Enten

Ente mit Küken in einem Blumentopf. Copyright: Kook
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Enten suchen sich mitunter ungewöhnliche Orte zum Brüten aus. Vor allem die anpassungsfähigen Stockenten kommen als Kulturfolger selbst in Großstädten vor. Dort brüten sie zwischen März und Juli in Parks und Gärten. Weil natürliche Brutstätten selten geworden sind oder weil sie sich andernorts durch Spaziergänger und Hunde zu stark gestört fühlen, suchen sich Enten immer wieder einmal Terrassen und Balkone als vermeindlich sichere Nistplätze aus. Zwar sind sie dort vor Raubfeinden sicherer, doch wenn die Jungen einmal geschlüpft sind, kommen die Tiere von dort aus oft viel schwerer zurück zu einem Gewässer.

Deshalb sollte man rechtzeitig versuchen, eine Entenbrut auf dem Balkon zu vermeiden. Folgende Vorbeugemaßnahmen können dazu getroffen werden:

  • Balkon oder Terrasse möglichst oft betreten, damit die Tiere sie nicht als "ruhigen Ort" empfinden
  • Möbel/Pflanzen auf dem Balkon umstellen, damit die Tiere nicht den Eindruck haben, sie könnten diese als Deckung nutzen
  • Kontakt zur örtlichen Naturschutzbehörde oder zum Tierschutzverein aufnehmen, um Informationen und Hilfe zu erhalten

Brut nicht stören

Entenmutter und ihre Küken schwimmen im Wasser.
Enten den Zugang zum Gewässer ermöglichen.

Wenn die Enten bereits mit der Brut begonnen haben, sollte man die Tiere möglichst ungestört lassen. Sind die Küken geschlüpft, so helfen Sie der Entenfamilie, möglichst schnell an das nächste Gewässer zu gelangen. Junge Enten sind Nestflüchter. Sie verlassen schon nach sechs bis zwölf Stunden das Nest. An einer Terrasse oder einem niedrigen Balkon können schräg gestellte Bretter als Rampe für die Tiere dienen. Von höher gelegenen Balkonen aus müssen die Jungen in einem Korb abgeseilt oder in einem Karton in den Garten getragen werden.

Beim Einfangen muss man darauf achten, dass die Jungen sich nicht vom Balkon stürzen. Nach dem Absetzen der Tiere im Garten sollte man noch etwas warten, bis die Mutter erscheint und die Jungen zum Gewässer führt.

Diese einfachen Hilfsmaßnahmen sind allerdings nur sinnvoll, wenn keine stark befahrene Straße in der Nähe ist. Können die Tiere ein Gewässen nicht aus eigener Kraft erreichen, sollte die ganze Entenfamilie an ein geeignetes Gewässer gebracht werden. Lassen Sie sich dabei entweder von der Polizei oder von Mitarbeitern des Tierschutzvereins, der Ortsgruppe eines Naturschutzverbandes oder einer Vogelpflegestationen helfen.

Geeignete Orte für die Freilassung sind naturnahe Gewässer mit möglichst dichtem Uferbewuchs, auf denen sich bereits andere Enten befinden. Die Umsiedlungs-Aktion sollte am besten vormittags stattfinden, wenige Stunden nach dem Schlüpfen der Küken, so dass sich die Entenfamilie gleich in der neuen Umgebung eingewöhnen kann. Als erstes sollte dabei das Weibchen eingefangen werden.

Ein Hinweis zur Rechtslage

Brütende Enten sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Es ist daher nicht erlaubt, ihre Brutstätten zu stören oder gar zu zerstören. Die Tiere einzufangen, ist nur dann gestattet, wenn sie umgehend wieder frei gelassen werden.