Das leisten Tierheime für Tiere, Menschen und KommunenDarum sind Tierheime so wichtig
Ohne Tierheime geht nichts im Tierschutz. Sie leisten vorbildliche Arbeit für entlaufene, ausgesetzte und in Not geratene Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. Damit übernehmen sie Aufgaben, die eigentlich Städte und Gemeinden leisten müssten. Die Kommunen tragen dafür jedoch nur selten die vollen Kosten. Auch darum arbeiten die meisten Tierheime längst am Limit.
Tierheime sind Tag für Tag im Einsatz für die Tiere
Tierheime sind das Herz und die Basis der Tierschutzarbeit. Tierheime leisten Großartiges und sorgen dafür, dass jedes Tier Futter, Pflege und Zuwendung bekommt. Wenn Menschen Tiere aussetzen oder abgeben, Halter*innen versterben, Behörden Haustiere aus schlechter Haltung befreien oder sie welche aus illegalen Zuchten und Transporten beschlagnahmen, sind ihre Teams unermüdlich im Einsatz. Tierheime helfen Tag für Tag, an Wochenenden und Feiertagen, im Notfall rund um die Uhr.
Ob es sich um Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Wellensittiche oder sogar besondere Exoten handelt – im Tierheim packen hauptamtliche und ehrenamtliche Tierschützer*innen gemeinsam an. Für sie zählt jedes Tier. Die Mitarbeiter*innen nehmen die tierischen Schützlinge auf, verpflegen sie, versorgen sie medizinisch und bereiten sie auf ein Leben bei tierlieben Menschen vor, an die sie sie vermitteln. Und natürlich sind sie auch für die Menschen da, die Fragen zum Tierschutz haben, verwahrloste Tiere in ihrer Nachbarschaft melden oder ein Tier adoptieren möchten. Viele Tierschutzvereine leisten zudem wertvolle Jugendarbeit.
Tierheime übernehmen gesellschaftliche Aufgaben
Die gesellschaftliche Bedeutung der Tierheime ist kaum in Worte zu fassen. Hunderttausende Hunde, Katzen, Vögel, Kaninchen und andere kleine Heimtiere bis hin zu heimischen und exotischen Wildtieren versorgen sie in Deutschland jährlich. Die meisten von ihnen sind Fundtiere. Rechtlich gesehen gelten sie als Fundsachen. Damit ist es die Pflicht von Städten und Gemeinden, sie unterzubringen. Die meisten haben jedoch nicht die Möglichkeiten dazu. Sie geben diese Aufgabe dann an die örtlichen Tierheime weiter.
Tierheime bleiben zu oft auf Kosten sitzen
Tierheime sind nur in den seltensten Fällen städtische Einrichtungen. Meist werden sie von Tierschutzvereinen betrieben. Mit ihnen schließen die Kommunen in der Regel einen sogenannten Fundtiervertrag ab. Häufig decken die darin vereinbarten Beträge jedoch nur einen Teil der Kosten ab, die die Tierheime tatsächlich haben. Wenn sie Tiere etwa tierärztlich versorgen müssen oder es lange dauert, bis sie ein neues Zuhause für sie finden, wird es für die Tierheime deutlich teurer. Den großen Rest bezahlen die Tierschutzvereine aus der eigenen Kasse. Und das, obwohl sie kommunale Pflichtaufgaben erfüllen. Da helfen auch die Vermittlungs- oder Abgabegebühren nicht. Diese sind nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Darum werben die Tierschützer*innen um Spenden, Sponsorings sowie Mitglied-, Paten- und Erbschaften. Vor allem müssen Bund, Länder und Kommunen dringend Verantwortung übernehmen.
Tierheime sind am LimitErgebnisse einer Trendumfrage (Mai 2024)*
Zwei von drei Tierheimen geben an, dass ihre Auslastung mindestens sehr hoch ist. 49% davon sind voll oder sogar übervoll.
Nur 18% der Tierheime haben überhaupt noch Kapazitäten, um Tiere aufzunehmen
82% der Tierheime bestätigen, dass die Anzahl der zu betreuenden Tiere seit 2022 mit Abflachen der Corona-Pandemie angestiegen ist.
74% der Tierheime geben an, dass vermehrt kranke Tiere abgeben werden, die nur schwer ein neues Zuhause finden.
Die Teams in den Tierheimen kommen immer wieder an ihre Grenzen. Vielerorts arbeiten sie dauerhaft am Limit und bräuchten mehr Platz, Personal und Zeit. Für die enorme Belastung gibt es viele Gründe:
- Einer davon ist die Coronapandemie und deren Folgen. Während soziale Kontakte nur eingeschränkt möglich waren, haben viele Menschen unüberlegt Haustiere angeschafft. Viele der spontan Entschlossenen haben jedoch erst danach festgestellt, wie anspruchsvoll es ist, sie zu versorgen und wie viel Arbeit das macht. Das hat zu einer großen Zahl von Abgaben geführt. Diese fordern das Tierheimpersonal extrem.
- Hinzu kommen Tiere aus illegalem Welpenhandel und Animal-Hoarding-Fällen sowie "Katzenschwemmen" aufgrund von unkastrierten Freigängerkatzen und Straßenkatzen, die sich unkontrolliert fortpflanzen. Sie überfüllen die Tierheime und bringen sie an ihre Belastungsgrenzen. Immer öfter müssen die Einrichtungen Aufnahmestopps verhängen.
- Zudem wird es bei explodierenden Energiepreisen, der Inflation und erhöhter Gebühren immer teurer, die Tierheime zu beheizen, die Tiere unterzubringen, sie zu verpflegen und tierärztlich behandeln zu lassen.
- Die wirtschaftliche Entwicklung infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine und zurückgehende Spenden haben die Situation noch einmal deutlich verschärft. Tatsächlich ist die Lage der Tierheime so dramatisch wie nie zuvor.
*Trendumfrage in Zusammenarbeit mit Fressnapf unter den dem Deutschen Tierschutzbund angeschlossenen Tierheimen; Mai 2024; Stichprobe: n = 218
So können Sie Tierheimen helfen
Viele Menschen scheuen den Besuch im Tierheim, weil sie das Schicksal all der Tiere belastet. Oder sie sind dem Gerücht aufgesessen, Tierheimtiere seien alle ‚gestört‘. Dabei warten dort ganz besondere und liebenswerte Tiere auf ihre Adoption. Wenn Sie also nach reiflicher Überlegung entschieden haben, dass ein Tier dauerhaft bei Ihnen einziehen soll, gehen Sie zuerst ins lokale Tierheim. Die Teams vor Ort finden mit Ihnen gemeinsam das Tier, das zu Ihnen passt.
Mit Spenden aller Art – seien es Geldspenden oder auch Sachspenden wie Handtücher, Decken oder Futter – können Sie den Tierheimen und damit direkt den Tieren helfen. Informieren Sie sich am besten bei Ihrem nächstgelegenen Tierheim, was es gerade am dringendsten braucht.
Kaum aufzuwiegen ist die ehrenamtliche Hilfe: Wenn Sie gern und regelmäßig mit Hunden Gassi gehen, Katzen streicheln oder helfen, indem Sie Gehege reinigen und sich handwerklich betätigen, sind das unbezahlbare Stützen für jedes Tierheim.
Berichten Sie Freundinnen und Freunden oder Bekannten, die selbst überlegen, Tieren ein Zuhause zu geben oder die ein Tierheim unterstützen könnten, von der Arbeit der Tierschutzvereine und animieren Sie sie zu einem Besuch. Tierheime sind auf solche Mund-zu-Mund-Propaganda angewiesen. Zudem können Sie die Kampagne „Tierheime helfen. Helft Tierheimen!“ unterstützen, etwa indem Sie in den sozialen Medien Fotos Ihrer Lieblinge mit dem Hashtag #MeinTierheimtier posten
Mit dem Geld aus unserem Feuerwehrfonds stehen wir den Tierheimen in Notfällen schnell und unbürokratisch zur Seite, damit kein Tier vor der Tür bleiben muss. Denn anders könnten viele Tierheime die finanzielle Belastung gar nicht mehr stemmen.
So helfen wir den Tierheimen
1 z.B. Beurteilung eines Tierheims nach der Tierheimordnung, Unterstützung bei der Planung von Verbesserungsmaßnahmen, Hilfe bei medizinischen und fachlichen Fragen, Beratung bei Neu- und Umbauplänen etc.
2 wie z. B. das Seminar zum Nachweis der Sachkunde
3 z.B. Argumentationshilfe für Fundtierkosten-Erstattung, Leitfaden Öffentlichkeitsarbeit und viele weitere
4 etwa Bauhilfe, Feuerwehrfonds für Notfälle, Unterstützung von Kastrationsaktionen etc.