Affenversuche in Bremen
Seit 1998 werden an der Universität Bremen Hirnversuche an Affen durchgeführt. Dabei sitzen die Tiere in engen Plexiglaskästen und müssen am Computerbildschirm Aufgaben lösen. Hierzu wird ihnen die Schädeldecke geöffnet und ein Haltebolzen in den Schädelknochen zementiert. Daran wird der Kopf festgeschraubt, damit die Affen ihn nicht bewegen können.
Messelektroden, die operativ ins Gehirn eingesetzt werden, registrieren dabei die Hirnströme der Affen. Die Tiere müssen nicht nur die Schmerzen durch die Eingriffe ertragen: Um sie zur Mitarbeit zu zwingen, lässt man sie außerdem dursten und gibt ihnen nur dann tropfenweise Flüssigkeit, wenn sie ihre Aufgaben richtig lösen.
Während der Versuche verbringen die Affen täglich bis zu sechs Stunden fixiert im Kasten. Die Tiere machen die Versuche nur so lange mit, wie sie durstig sind. Die Affen müssen diese monotonen Aufgaben Tag für Tag über Jahre hinweg ertragen. Danach werden die Tiere getötet und ihre Gehirne werden untersucht.
Bis heute hat Kreiters Forschung keine Ergebnisse hervorgebracht, die in naher Zukunft zur Heilung oder Therapie menschlicher Krankheiten oder dem besseren Verständnis von deren Entstehung beitragen.
Schon vor Beginn dieser Experimente hat sich der Deutsche Tierschutzbund dafür eingesetzt, dass diese nicht genehmigt werden. Seitdem haben mehr als 100.000 Menschen die Bürgeranträge des Bremer Tierschutzvereins gegen diese Versuche unterstützt. Auch in der Politik herrscht Einigkeit darüber, dass die Affenversuche gestoppt werden müssen.
Der von der Politik beschlossene Ausstieg aus den Affenversuchen wurde mit dem Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig vom Januar 2014 zunichte gemacht. In Folge wurden im November 2014 und zuletzt im November 2018 die Versuche jeweils um weitere drei Jahre genehmigt. 2021 wurde eine Verlängerung der Versuche um ein weiteres Jahr beantragt. Die Bremer Gesundheitssenatorin sprach sich gegen eine Genehmigung aus, das Bremer Verwaltungsgericht gestattete die Verlängerung jedoch im Februar 2022.
Mehr über den jahrelangen Rechtsstreit erfahren Sie hier.