EU-Kommission will Schutzstatus des Wolfs senken Kommentar

Ein Wolf steht im Wald

Die EU-Kommission hat heute ihre lang erwarteten Pläne für den Umgang mit Wölfen veröffentlicht. Konkret möchte sich die Kommission dafür einsetzen, dass der Wolf im Rahmen der Berner Konvention von „streng geschützt“ zu „geschützt“ herabgestuft wird. Dazu kommentiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

„Die Entscheidung der EU-Kommission enttäuscht zutiefst. Sie ist nicht fachlich, sondern allein politisch motiviert. Offenbar will man es vor allem dem konservativen Lager sowie deren Lobbygruppen recht machen. Es ist nun an Deutschland sich innerhalb der EU entsprechend zu positionieren und sich für den Erhalt des strengen Schutzstatus auszusprechen.“

Der Deutsche Tierschutzbund verweist dabei auf die von der Kommission selbst angeführten Statements sowie die vorgelegte Analyse der im September erhobenen Daten zum Wolfsbestand in der EU. Daraus geht hervor, dass sich in den einzelnen Staaten und Regionen verschiedene Maßnahmen als wirksam erwiesen haben, um Risse an Weidetieren zu verhindern, so auch in Deutschland. Gleichzeitig wurde und wird Herdenschutz vielerorts noch immer nicht ausreichend angewandt. Stärkere Eingriffe in die Wolfspopulation, die die angestrebte Absenkung des Schutzstatus ermöglichen würde, führen demgegenüber nicht zwangsläufig zu einer Verringerung von Nutztierrissen und sind betroffenen Landwirten keine Hilfe.

Der Vorschlag der EU-Kommission bedarf der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten, um dann von der EU dem Ständigen Ausschuss des Berner Übereinkommens vorgelegt werden zu können. Die nächste Sitzung des Ständigen Ausschusses ist für Ende 2024 angesetzt.

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