Border Collie Hund frisst aus silbernem Napf, der auf dem Boden steht

Das sollten Sie beim Füttern beachtenHunde richtig ernähren

Halter*innen tun ihren Hunden keinen Gefallen oder gefährden sie sogar, wenn sie sie an den Resten des Familienessens teilhaben lassen. Auch Trends wie Barfen oder vegetarische Hundeernährung sollten sie nur mit professioneller Unterstützung umsetzen. Wir zeigen Ihnen, was sie bei der Ernährung Ihres Hundes auf jeden Fall beachten sollten.

Hunde mit hochwertigem Futter ernähren

Hunde brauchen Futter, das auf ihre arteigenen und individuellen Bedürfnisse abgestimmt ist. Am einfachsten gelingt dies über Alleinfuttermittel. Wenn das trockene oder feuchte Hundefutter hochwertig und ausgewogen ist, liefert es den gesamten Tagesbedarf an Energie und Nährstoffen, also alle benötigten Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe. Hunde sind keine reinen Fleischfresser. Daher enthält es auch pflanzliche Anteile wie Getreide. Wenn Sie ein Alleinfuttermittel gefunden haben, dass auf den Bedarf ihres Hundes abgestimmt und dass er gut verträgt, ist es nicht nötig, das Futter zu wechseln. Ständige Futterwechsel können den Magen-Darm-Trakt belasten.

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Hunde zweimal am Tag füttern, Welpen anfangs häufiger

Es ist wichtig, die Futterration aufzuteilen. Denn viele Hunde würden ansonsten sehr große Portionen fressen. Damit rüsten sie sich instinktiv für Zeiten ohne „Beute“, riskieren aber je nach Tier, sich den Magen zu verdrehen. Das kann sogar binnen Stunden tödlich enden. Gönnen Sie ihrem Tier nach dem Spiel eine Ruhepause und füttern Sie es dann. So schläft der Hund danach ruhig auf seinem Platz und verdaut dabei.

Welpen bekommen ungefähr ab der dritten Lebenswoche mehrmals täglich kleine Portionen Welpenfutter. Bald darauf reichen drei bis vier Mahlzeiten, etwa ab einem halben Jahr dann zwei Fütterungen.1

Fleischlose Ernährung für Hunde ist möglich

Halter*innen, die ihren Hund vegetarisch ernähren möchten, können das grundsätzlich tun. Vegetarische und vegane Alleinfuttermittel sind jedoch häufig nicht ausgewogen.2 Vielmehr sollten Sie sich regelmäßig mit Tierärztinnen und Tierärzten abstimmen, die auf Ernährung spezialisiert sind. Das ist für jegliche Ernährung zu empfehlen, die Sie selbst zubereiten möchten. Die Tiermediziner*innen erstellen einen auf die Bedürfnisse des Hundes angepassten Rationsplan, überprüfen ihn regelmäßig und passen den Plan danach an. Dieser enthält eine ausgewogene Ernährung, zum Beispiel aus Milch- und Eiprodukten, Gemüse, Reis und Teigwaren. Es ist theoretisch sogar möglich, Hunde nicht nur vegetarisch, sondern auch vegan zu ernähren.3 Beides gilt jedoch für ausgewachsene und rundum gesunde Tiere.

Hunde zu barfen ist riskant

Beim Barfen setzen Halter*innen auf naturbelassenes Futter. Das Fleisch, die Innereien oder der Fisch bleiben demnach roh. Auch Obst oder Gemüse wird roh hinzugefügt. Der englische Begriff Barf steht hierzulande zwar als vielversprechende Abkürzung für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ - im Sinne Ihres Hundes und Ihrer Familie rät der Deutsche Tierschutzbund jedoch davon ab, unüberlegt zu barfen.

  • Beim Barfen besteht das Risiko, dass die Tiere zu viel oder zu wenig von bestimmten Nährstoffen erhalten4, wenn Halter*innen dabei ohne professionelle Beratung anhand von Büchern füttern. Barf-Produkte im Handel werben zudem oft damit, dass sie ausgewogen sind. Das ist aber häufig nicht der Fall.5 Wer selbst wissen möchte, was genau sein Tier frisst, sollte Rationen darum selbst kochen.
  • Die Ernährungsweise erhöht die Gefahr einer Infektion mit Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Parasiten. Einige Erkrankungen können sogar tödlich enden oder sich auf Menschen übertragen. Das kann auch für multiresistente Keime gelten. Dafür muss der Hund nicht augenscheinlich krank sein. Er kann die Erreger auch ausscheiden, ohne Symptome zu haben. Darum sollten Sie ihren Hund keinesfalls barfen, wenn in Ihrem Haushalt Kinder, Schwangere, Ältere oder Menschen mit geschwächtem Immunsystem leben oder das Tier häufiger Kontakt zu ihnen hat. Ein solches Risiko vermeiden Besitzer*innen, wenn sie das Fleisch hygienisch lagern, zubereiten und ausreichend kochen oder erhitzen, bevor es in den Napf kommt.

Damit sollten Sie Ihren Hund nicht füttern

Stehen Knochen auf dem Speiseplan, können sich die Tiere leicht verletzen oder nachher unter Verstopfung leiden.

Schokolade ist für Hunde sogar giftig. Generell sind alle Süßigkeiten völlig ungeeignet.

Hunde können sich über rohes Schweinefleisch mit der Aujeszkyschen Krankheit anstecken. Sie ähnelt der Tollwut und ist tödlich.

Futter, das direkt aus dem Kühlschrank kommt, schlägt Hunden auf den Magen. Es sollte daher Zimmertemperatur haben.

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Quellen und weiterführende Informationen

¹ Junghunde. In: Zentek J, Hrsg. Ernährung des Hundes. 9., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2022.

Starzonek J, von Lindeiner L, Vervuert I. Beurteilung in Deutschland erhältlicher veganer Alleinfuttermittel für Hunde und Katzen. Tierärztliche Praxis Ausgabe K: Kleintiere / Heimtiere 2021

3 Weitere Informationen zu einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung von Hunden und Katzen aus Tierschutzsicht.

Handl S. Der „BARF“ Trend – Vorteile, Nachteile und RisikenVeterinary Focus 2014; 24(03): 16 - 23.

Dillitzer N, Becker N, Kienzle E (2011). Intake of minerals, trace elements and vitamins in bone and raw food rations in adult dogs. Br J Nutr, S. 53-56.

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