Rennpferde

Was ist ein Pferdeleben wert?

Auge und Teil es Kopfes eines Pferdes. © iStock.com/Byrdyak
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18 Pferde fanden in den letzten zwei Jahren auf deutschen Rennbahnen den Tod. Hinzukommt eine hohe Dunkelziffer an Pferden, die nach den Rennen verletzt und krank aussortiert werden oder sich bereits im Training verletzen. Weil sie dem Hochleistungsanspruch des Pferderennsports nicht genügen, bezahlen auch diese Tiere nur allzu oft mit ihrem Leben.

© Deutscher Tierschutzbund e.V./M. Marten

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26 Millionen Umsatz = 12 tote Pferde

Galopprennen sind in Deutschland nach dem Fußball die lukrativste Sportart – 2016 lag der Wettumsatz bei 26 Millionen Euro. Bei solchen Summen spielt der Tierschutz eine verschwindend kleine Rolle, beispielsweise starben in dem selben Jahr 12 Pferde auf der Rennbahn.  

Galopprennen - Hochleistung um jeden Preis

Die Pferde müssen häufig schon mit zwei Jahren ihre ersten Galopprennen laufen – zu einem Zeitpunkt, zu dem Pferde sonst noch nicht einmal zugeritten werden. Dabei müssen die Vollblüter enormen Stress und extreme körperliche Belastungen aushalten und ihrer blanken Angst vor den Startboxen wird mit Schlägen, Hauben und Scheuklappen begegnet. Die Pferde müssen rennen, koste es was es wolle.

Die Rennen selbst sind hoch riskant, die Verletzungsgefahr immens. Den Pferden werden permanente Höchstleistungen abverlangt, egal ob beim Training oder beim Rennen. Viele Pferde erleiden Sehnenverletzungen und können nie wieder Rennen laufen. Filmaufnahmen von Pferden, die sich mitten im Rennen das Bein brechen, sind kaum zu ertragen. Die Tiere müssen meist noch vor Ort getötet werden.

Trabrennen - Folter statt Schutz

Auch beim Trabrennen, einer Variante des Pferderennsports, bei denen die Pferde nur im Trab gehen dürfen, werden sehr junge Tiere eingesetzt. Sie ziehen die Jockeys auf Sulkys, leichten zweirädigen Wagen. 

Zahlreiche "Hilfsmittel" sollen den Pferden Gehorsam und Schnelligkeit aufzwingen. 

Angeblich sollen die Ausrüstungsgegenstände die Pferde beim Trabrennen schützen. In Wirklichkeit zwingen Sportler die Tiere mit tierschutzwidrigem Zubehör auf brutale Art und Weise zu mehr Gehorsam und Schnelligkeit. Diese Seite aus unserem Magazin DU UND DAS TIER 2/2018 zeigt einige Beispiele.
Klick auf das Bild für mehr Infos (zum PDF).

Rennpferde-Alltag: Monotone Boxen-Haltung

Der Alltag der Rennpferde ist dabei von stundenlanger Boxen-Haltung geprägt. Meist kommen Galopprenn-Pferde nur für eine Stunde am Tag raus, dürfen ganz kurz im Schritt gehen und galoppieren dann ein, zwei Runden mit Jockey als Training. Eventuell geht es danach noch in die Führanlage, in der die Pferde getrennt voneinander stupide im Kreis laufen. Von artgerechter Haltung, Weidegang und freier Bewegung keine Spur. 

Das Futter ist oft energiereiches Kraftfutter in großen Mengen, kaum Raufutter wie Heu - die Folge: viele Rennpferde leiden an Magengeschwüren durch diese nicht artgerechte Fütterung. 

Sie können helfen

  • Besuchen Sie keine Pferde-Rennsportveranstaltungen.
  • Wetten Sie nicht auf Galopper oder Traber.