
So helfen wir Tieren in NotKrieg in der Ukraine
Mit dem Krieg in der Ukraine sorgt Russland seit Februar 2022 für Angst, Terror und unvorstellbares Leid. Gemeinsam mit unseren europäischen Partnern setzen wir uns dafür ein, möglichst vielen Menschen und Tieren vor Ort und auf der Flucht zu helfen.
Trotz aller Widrigkeiten des Krieges hält das Team unseres Tierschutzzentrums Odessa seine Arbeit für die Tiere aufrecht. So konnte es 2022 über 1.200 Tiere aufnehmen und versorgen und fast 1.000 Tiere kastrieren. Das entspricht rund der Hälfte des Vorjahres, obwohl das Jahr nahezu komplett vom Krieg geprägt war.
Wir danken allen Tierschützer*innen im Tierschutzzentrum Odessa, die in den schweren Kriegszeiten für die Tiere da waren – und es weiter sind. Es bleibt die Sorge um die Mitarbeiter*innen, die ihre ukrainische Heimat nicht verlassen möchten oder dürfen. Wir haben aber auch tiefen Respekt davor, dass sie sich, so lange es geht, weiter um die Straßentiere kümmern wollen, die ebenso unter den Folgen des Krieges leiden. Damit die Arbeit dort auch unter diesen gefährlichen und belastenden Umständen weitergehen kann, brauchen die Tierschützer*innen in der Ukraine Ihre und unsere Hilfe.
Hilfe für unser Tierschutzzentrum in Odessa
Februar 2023: Gemeinsam mit der Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste (GDT) haben wir zehn Futterpaletten und einen Stromgenerator in unser Tierschutzzentrum in Odessa gebracht, eine von mehreren Hilfslieferungen mit denen wir das Team unterstützt haben. So kann es diverse Geräte und die Klinikräume nun endlich wieder betreiben und wichtige Operationen ohne Unterbrechungen durchführen. Möglich wurden die Lieferungen vor allem auch durch Frank Lauer, Leiter der Tierrettung Untermain und Mitglied im GDT. Seit Beginn des Krieges half der Tierretter bereits mehrfach, auch im Auftrag des Deutschen Tierschutzbundes, Straßentieren, Tierhalter*innen und ukrainische Tierschützer*innen vor Ort mit gespendeten Hilfsgütern. Für seinen mutigen Einsatz erhielt Lauer im vergangenen November den Deutschen Tierschutzpreis.
April 2022: Die ersten evakuierten Hunde und Katzen aus unserem Tierschutzzentrum in Odessa sind in Deutschland angekommen. Nachdem wir die Tiere, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Verletzung menschliche Hilfe brauchten, erfolgreich aus der Ukraine gebracht haben, versorgte unser Mitgliedsverein, die Tierhilfe Hoffnung, sie im rumänischen Tierheim Smeura. Inzwischen haben mehrere uns angeschlossene Tierheime, unser Tierschutzzentrum Weidefeld und unser Sonnenhof 44 Hunde und 15 Katzen aufgenommen und versorgt und vermitteln sie in ein passendes Zuhause.
Bärin während des Krieges aus der Ukraine gerettet
März 2022: Die Kragenbärin Malvina aus der Ukraine ist sicher in unserem Tierschutzzentrum Weidefeld angekommen. Als der Krieg ausbrach, wurden mehrere Bären aus einer Auffangstation in der Nähe von Kiew evakuiert. Übergangsweise konnten sie in einem Bärenschutzzentrum in der Westukraine bleiben. Gemeinsam mit der Stiftung für Bären haben wir Malvina sicher zu uns nach Weidefeld gebracht, wo wir noch Platz für einen Kragenbären hatten. In der weitläufigen Anlage kann sich Malvina nach ihrem langen Leidensweg erholen und den Rest ihres Lebens verbringen.
Tierrettung an der polnisch-ukrainischen Grenze
März 2022: Gemeinsam mit unserem Partner GDT haben wir nach Ausbruch des Krieges ein Tierhilfe-Camp an der polnisch-ukrainischen Grenze errichtet. Dort versorgten wir flüchtende Menschen, die mit ihren Haustieren die Grenze erreichten, mit Futter und Wasser für ihre Tiere. Sie konnten sich nach all den Strapazen ausruhen und aufwärmen. Für die Weiterreise stellten wir Transportboxen, Geschirre und Leinen bereit. Ende März 2022 führte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) die Hilfsaktionen weiter. Zusammen mit dem GDT haben wir Futter und Ausrüstung geliefert. Wir haben Tierheimen in Polen geholfen, die gerettete und herrenlose Haustiere aus der Ukraine aufgenommen und versorgt haben. Dazu konnten wir ihnen Quarantäne-Boxen liefern und uns mit den uns angeschlossenen Tierheimen in Deutschland abstimmen, die Tiere übernommen haben.
Unterstützung im Flutgebiet
Juni 2023: Zig Tausende Menschen und Tiere sind nach der verheerenden Zerstörung des Kachowka-Staudamms in Not. Die Mitarbeiter*innen unseres Tierschutzzentrums in Odessa haben umgehend begonnen zu helfen. Sie unterstützten lokale Tierschützer*innen und haben selbst medizinische Hilfe in den Sammelstellen am Rande des Flutgebietes geleistet. Vor Ort fehlte es an allem: an Futter, Medikamenten aber auch an weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. In unserem Tierschutzzentrum Odessa versuchten wir so viele Tiere wie möglich aufzunehmen, besonders solche, die intensivere medizinische Betreuung benötigten, wie etwa von Öl verklebte und vergiftete Tiere. Das Tierschutzzentrum Odessa hat alle Tiere medizinisch versorgt, sie zunächst isoliert, weil in Flutgebieten ein besonders hohes Infektionsrisiko besteht, und ihnen den Raum gegeben, nach dem Schock zur Ruhe zu kommen. Die fatalen Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms zeigen erneut, dass wir den Schutz von Tieren im Katastrophenmanagement aufnehmen müssen.