Bullenmast

In Deutschland werden ca. eine Million Mastbullen gehalten. Die Haltung in der konventionellen Landwirtschaft ist ab dem sechsten Lebensmonat nur in ungenauen, allgemeinen Bestimmungen des Tierschutzgesetzes und der Nutztierhaltungsverordnung geregelt.
Die Tiere werden entweder bereits mit zwei Wochen eingestallt und erhalten dann zunächst noch Milchersatznahrung (Milchaustauscher) oder sie kommen als sogenannte „Fresser“ im Alter von vier bis sechs Monaten und einem Gewicht von 160 bis 200 Kilogramm auf den Mastbetrieb und benötigen keine Milchnahrung mehr. Mit einem Alter von etwa eineinhalb Jahren werden sie geschlachtet.
Haltung nicht tiergerecht
Am verbreitetsten ist die Mast im Stall auf engem Raum und Vollspaltenboden, verbunden mit erheblichen Tierschutzproblemen. Denn den jungen Tieren steht eine sehr begrenzte Stallfläche zur Verfügung. Sie können nicht umherlaufen, geschweige denn herumtollen. Sie haben keine Möglichkeit, sich nicht aus dem Weg gehen oder gleichzeitig ungestört zu liegen. Einem Bullen, der gegen Ende der Mast 650 bis 700 Kilogramm wiegt, steht oft nur eine Fläche von zwei bis zweieinhalb Quadratmetern zur Verfügung. Leicht verletzen sich die Tiere gegenseitig durch Tritte.
Ist der Vollspaltenboden glatt und rutschig, sind die Bullen auch dadurch in ihrer Bewegung beeinträchtigt. Außerdem führt das Ruhen auf dem harten und oft dreckigen und feuchten Untergrund zu Verschmutzungen, des Fells, Schwellungen und Hautabschürfungen an den Gelenken. Ein weiteres Problem sind schmerzhafte Entzündungen der Schwanzspitze, da der Schwanz ständig auf dem Spaltenboden liegt. Auch die rohfaserarme Fütterung begünstigt diese Erkrankung.
Damit die Tiere in kurzer Zeit viel Gewicht zunehmen, besteht das Futter größtenteils aus energiereicher Maissilage und Kraftfutter. Diese Fütterung entspricht kaum noch den Bedürfnissen der Rinder als Wiederkäuer.
Alternative Haltung
Als tierfreundliche Alternativen zu dieser intensiven Mast gibt es Fleisch von Masttieren aus ökologischer Haltung oder von NEULAND. Bei diesen Haltungsverfahren leben die Tiere auf Einstreu, haben mehr Platz zur Verfügung, kommen an die frische Luft und werden wiederkäuergerecht gefüttert.