Wildtierhandel zerstört

Deutschland ist EU-weit der größte Importeur und Absatzmarkt für lebende Wildtiere. Während es innerhalb Deutschlands, wie auch in anderen Europäischen Staaten, grundsätzlich verboten ist, heimische Wildtiere einzufangen, dürfen Tierbestände in Asien, Afrika und Lateinamerika für den Heimtiermarkt in Deutschland geplündert werden. Hunderttausende wildgefangene Reptilien, Amphibien, Fische und Säugetiere werden in Deutschland legal und ohne Einschränkung verkauft - sogar vom Aussterben bedrohte Arten.

Kampagnenmotiv: Echse aus Porzellan mit abgebrochenem Fuß und dem Slogan: Leben ist zerbrechlich. Wildtierhandel zerstört

In ihrem Koalitionsvertrag hat sich die schwarz-rote Regierung dazu verpflichtet, Handel mit und privater Haltung von exotischen Tieren und Wildtieren bundeseinheitlich zu regeln, und den Import von Wildfängen in die EU sowie gewerbliche Wildtierbörsen in Deutschland zu verbieten. Wir fordern, dass den Worten Taten folgen und diese Vereinbarungen schnellstmöglich umgesetzt werden.

Denn die importierten Tiere landen beispielsweise über das Internet oder Tierbörsen in Privathand, ohne dass die Käufer Sachkunde nachweisen müssen. Viele Wildtiere haben besonders hohe Ansprüche an Futter und Klima, die im Privathaushalt kaum erfüllt werden können. Oft merken die Käufer erst nach einer Weile, dass sie unterschätzt haben, wie teuer die Tiere im Unterhalt sind, wie alt oder wie groß sie werden. Überforderte Halter setzen ihre Tiere dann nicht selten aus oder geben sie im Tierheim ab. Die Tierheime bringt das an ihre Grenzen. Denn es braucht geeignete Räumlichkeiten, die notwendigen finanziellen Mittel sowie das nötige Fachwissen, um Reptilien aufnehmen und angemessen versorgen zu können.

Tierheim-Umfrage

Das belegt auch eine aktuelle Umfrage: Rund 30.000 Reptilien mussten die uns angeschlossenen Tierschutzvereine in den letzten fünf Jahren aufnehmen, davon die Hälfte Wasserschildkröten, gefolgt von Landschildkröten, Bartagamen und Nattern. 40 Prozent der Vereine geben an, Probleme damit zu haben, Reptilien ihren Bedürfnissen entsprechend unterzubringen. Ein unhaltbarer Zustand.

Forderungen

Um Wildtiere besser zu schützen, fordern wir:

  • Einführung einer Positivliste für Arten, die sich für die private Haltung eignen
  • Einführung bundeseinheitlicher Haltungsvorschriften für die Tiere auf der Positivliste
  • Importverbot von Wildfängen in die EU
  • Verbot gewerblicher, überregionaler Tierbörsen

Zusammen mit zehn weiteren Tier- und Naturschutzverbänden haben wir diese Forderungen an die Bundesregierung übermittelt. Ähnliche Ziele sind im Koalitionsvertrag bereits verankert. Jetzt geht es darum, dass sie zügig umgesetzt werden.

Auch Sie können helfen:

  • Kaufen Sie keine Wildtiere
  • Unterstützen Sie die örtlichen Tierschutzvereine
  • Spenden Sie für unseren Feuerwehrfonds, mit dem wir Tierheimen in Not helfen
  • Spenden Sie für den Bau eines Reptilienhauses in unserem Tier-, Natur- und Jugendzentrum Weidefeld, um dort diesen Tieren ein tiergerechtes Leben zu ermöglichen und die Tierheime zu entlasten

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!