Krieg in der Ukraine
Unsere Hilfe für Tiere in Not
Hilfe für unser Tierschutzzentrum in Odessa
Februar 2023: Gemeinsam mit der Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste (GDT) haben wir zehn Futterpaletten und einen Stromgenerator in unser Tierschutzzentrum in Odessa geliefert. So können diverse Geräte und die Klinikräume nun endlich wieder betrieben und wichtige Operationen wieder ohne Unterbrechungen durchgeführt werden. Trotz aller Widrigkeiten hält das Team seine Arbeit für die Tiere aufrecht. Im Jahr 2022, das fast vollständig vom Krieg geprägt war, wurden über 1.200 Tiere aufgenommen und versorgt und fast 1.000 Tiere kastriert.
Möglich wurde die Lieferung vor allem auch durch die Erfahrung und Vernetzung von Frank Lauer, Leiter der Tierrettung Untermain und Mitglied im Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste. Seit Beginn des Krieges vor rund einem Jahr war der Tierretter bereits mehrfach, auch im Auftrag des Deutschen Tierschutzbunds, mit gespendeten Hilfsgütern in der Ukraine unterwegs, um Tierhaltern und Straßentieren zu helfen und ukrainische Tierschützer zu unterstützen. Für seinen mutigen Einsatz bekam Lauer im vergangenen November den Deutschen Tierschutzpreis verliehen.
April 2022: Die ersten evakuierten Hunde und Katzen aus unserem Tierschutzzentrum in Odessa sind in Deutschland angekommen. Nachdem wir die Tiere, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Verletzung von Menschen gepflegt werden müssen, erfolgreich aus der Ukraine gebracht haben, versorgte unser Mitgliedsverein, die Tierhilfe Hoffnung, sie im rumänischen Tierheim Smeura mehrere Wochen lang für die vorgeschriebene Quarantänezeit.
Inzwischen sind 42 Hunde und 7 Katzen in Bayern und Schleswig-Holstein angekommen. Nach den Strapazen der letzten Wochen können sie nun in diversen Tierheimen, dem Tierschutzzentrum Weidefeld sowie dem Sonnenhof in Ruhe ankommen und sich akklimatisieren. Dann werden sie in ein passendes Zuhause vermittelt.
Wir danken allen Tierschützern in unserem Zentrum, die in den schweren Kriegstagen weiter für die Tiere da waren und weiter sind. Außerdem allen Helfern, die die Evakuierung ermöglicht haben. Es bleibt Sorge um die Mitarbeiter, die ihre ukrainische Heimat nicht verlassen möchten oder dürfen. Wir haben aber auch tiefen Respekt davor, dass sie sich, so lange es geht, weiter um die Straßentiere und neue ausgesetzte, zurückgelassene Tiere kümmern wollen.
Seit dem Jahr 2000 setzen wir uns für den Tierschutz in der Ukraine ein. 2005 haben wir in der Hafenstadt Odessa ein Tierschutz- und Kastrationszentrum eröffnet, um Straßenhunde und unzählige frei lebende Katzen in der Stadt medizinisch zu versorgen und zu pflegen.
Bärin aus der Ukraine gerettet
März 2022: Kragenbärin Malvina aus der Ukraine ist sicher in unserem Tierschutzzentrum Weidefeld angekommen. Als der Krieg ausbrach, wurden mehrere Bären aus einer Auffangstation in der Nähe von Kiew evakuiert und übergangsweise in einem Bärenschutzzentrum in der Westukraine untergebracht. Für Malvina und einige andere musste ein langfristiges, bärengerechtes Zuhause gefunden werden.
Gemeinsam mit der Stiftung für Bären konnten wir Malvina sicher zu uns nach Weidefeld bringen, wo wir noch Platz für einen Kragenbären hatten. In einer weitläufigen Anlage mit mehreren Gehegen leben hier schon drei Braunbär-Damen und zwei Kragenbären, die wir aus schlechter Haltung befreien konnten. Hier kann sich Malvina nach ihrem langen Leidensweg erholen, in Ruhe ankommen und den Rest ihres Lebens verbringen.
Pate werden
Tierrettung an der polnisch-ukrainischen Grenze
Gemeinsam mit unserem Partner, dem Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste, hatten wir nach Ausbrich des Krieges ein Tierhilfe-Camp an der polnisch-ukrainischen Grenze errichtet. Menschen, die mit ihren Haustieren die Grenze erreichen, erhielten im Versorgungszelt Futter und Wasser für ihre Tiere, konnten sich nach all den Strapazen ausruhen und aufwärmen. Für die Weitterreise standen Transportboxen, Geschirre und Leinen bereit.
Ende März 2022 hatte unser Tierhilfe-Camp internationale Verstärkung bekommen: Der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) führt die Hilfsaktionen weiter. Zusammen mit dem Bundesverband Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste haben wir benötigtes Futter und Ausrüstung geliefert.
Damit Tierheime in Polen weiterhin gerettete herrenlose Haustiere aus der Ukraine aufnehmen und versorgen können, helfen wir z. B. mit Quarantäne-Boxen und koordineren Übernahmen polnischer Tiere in uns angeschlossene Tierheime in Deutschland.