- Thomas Schröder als Präsident im Amt bestätigt
- Tierschützer fordern per Resolution Hilfe für Tierheime und Umsetzung der tierschutzpolitischen Regierungsversprechen
Auf der heutigen Mitgliederversammlung des Deutschen Tierschutzbundes in Bonn haben die Delegierten der Mitgliedsvereine Thomas Schröder als Präsident wiedergewählt. Schröder steht dem Dachverband seit 2011 vor. Als neue Vizepräsidentinnen wählte die Mitgliederversammlung Ellen Kloth aus Schleswig-Holstein, die bereits als kooptiertes Präsidiumsmitglied aktiv war, sowie Judith Schönenstein aus Witten. Die bisherigen Vizepräsidentinnen Dr. Brigitte Rusche und Renate Seidel wurden zu Ehrenvizepräsidentinnen ernannt. Thomas Schröder und die gesamte Mitgliederversammlung dankten beiden für ihr langjähriges Engagement. Als Schatzmeister erneut gewählt wurde Jürgen Plinz. Simon Berghane wurde als Jugendländerratsvertreter bestätigt und ist damit ebenso Mitglied im Präsidium. In seiner Eingangsrede betonte Tierschutzbund-Präsident Schröder die aktuelle Notlage der Tierheime bei gleichzeitiger Untätigkeit der Politik. Zudem mahnte er die Ampelregierung, endlich ihre Tierschutzversprechen einzulösen. Diese Themen griff auch die Mitgliederversammlung in zwei Resolution auf.
„Die gesellschaftliche Mehrheit für mehr Tierschutz ist greifbar. Dennoch versagt die Bundesregierung im Tierschutz und geht die dringenden Tierschutzverbesserungen nicht beherzt an. Und es wäre besonders tragisch, wenn ausgerechnet unter einem grünen Bundesminister beim praktischen Tierschutz in der Fläche das Licht ausgeht“, so Schröder.
Nach zahllosen vergeblichen Appellen an die Politik, endlich aktiv zu werden und den Tierschutz in der Fläche nachhaltig zu sichern, droht vielfach der Zusammenbruch des Tierschutzes vor Ort. Mit einer Resolution fordert die Mitgliederversammlung des Deutschen Tierschutzbundes die politisch Verantwortlichen in Kommunen und Landkreisen, den Ländern und im Bund dazu auf, ihrer Verantwortung gerecht und endlich aktiv zu werden. Zu den notwendigen Maßnahmen gehöre eine Heimtierschutzverordnung, die etwa einen Sachkundenachweis für Tierhalter oder die Kastration von Freigängerkatzen verbindlich vorschreibt. Der Handel mit Tieren über das Internet müsse unterbunden und die von Tierheimen übernommen Aufgaben für Staat und Kommune kostendeckend erstattet werden. Die im Koalitionsvertrag versprochene Verbrauchsstiftung müsse unverzüglich kommen, um in die Tierheim-Infrastruktur zu investieren, so die Tierschützer.
In einer zweiten Petition verwies die Mitgliederversammlung auf weitere, bislang nicht umgesetzte tierschutzpolitische Versprechen aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Als dringlichste Maßnahme mahnten die Tierschützer die Neuformulierung des Tierschutzgesetzes an. Dabei müsse das Ziel erreicht werden, den Schutz der Tiere deutlich zu verbessern und nicht wie bisher allein deren Nutzen zu regeln.
Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden zudem drei Kinder- bzw. Jugendprojekte mit dem Adolf-Hempel-Jugendtierschutzpreis für ihr besonderes Engagement ausgezeichnet.
Über den Deutschen Tierschutzbund
Der Deutsche Tierschutzbund ist der größte Tierschutzdachverband in Deutschland und Europa. Er vertritt über 740 Tierschutzvereine mit rund 550 Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen. Der Verband kämpft gegen Tierleid und für Verbesserungen im Tierschutz – egal ob in der Heimtierhaltung, in der Landwirtschaft, der Forschung, für Tiere in Zoo und Zirkus oder in freier Wildbahn. Als Dachverband unterstützt der Deutsche Tierschutzbund seine Mitgliedsvereine vor Ort auch ganz direkt: Durch direkte finanzielle Hilfen in Millionenhöhe, durch Beratungsleistungen und Sachspenden. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung vergab der Verband zudem weitere fünf Tierhilfewagen an Mitgliedsvereine aus ganz Deutschland; mittlerweile sind es insgesamt 227.