Milch

Die Weidehaltung gehört zu der artgerechtesten Haltung von Rindern. Jedoch kommen nur noch 42 Prozent der Milchkühe auf die Weide. Der Großteil der Milchkühe lebt also das ganze Jahr über im Stall. Auch das Jungvieh und Mastrinder werden größtenteils ganzjährig im Stall gehalten.
Etwa ein Drittel der Milchkühe wird noch in der Anbindehaltung gehalten, viele davon auch im Sommer. In der Anbindehaltung ist die Bewegungsfreiheit extrem eingeschränkt, die Tiere können nicht umherlaufen, sich nicht umdrehen, nur stehen und liegen.
Die häufig idyllischen Illustrationen von einer bäuerlichen Landwirtschaft auf Milchprodukten irritieren Verbraucher und treffen keinerlei Aussage über das reale Haltungssystem der Kühe.
Konventionelle Milch wird heutzutage für einen enorm billigen Preis angeboten. Angesichts der hohen Leistung, die tagtäglich von den Landwirten und ihren Kühen vollbracht wird, liegt es auf der Hand, dass sich der geringe Wert für einen Liter Milch auf die Haltungsumstände und das Wohlbefinden der Tiere auswirkt.
Tipps für den Einkaufskorb
- Milch mit unserem Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz“ der Premiumstufe ist derzeit bei diesen Handelsunternehmen verfügbar. Die Tierschutzlabel-Vorschriften für die Haltung der Milchkühe sind in Bezug auf die Tierschutz-Aspekte die strengsten, die es gibt, sie gehen auch über die Vorgaben der Bio-Haltung hinaus. Was unser Tierschutzlabel für die Haltung der Milchkühe im Detail bedeutet, erfahren Sie in unserer Tierschutzlabel-Broschüre.
- Kaufen Sie Bio-Milch anstelle von konventioneller Milch. Damit unterstützen Sie tiergerechtere Haltungssysteme und Bauern, die ökologisch erzeugtes Futter einsetzen und keine Chemie auf Acker und Grünland ausbringen. Darüber hinaus ist bei einer ökologischen Rinderhaltung der Zugang zu Freigelände oder vorzugsweise ein saisonaler Weidegang vorgeschrieben. Allerdings gibt es leider auch unter den Biobetrieben viele, die die Tiere im Winter noch in Anbindeställen halten. Bei Öko-Betrieben ist das routinemäßige Enthornen verboten und nur mit Ausnahmegenehmigung unter Betäubung durch den Tierarzt und Schmerzmittelgabe zulässig.
Pflanzliche Alternativen
Komplett ohne Tierleid kommt eine vegane Ernährung aus, die auf pflanzliche Alternativen zur herkömmlichen Kuhmilch setzt. Neben Bioläden bieten auch alle konventionellen Supermärkte mittlerweile eine große Vielfalt an: Soja-, Hafer-, Reis-, Cashew- oder Mandeldrinks – für jeden Geschmack ist etwas dabei und der Verbraucher kann sich quer durch das Angebot probieren. Während sich Sojadrinks toll aufschäumen und zu veganer Mayonnaise verarbeiten lässt, eignet sich der nussige Mandeldrink besonders für Müsli, Gebäck und Desserts. Probieren Sie doch mal aus, was Ihren Geschmack trifft! Auch für andere Milchprodukte wie Käse oder Joghurt lässt sich das pflanzliche, tierleidfreie Pendant finden.