Vogelnest mit Jungvögel

So erkennen Sie, ob ein Jungvogel Hilfe brauchtWas ist zu tun, wenn ich einen Jungvogel finde?

Sobald die Temperaturen milder werden und der Frühling vor der Türe steht, sind unsere heimischen Vögel umtriebig: Etwa von März bis Juli bauen Amseln, Meisen, Rotkehlchen und Co. Nester, brüten und ziehen ihren Nachwuchs groß. Zu dieser Zeit finden Menschen beim Spazieren immer wieder scheinbar hilflose Jungvögel und sind besorgt. Wir erklären Ihnen, wann Sie ihnen helfen sollten.

Wer einen kleinen Vogel auf dem Boden sitzen sieht, ist meistens unsicher, ob es dem Tier auch wirklich gut geht oder es in einer Notsituation ist. Diese fürsorglichen Gedanken sind vorbildlich – doch die jungen Vögel befinden sich nicht zwangsläufig in einem kritischen Zustand.

Ein Jungvogel mit Gefieder erkundet in der Regel nur seine Umgebung. Anders ist das hingegen bei Jungvögeln, die unbefiedert oder verletzt sind.

NICHT ALLE JUNGVÖGEL BRAUCHEN HILFE

Oft handelt es sich bei gefundenen Jungvögeln um Nestflüchter wie Enten oder Gänse. Die Tiere schlüpfen mit Daunengefieder und sind echte Draufgänger: Sie gehen schon nach ein bis zwei Tagen auf Erkundungstour und verlassen ihr Nest, bevor sie fliegen können. Generell gilt, dass Sie das vermeintliche hilfsbedürftige Tier aus einer gewissen Entfernung beobachten sollten. Ist der Nestflüchter verletzt, benötigt auch er Hilfe. Melden Sie sich in diesem Fall bei einem Tierschutzverein oder Tierheim in Ihrer Nähe oder kontaktieren Sie direkt eine Tierärztin oder einen Tierarzt.

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Vogelbabys ohne Gefieder zurück ins Nest bringen

Wenn Sie einen unbefiederten Jungvogel finden, sollten Sie aktiv werden. Vogelkinder ohne Federkleid gehören nämlich ins Nest, wo ihre Eltern sie versorgen und beschützen. Es handelt sich dabei um sogenannte Nesthocker, die nackt zur Welt kommen und – wie der Name verrät – zunächst sehr an ihr Nest gebunden sind. Dazu zählen beispielsweise Tauben, Spechte und Singvögel. Ihre Umgebung erkunden sie erst, wenn ihr Gefieder vollständig ausgebildet ist. Wenn Sie also einen Jungvogel ohne Gefieder außerhalb seines Nests sehen, sollten Sie ihn behutsam dorthin zurücksetzen, sofern Sie das richtige Nest kennen. Wenn sich ein Jungvogel mit Gefieder in Gefahr befindet – etwa in der Nähe einer vielbefahrenen Straße – benötigt auch dieses Tier Hilfe. Setzen Sie es am besten an einen sicheren Ort, beispielsweise an eine Hecke, sodass die Elterntiere das Jungtier wiederfinden und weiterversorgen können. In beiden Fällen können Sie das Tier dabei vorsichtig aufheben. Dass Vogeleltern ihre Kinder verstoßen, sobald sie nach Menschen riechen, bestätigt sich nicht. Tatsächlich stören sie sich nicht daran, wenn die kleinen Vögel von Ihnen berührt wurden.

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Die Aufzucht ist Aufgabe von Expert*innen

Hilflose Jungvögel von Nesthockern sind in der ersten Zeit nach dem Schlüpfen auf Unterstützung angewiesen, da sie sonst kaum eine Überlebenschance hätten. Ist ein Nesthocker oder ein Nestflüchter verletzt, sollten ausschließlich Fachleute die Aufzucht übernehmen. Es ist wichtig, dass Sie ein gefundenes Tier auf keinen Fall einfach mit nach Hause nehmen. Holen Sie lieber professionelle Hilfe über einen Tierschutzverein, eine tierärztliche Praxis oder eine Auffangstation.

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