Billigpreise
Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert. Doch die Realität sieht anders aus. In Deutschland leiden Millionen Tiere in der herkömmlichen industriellen Intensivtierhaltung. Gleichzeitig unterbieten sich Handel und Discounter immer wieder mit neuen Billigangeboten!
Milch und Fleisch als Ramschware
Immer höhere Leistung, immer billigere Preise für Fleisch, Milch und andere tierische Produkte sowie kein ausreichender gesetzlicher Rahmen sind Ursache einer aus dem Ruder gelaufenen industriellen Landwirtschaft. Das System der herkömmlichen Intensivtierhaltung, die mit den Billigpreisen einhergeht, verhindert eine tiergerechte Haltung und führt zu massiven Tierschutzproblemen wie Verhaltensstörungen, Verletzungen und Krankheiten. Ein hoher Anteil des Tierleids ist durch den Gesetzgeber gedeckt.
Billigmilch-Protest
Grundursache für den Preisverfall bei Milch ist ein Überangebot. Um im Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt bestehen zu können, werden Milchkühe auf Hochleistung gezüchtet. Bis zu 50 Liter Milch geben sie am Tag, die Folge sind Euterentzündungen, Stoffwechselstörungen und Klauenschäden. Bringen die Tiere nicht mehr die geforderte Leistung, werden sie geschlachtet. Viele Tiere sind dabei hochträchtig. Nur vier Jahre dauert ihr kurzes Leben durchschnittlich. Die Spezialisierung auf Milch bringt außerdem mit sich, dass männliche Kälber von Hochleistungsrassen wirtschaftlich wertlos sind. Sie geben weder Milch, noch eignen sie sich als Mastrinder. Deshalb werden sie früh geschlachtet.
Mit verschiedenen Motiven und Fakten haben wir in einer Aktions-Woche auf die Billigpreis-Problematik aufmerksam gemacht:
Wir fordern:
Wir fordern einen längst überfälligen Systemwechsel und eine nachhaltige Strategie weg von Billigproduktion hin zu mehr Tierschutz. Landwirte, die in bessere Haltungsbedingungen für die Tiere investieren, müssen ausreichend entlohnt werden. Handel und Discounter müssen endlich ihre ethische Verantwortung wahrnehmen und auf Billigangebote verzichten, denn jede Preissenkung senkt das Tierschutzniveau. Nicht zuletzt braucht es eine Tierschutzgesetzgebung, die höhere Standards in der Haltung vorschreibt und damit die Tiere wirklich schützt.
Sie können helfen:
Kämpfen Sie gemeinsam mit uns für ein Ende der Billigpreise. Tragen Sie mit Ihrem Kaufverhalten dazu bei, dass Tierleid verhindert wird.
- Kaufen Sie keine billige Milch und fragen Sie beim Einkauf von Milch, Fleisch und anderen tierischen Produkten immer wieder nach, wie die Tiere gehalten wurden.
- Der größte Schritt in Richtung Tierschutz ist immer noch die vegetarische und vegane Ernährung. Essen Sie weniger Fleisch, wenn Sie die Ernährung noch nicht komplett umstellen möchten. Probieren Soja-, Hafer-, Reis-, Cashew- oder Mandeldrinks als Alternative zur Kuhmilch aus.