Ein schwarz-brauner Hund lugt hinter eine Wand hervor

So helfen wir Tieren in NotKrieg in der Ukraine

Mit dem Krieg in der Ukraine sorgt Russland seit Februar 2022 für Angst, Terror und unvorstellbares Leid. Erfahren Sie hier, wie wir direkt nach Kriegsausbruch Soforthilfe für Menschen und ihre Tiere geleistet haben und wie das Team unseres Tierschutzzentrums Odessa trotz aller Widrigkeiten seine Arbeit für die Tiere aufrecht hält.

Hilfe für Straßentiere in Odessa geht weiter

Seit 2005 betreiben wir als Deutscher Tierschutzbund das Tierschutzzentrum in Odessa, um Straßentiere vor Ort zu versorgen und zu kastrieren. Dann kam der Krieg und veränderte schlagartig alles. Doch: Unser Team in Odessa möchte auch in den schweren Kriegszeiten weiter für die Tiere da sein. Wir haben tiefen Respekt davor, dass sie sich - so lange es geht - weiter um die Straßentiere kümmern wollen, die ebenso unter den Folgen des Krieges leiden.

1549
Versorgte Tiere1549 Tiere konnten 2023 im Tierschutzzentrum Odessa aufgenommen und versorgt werden.
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Kastrationen1316 Tiere wurden 2023 im Tierschutzzentrum Odessa kastriert.
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NotstromaggregatEin 600kg schwerer Stromgenerator kam im Februar 2023 nach Odessa & ermöglicht dem Zentrum auch in Kriegszeiten arbeiten zu können.

Danke aus Odessa

Trotz des Krieges in der Ukraine kümmern sich unsere Mitarbeiter*innen im Tierschutzzentrum Odessa weiter aufopferungsvoll um die Tiere vor Ort - ohne Ihre Hilfe wäre das nicht möglich. Dank Ihrer Spenden kann das Team in Odessa weiterhin Tieren helfen und bedankt sich mit einer Videobotschaft.

Rückblick: Das Tierschutzzentrum nach Kriegsausbruch

Februar 2023: Gemeinsam mit der Gemeinschaft Deutscher Tierrettungsdienste (GDT) haben wir zehn Futterpaletten und einen Stromgenerator in unser Tierschutzzentrum in Odessa gebracht, eine von mehreren Hilfslieferungen mit denen wir das Team unterstützt haben. So kann es diverse Geräte und die Klinikräume nun endlich wieder betreiben und wichtige Operationen ohne Unterbrechungen durchführen. Möglich wurden die Lieferungen vor allem auch durch Frank Lauer, Leiter der Tierrettung Untermain und Mitglied im GDT. Seit Beginn des Krieges half der Tierretter bereits mehrfach, auch im Auftrag des Deutschen Tierschutzbundes, Straßentieren, Tierhalter*innen und ukrainische Tierschützer*innen vor Ort mit gespendeten Hilfsgütern. Für seinen mutigen Einsatz erhielt Lauer im November 2022 den Deutschen Tierschutzpreis.

Juni 2023: Zig Tausende Menschen und Tiere sind nach der verheerenden Zerstörung des Kachowka-Staudamms in Not. Die Mitarbeiter*innen unseres Tierschutzzentrums in Odessa haben umgehend begonnen zu helfen. Sie unterstützten lokale Tierschützer*innen und haben selbst medizinische Hilfe in den Sammelstellen am Rande des Flutgebietes geleistet. Vor Ort fehlte es an allem: an Futter, Medikamenten aber auch an weiteren Unterbringungsmöglichkeiten. In unserem Tierschutzzentrum Odessa versuchten wir so viele Tiere wie möglich aufzunehmen, besonders solche, die intensivere medizinische Betreuung benötigten, wie etwa von Öl verklebte und vergiftete Tiere. Das Tierschutzzentrum Odessa hat alle Tiere medizinisch versorgt, sie zunächst isoliert, weil in Flutgebieten ein besonders hohes Infektionsrisiko besteht, und ihnen den Raum gegeben, nach dem Schock zur Ruhe zu kommen. Die fatalen Folgen der Zerstörung des Kachowka-Staudamms zeigen erneut, dass wir den Schutz von Tieren im Katastrophenmanagement aufnehmen müssen.

April 2022: Die ersten evakuierten Hunde und Katzen aus unserem Tierschutzzentrum in Odessa sind in Deutschland angekommen. Nachdem wir die Tiere, die aufgrund von Alter, Krankheit oder Verletzung menschliche Hilfe brauchten, erfolgreich aus der Ukraine gebracht haben, versorgte unser Mitgliedsverein, die Tierhilfe Hoffnung, sie im rumänischen Tierheim Smeura. Inzwischen haben mehrere uns angeschlossene Tierheime, unser Tierschutzzentrum Weidefeld und unser Sonnenhof 44 Hunde und 15 Katzen aufgenommen und versorgt und vermitteln sie in ein passendes Zuhause.

Panoramaaufnahme eines Hundes, der in die Kamera blickt
Tiere in der Ukraine

Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist nicht abzusehen und die Zahl der Straßentiere nimmt inzwischen wieder zu. Bitte helfen Sie den Tieren in Odessa mit Ihrer Spende, damit wir auch weiterhin jedes Tier in Not versorgen können. 

30 Euro ermöglichen die Kastration und Nachsorge einer Katze.

50 Euro ermöglichen die tägliche Versorgung von fünf Tieren.

100 Euro reichen für zehn wichtige Laboruntersuchungen für unsere tierischen Patienten.

Spenden Sie jetzt

Soforthilfe an der polnisch-ukrainischen Grenze

Gemeinsam mit unserem Partner GDT haben wir im März 2022 direkt nach Ausbruch des Krieges ein Tierhilfe-Camp an der polnisch-ukrainischen Grenze errichtet. Dort versorgten wir flüchtende Menschen, die mit ihren Haustieren die Grenze erreichten, mit Futter und Wasser für ihre Tiere. Sie konnten sich nach all den Strapazen ausruhen und aufwärmen. Für die Weiterreise stellten wir Transportboxen, Geschirre und Leinen bereit. Ende März 2022 führte der Internationale Tierschutz-Fonds (IFAW) die Hilfsaktionen weiter. Zusammen mit dem GDT haben wir Futter und Ausrüstung geliefert. Wir haben Tierheimen in Polen geholfen, die gerettete und herrenlose Haustiere aus der Ukraine aufgenommen und versorgt haben. Dazu konnten wir ihnen Quarantäne-Boxen liefern und uns mit den uns angeschlossenen Tierheimen in Deutschland abstimmen, die Tiere übernommen haben.

Bärin aus der Ukraine gerettet

Die Kragenbärin Malvina aus der Ukraine ist im März 2022 sicher in unserem Tierschutzzentrum Weidefeld angekommen. Als der Krieg ausbrach, wurden mehrere Bären aus einer Auffangstation in der Nähe von Kiew evakuiert. Übergangsweise konnten sie in einem Bärenschutzzentrum in der Westukraine bleiben. Gemeinsam mit der Stiftung für Bären haben wir Malvina sicher zu uns nach Weidefeld gebracht, wo wir noch Platz für einen Kragenbären hatten. In der weitläufigen Anlage kann sich Malvina nach ihrem langen Leidensweg erholen und den Rest ihres Lebens verbringen.

Tierschutz im Katastrophenschutz

Der Angriffskrieg auf die Ukraine ist eine humanitäre Katastrophe für die Bevölkerung, aber auch für die Tiere: Die Bomben treffen Tierheime, landwirtschaftliche Betriebe und Zoos, die Tiere beherbergen und dringend Hilfe benötigen. Außerdem konnten nicht alle Tierhalter*innen ihre Haustiere auf der Flucht mitnehmen. Die zurückgebliebenen Tiere kämpfen nun zusammen mit den bereits vorher auf der Straße lebenden Hunden und Katzen um ihr Überleben.

Diese Tiere müssen im Katastrophenschutz mitgedacht werden. Deshalb haben wir gemeinsam mit weiteren Tierschutzorganisationen eine Taskforce bei unserem europäischen Dachverband, der Eurogroup for Animals, gebildet. Zu Beginn konnten wir trotz der chaotischen Lage Hilfsangebote wie Kastrationen, Evakuierungen und Futterlieferungen koordinieren. Aktuell erarbeiten wir tierschutzgerechte Lösungen im Umgang mit freilebenden Tieren und bieten den ukrainischen Behörden unsere Unterstützung an - auch im Zuge der Beitrittsverhandlungen zur EU. So kommt unsere jahrzehntelange Erfahrung im Management von Straßenhunden und -katzen in Odessa jetzt allen Tiere in der Ukraine zugute.

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