Pferde auf der Weide

Pferde richtig haltenWas bei der Pferdehaltung zu beachten ist

Etwa 1,3 Millionen Pferde und Ponys leben in Deutschland. Die sensiblen Tiere benötigen viel Pflege, Kontakt zu Artgenossen und Bewegung. Während viele Halter*innen die Tiere als treue Begleiter sehen, nutzen zahlreiche Menschen ihre Pferde heutzutage zu Sport- und Freizeitzwecken und berücksichtigen nicht immer ihre Bedürfnisse. Was generell zu bedenken ist: Ein Pferd zu halten, ist sehr zeit- und kostenintensiv.

Vom Arbeitstier zum tierischen Freund: Die Rolle des Pferdes hat sich mit der Zeit stark gewandelt. Über Jahrtausende hinweg hat der Mensch Pferde als Reit-, Last- und Zugtiere genutzt, unter anderem in der Landwirtschaft und sogar in Kriegen. Erst im 20. Jahrhundert, als Maschinen nach und nach die Aufgaben von Pferden übernahmen, verzichteten Menschen immer häufiger auf den Einsatz der Tiere. Die hohen Ansprüche der Pferde sind hingegen geblieben. Wer sie halten möchte, sollte sich bewusst sein, dass dies für mehr als 20 Jahre mit viel Zeit, Arbeit, Verantwortung und Kosten verbunden ist. Nicht alle Halter*innen werden dem gerecht, und so müssen einige Pferde immer noch unnötiges Leid ertragen.

Wie halte ich Pferde artgerecht?

Generell sollten sich Pferde in menschlicher Obhut mehrere Stunden täglich frei bewegen können. Die Tiere müssen Schutz vor Nässe, Kälte, Sonne und Insekten aufsuchen können. Die Anbindehaltung von Pferden ist in Deutschland zum Glück verboten. Darüber hinaus benötigen sie artgerechtes Futter und Kontakt zu anderen Pferden. Die Herdentiere haben ein ausgeprägtes Bedürfnis, ihre Artgenossen zu sehen und ihre Nähe zu spüren. Eine dauerhafte Einzelhaltung bedeutet für sie großes Leid. Die tägliche Fell- und Hufpflege ist ebenfalls überaus wichtig, denn dadurch können Sie die Gesundheit Ihrer Tiere besser im Blick behalten. Im Stall sollten Sie mehrmals täglich von Harn getränkte, nasse Stellen sowie Kot entfernen. Letzteres ist auch auf Weiden einmal täglich nötig, um die Pferde vor Krankheiten zu schützen

Jeden Tag sollten Sie sich mehrere Stunden Zeit für die Versorgung und Beschäftigung Ihres Schützlings nehmen. Achten Sie außerdem darauf, dass Sie die Bedürfnisse der sensiblen Tiere nicht vernachlässigen und ihren persönlichen Wünschen unterordnen. Es kommt immer wieder vor, dass Pferde den Großteil des Tages in ihren Boxen stehen müssen, damit sie „sofort verfügbar“ sind. Pferde sind jedoch keine stets auf Abruf bereitstehende Sportgeräte. Legen Sie stattdessen größten Wert darauf, Ihrem Pferd ein gesundes Leben mit täglichem Auslauf und direktem Kontakt zu verträglichen Artgenossen zu ermöglichen. Wird ein Pferd nicht artgerecht gehalten, kann dies zu Verhaltensstörungen führen, die möglicherweise lebenslang vorhanden bleiben.

Die Kosten können – je nach Unterbringung, Futter, medizinischen Behandlungen und Schmied – eine vierstellige Summe pro Monat betragen.

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Pferde fressen stundenlang

Pferde sind Pflanzenfresser und verbringen täglich insgesamt 16 Stunden damit, zu fressen. Dies machen sie am liebsten gemeinsam mit ihren Artgenossen, deshalb sollten immer alle Pferde einer Gruppe gleichzeitig fressen können. Typischerweise bewegen sie sich beim Grasen langsam, aber stetig vorwärts. Sie verspüren kein richtiges Sättigungsgefühl und hören erst auf zu fressen, wenn ihre Kaumuskulatur müde wird. Die Futterration hängt vom Körpergewicht, dem Ernährungszustand, der Rasse der Pferde und den Leistungsanforderungen ab. Raufutter wie Gras, Heu, Heulage und Grassilage bilden die Basis ihres Speiseplans. Stets Zugang zu frischem Wasser zu haben, ist für Pferde ebenso wichtig.

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Ein Pferd adoptieren

Wer sich umfassend mit den Bedürfnissen von Pferden beschäftigt hat und bereit ist, die Zeit und Kosten in die artgerechte Haltung zu investieren, sollte sich bestmöglich in einem der Tierschutzvereine umhören, die Pferde betreuen. Auch in einigen Mitgliedsvereinen des Deutschen Tierschutzbundes warten Pferde auf erfahrene neue Halter*innen. Interessenten müssen also nicht zwingend als erstes zu Züchter*innen gehen, sondern können sich von einem Tierschutzverein ausführlich beraten lassen, um das passende Tier zu finden.

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