Pelzfarmen in Deutschland

Das Leid hat ein Ende

Nerz im Käfig auf einer Pelzfarm. © M. Marten
© M. Marten

Die Pelztierhaltung in Deutschland scheint Geschichte zu sein. Denn auch auf der letzten deutschen Nerzfarm in Rahden/NRW befinden sich keine Tiere mehr. Zuletzt wurden dort ca. 4.000 Nerze gehalten. Der Besitzer hat seinen Betrieb zwar noch nicht offiziell abgemeldet. Es gibt dort aber auch keine Zuchttiere mehr und die Farm hatte sich zuletzt geweigert, die geltenden höheren Tierschutzauflagen umzusetzen. Deshalb kann man davon ausgehen, dass es zur Stilllegung der Anlage kommt.

Im Landkreis Osnabrück in Niedersachsen wurde eine Nerzfarm mit ca. 50 Tieren seit einigen Jahren nur noch als Nebenerwerb betrieben und hat Ende Februar 2018 endgültig geschlossen. Eine Nerzfarm bei Grabow, Sachsen-Anhalt, mit zuletzt 4.000 Nerzen hat im Februar 2018 geschlossen. Eine weitere Nerzfarm in Seelitz-Döhlen, Sachsen (zuletzt 12.000 Nerze) hat im Januar 2018 offiziell geschlossen. Die letzten beiden großen Farmen in Mecklenburg-Vorpommern mit ca. 40.000 und 35.000 Nerzen hatten 2017 geschlossen.

So schlimm waren die Bedingungen auf deutschen Pelzfarmen

Schon seit Jahren fordern wir, dass die Pelztierhaltung bundesweit komplett verboten wird. Dazu hatten wir 2015 Videoaufnahmen von zwei deutschen Nerzfarmen veröffentlicht.

Die Aufnahmen zeigen Erschreckendes: In direkt nebeneinander im Freien aufgereihten Gitterkäfigen leben mehrere Nerze auf engstem Raum. Bis auf nur vereinzelt vorhandene kurze Plastikröhren, Gitterplattformen und eine Nestbox, sind die Käfige völlig unstrukturiert. Die Nerze sind damit jeder Möglichkeit beraubt, sich artgerecht zu verhalten – Verhaltensstörungen, wie stereotype Bewegungen oder Gitterbeißen sind oftmals die Folge.

Der Kot der Tiere fällt durch den unbefestigten Gitterboden hindurch und stapelt sich unter den Käfigen, die Geruchsentwicklung ist zum Teil enorm. Die Tiere müssen direkt über ihren Fäkalien sitzen. In den Käfiganlagen im Freien sind die Nerze Hitze wie Kälte schutzlos ausgesetzt. Der als einzige Nahrung dienende Futterbrei wird oben auf den Käfigen verteilt und muss von den Tieren durch das Gitter hindurch aufgeschleckt werden.