Igelschutz
Mähroboter - tödliche Gefahr

Leider kommen immer häufiger Motorsensen und Mähroboter im Garten zum Einsatz, vor allem nachts. Doch diese Gartengeräte können Igel schwer verletzen. Da Igel keine Fluchttiere sind, kugeln sie sich bei Gefahr an Ort und Stelle ein. Und weil Mähroboter Tiere nicht als Hindernis erkennen, werden sie einfach überrollt. Die scharfen Messer durchschneiden Fleisch und Stacheln mühelos. Wenn die Tiere überleben, schleppen sie sich oft schwer verletzt ins Gebüsch, wo sie dann elendig sterben.
Wer auf einen Rasenroboter nicht verzichten will, sollte ihn zumindest nur tagsüber und unter Aufsicht laufen lassen, da die meisten Igel in der Dämmerung aus ihren Verstecken kommen. Hecken und Büsche müssen außerdem vor Gebrauch immer kontrolliert werden. Im Zweifel sollten Tierfreunde auf derartige Gartenhelfer aber eher ganz verzichten.
Greifen Sie deshalb lieber zum Rechen oder zur Harke und lassen Sie Laubhaufen als Unterschlupf für Insekten und Igel liegen. Falls Sie Gartenabfälle doch entsorgen wollen, gehen Sie bitte vorsichtig vor. Schauen Sie erst nach, ob sich ein Igel darin niedergelassen hat. Ein gesunder Igel hat dann die Chance, zu flüchten und kann sich ein neues Quartier suchen.
Igel richtig füttern
Da falsche Ernährung für Igel tödlich enden kann, sollten Sie Folgendes beachten, wenn Sie Igeln im Herbst mit einer Futterstelle helfen wollen:
- Bieten Sie täglich frisches Wasser an, jedoch auf keinen Fall Milch!
- Füttern Sie kein Obst, kein Gemüse und keine Essensreste!
- Zur Fütterung geeignet ist hochwertiges Katzen-Dosenfutter ohne Zusatzstoffe, das ggf. mit wenig Haferflocken und Weizenkleie gemischt werden kann.
- Hartgekochte Eier oder ungewürztes Rührei können ebenfalls gefüttert werden.
Halten Sie die Futterstelle sauber, so dass Krankheiten vermieden und keine Ratten angelockt werden. Stellen Sie Trink- und Futterschalen auf Zeitungspapier, das täglich gewechselt wird, und reinigen Sie alle Näpfe mit heißem Wasser.
Igelfreundlicher Garten
Igel verstecken sich tagsüber gerne in Kompost- oder Reisighaufen, Böschungen oder Hecken und verlassen ihr Versteck nur zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen, um auf Nahrungssuche zu gehen. Im Herbst sind die stacheligen Tiere häufiger unterwegs, weil sie sich dann viele Fettreserven für die kalten Wintermonate anfressen müssen.
Laubsauger und -bläser können zu einer Gefahr für Igel werden: Kleinere Igel können eingesaugt und getötet werden. Außerdem entfernen die Geräte nicht nur Laub, sondern auch Insekten, Würmer und Weichtiere, die dem Igel als Nahrung dienen.
Lassen Sie daher aufgehäufte Gartenabfälle liegen. Sie dienen Igeln als ideales Winterquartier. Wenn die Tiere einen schwachen, unterernährten Eindruck machen, tagsüber nach Futter suchen oder wenn es sich um kleine junge Igel handelt, können Sie auch mit Futter unterstützen. Außerdem können Sie eine Schale mit frischem Wasser anbieten.
Fachgerechte Betreuung beim Tierschutzverein
In den ersten Frosttagen wandern viele Igel noch im Freien umher. Oft nehmen Tierfreunde die scheinbar hilflosen Tiere auf. Wir warnen aber vor gutgemeinter, aber falsch verstandener Tierliebe.
Sollten Sie in den Herbsttagen einen Igel tagsüber sehen, beobachten Sie ihn zunächst aus sicherer Entfernung. Nicht immer braucht ein solches Tier Hilfe. Nur stark untergewichtige, verletzte oder kranke Igel sind wirklich hilfsbedürftig. Kranke oder verletzte Igel erkennt man beispielsweise daran, dass sie am Tag herumliegen, mager sind und sich apathisch verhalten.
Das Körpergewicht allein ist kein Maßstab, um die Hilfsbedürftigkeit eines Igels zu beurteilen. Zusätzlich müssen auch die geographische Lage seines Wohnortes, die jeweiligen Witterungsbedingungen und seine körperliche Konstitution berücksichtigt werden. Jungigel, die im November deutlich weniger als 500 Gramm wiegen, haben ohne Zufütterung allerdings kaum eine Aussicht, das nächste Frühjahr zu erleben.
Bei einem solchen geschwächten Igel gilt: Vorsichtig aufnehmen und zum Tierarzt bringen oder bei einem der Tierheime der Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes in Obhut geben. Dort gibt es Tipps für die weitere Behandlung und besonders für die Nahrungsauswahl. Denn falsche Ernährung kann das Todesurteil für einen Igel bedeuten. Das sicher gut gemeinte Schälchen warme Milch am Morgen kann dem Igel den Tod bringen.