Tierschutzprojekt Odessa
Der Deutsche Tierschutzbund kämpft in Odessa in der Ukraine seit dem Jahr 2000 für ein besseres Leben der Straßentiere. Er hat dort ein einzigartiges Straßentierprojekt aufgebaut, dessen Erfolg andere osteuropäische Länder zur Nachahmung angeregt hat. Die Grundidee folgt dem Ziel, den Teufelskreis im Leben der Straßentiere zu durchbrechen: Zuvor wurden die Tiere eingefangen und zu Tausenden getötet. In ihren Revieren hinterließen sie eine Lücke, die schnell durch nachkommende Tiere besetzt wurde. Das Problem war also nicht gelöst, die Hunde vermehrten sich ständig und ersetzten die eingefangenen Rudelgenossen. Deshalb setzten wir mit der Strategie "Fangen, Kastrieren, Freilassen" dagegen.
Im 2005 vom Deutschen Tierschutzbund eröffneten Tierschutz- und Kastrationszentrum werden die Hunde medizinisch versorgt, geimpft, kastriert und markiert, um sie wieder erkennbar zu machen. Nach einer Erholungsphase im Tierschutzzentrum, wo sie ausreichend Futter und Pflege erhalten, werden sie wieder in ihr angestammtes Revier entlassen.
Auf diese Weise rücken nicht immer neue Tiere nach, da ein Gebiet nur einer gewissen Zahl von Tieren Nahrung und Unterschlupf bietet. Mit diesem Kastrationsprogramm verfolgt der Deutsche Tierschutzbund das Prinzip der "Hilfe zur Selbsthilfe". Wir bieten eine Infrastruktur, ein Konzept und die nötigen finanziellen Mittel, um einen neuen Umgang mit frei lebenden Tieren auf der Straße zu erreichen. Möglich ist dies vor allem deshalb, weil viele liebe Menschen unser Projekt unterstützen!
Erfolge und ein Blick in die Zukunft
Das Tierschutzzentrum Odessa konnte in den vergangenen Jahren vielen tausend Tieren helfen. Es ist offiziell von den ukrainischen Behörden anerkannt. Unheilbar kranke Tiere werden unter Aufsicht des Tierarztes eingeschläfert. Der Fangdienst wurde von der Stadt und dem Deutschen Tierschutzbund neu organisiert: Neue Fänger wurden geschult, vier neue tierschutzgerechte Wagen angeschafft und die Fangmethode nach Tierschutzvorgaben verbessert. Es ist ein Mammutprojekt und noch immer warten viele tausend weitere Hunde und Katzen auf den Straßen Odessas auf unsere Hilfe. Deshalb ist der Deutsche Tierschutzbund auf Spenden von Tierfreunden angewiesen, denen an dem einzigartigen Projekt und seinem Vorbildcharakter für andere Länder gelegen ist.
Kastrationsaktionen für Katzen

Bereits 2016/2017 konnten wir gemeinsam mit dem Tierschutz- und Kastrationszentrum Odessa im Rahmen einer Kampagne über 5.000 Katzen kastrieren. Vom 1. November 2017 bis zum 28. Februar 2018 ist diese Aktion in eine neue Runde gegangen. Einwohner, die sich oft bereits um die Straßentiere kümmern, konnten frei lebende Katzen zum Tierarzt bringen und dort kostenlos kastrieren lassen. Mit Erfolg: 6.391 Katzen wurden kastriert.
Die Tierschützer des Tierschutzzentrums Odessa haben hierfür Gutscheine ausgestellt, die dann in kooperierenden Tierklinken eingelöst werden konnten. Die Kastration und das anschließende wieder Freilassen ist die einzig nachhaltige und tierschutzgerechte Methode, um die große Zahl der Straßenkatzen und das damit verbundene Leid für die Tiere einzudämmen.