So sehr leiden RennpferdeRennpferde
Das Leben von Rennpferden ist von Stress geprägt. Während Millionen Menschen unter dem Deckmantel des Sports bei den Rennen wetten und jubeln, sind die Pferde enormem Druck und Leiden ausgesetzt. Einige Rennpferde überleben die Veranstaltungen nicht.
Zuschauer*innen von Pferderennen setzen horrende Summen auf die Tiere, um Geld zu gewinnen. Was für das Publikum ein spannendes Spektakel sein mag, bedeutet für Rennpferde puren Stress. Den Tieren sind während der Rennen die Angst und das Leiden förmlich ins Gesicht geschrieben. Sie werden zu Höchstleistungen getrieben, die sie in der Natur nur bei einem Überlebenskampf auf der Flucht zeigen würden. In Deutschland gibt es insgesamt rund 50 Rennstrecken,1 circa 1.000 Rennen finden dort jedes Jahr statt.2 Obwohl das Interesse an Pferderennen in der Bevölkerung insgesamt sinkt und der Pferderennsport an Prestige verloren hat, steckt nach wie vor ein lukratives Geschäft dahinter: Rund eine Million Besucher*innen zieht es jährlich zu diesen Spektakeln.3 Der Wettumsatz liegt bei etwa 26 Millionen Euro pro Jahr.4
Alle Rennarten sind Tierquälerei
Alle Rennformen können für Pferde mit Leiden verbunden sein und große Verletzungsgefahren bergen. Viele Pferde sind erst zwei Jahre alt, wenn sie ihre ersten Rennen laufen müssen. Dabei befinden sie sich noch voll im Wachstum und sind auch psychisch längst nicht bereit für die Wettkämpfe.
Hindernisrennen verlangen Rennpferden extrem viel ab. Nach dem Renngalopp müssen sie hohe Hindernisse überwinden. Das Springen gehört nicht zu ihren natürlichen Verhaltensweisen, in freier Wildbahn weichen die Tiere größeren Hindernissen aus und überspringen sie nur im Notfall. Galopprennen belasten die Pferde körperlich und psychisch massiv, denn Sprints in Höchstgeschwindigkeiten verbinden sie mit der überlebenssichernden Flucht vor einem angsteinflößenden Objekt. Sie geraten dadurch in eine schlimme Atemnot und auch ihre Körpertemperatur ist stark erhöht. Die Jockeys verpassen ihren Pferden zudem Peitschenhiebe, um sie zu Höchstleistungen anzutreiben. Bei Trabrennen ziehen die Rennpferde Fahrer*innen auf zweirädrigen Wagen, sogenannten Sulkys. Die Köpfe der Rennpferde sind in der Regel mit mehreren Hilfsmitteln in einer starren Haltung fixiert. Auch die Zungen sind nicht selten mit Bändern oder Nylonstrümpfen am Unterkiefer festgebunden. Mit dieser tierschutzwidrigen Ausrüstung zwingen Sportler*innen ihre Tiere auf brutale Art und Weise zu mehr Gehorsam und Schnelligkeit.
Hunderte verletzte und tote Pferde weltweit
Bei den tausenden Pferderennen, die jedes Jahr auf der ganzen Welt ausgetragen werden, verletzen sich immer wieder zahlreiche Pferde. Teilweise müssen die Tiere aufgrund der schweren Stürze und Knochenbrüche noch auf der Rennbahn eingeschläfert werden. Einige unterliegen sofort ihren gravierenden Verletzungen. Die Bedingungen sind für die Rennpferde bewusst so hart gesetzt, dass der Tod der Tiere billigend in Kauf genommen wird.
In Deutschland sind Knochenbrüche die häufigste Todesursache bei Galopprennen,4 da die Knochen der Überbelastung nicht standhalten. 2016 starben 12 Pferde auf deutschen Rennbahnen, 2019 waren es neun Todesfälle.5 Beim „Grand National“ in England, eines der riskantesten Rennen der Welt, sind seit 2000 insgesamt 62 Pferde gestorben.6 In den USA sind allein im Jahr 2018 fast 500 Rennpferde ums Leben gekommen.7 Die weltweiten Dunkelziffern sind höher. Denn viele Pferde verletzen sich bereits im Training oder werden auch nach den Rennen verletzt und krank aussortiert. Tiere, die den hohen Ansprüchen des Pferderennsports nicht genügen, werden oft stillschweigend aussortiert.
Monotone Boxen-Haltung
Abseits der Rennen und Trainingseinheiten verbringen Rennpferde ihren Alltag in eintönigen Boxen-Haltungen. Sie haben zu wenig Zugang zu einer Weide und kaum Sozialkontakt zu Artgenossen. Die Haltung entspricht nicht den arteigenen Bedürfnissen, so wie es das Tierschutzgesetz eigentlich fordert. Die Pferde werden außerdem oft nicht artgerecht ernährt, vielmehr erhalten sie energiereiches Kraftfutter in großen Mengen. Haltung, Fütterung, Training und Rennen führen bei vielen Tieren zu Magengeschwüren.
Leid ist nicht zu rechtfertigen
Der Deutsche Tierschutzbund lehnt jede Form von Pferderennen ab. Pferde sind keine Sportgeräte, sondern fühlende Lebewesen. Weder Profit, noch Unterhaltung oder Glücksspiel rechtfertigen die Inkaufnahme dieses verletzungsträchtigen und leidbringenden „Sports“. Wenn auch Sie dieses Tierleid nicht unterstützen möchten, sollten Sie keine Pferderennen besuchen und auch nicht in Casinos oder im Internet auf Pferde wetten.