Keine Wildtiere im Zirkus

Wildtiere gehören nicht in die Zirkusmanege, denn sie stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich. Ein unhaltbarer Zustand, den auch schon andere Länder erkannt haben. So hat eine ganze Reihe von EU-Mitgliedsstaaten das Mitführen bestimmter Wildtierarten in Zirkussen bereits untersagt. Deutschland hinkt weiterhin hinterher.

Wir klagen an

In Deutschland sind Elefanten, Tiger, Bären und viele andere Wildtiere weiterhin gezwungen, fragwürdige Kunststücke in der Manege vorzuführen. Weil immer wieder Zirkusbetriebe erheblich gegen das Tierschutzgesetz verstoßen, versuchen viele Städte und Gemeinden die Auftritte der Zirkusse in ihrem Einzugsgebiet einzuschränken. Die kontrollierenden Veterinärämter sind jedoch überfordert und haben zudem mit den veralteten Haltungsvorgaben der „Zirkusleitlinien“ nur eine stumpfe Waffe im Kampf gegen Missstände zur Hand. Zwar hat sich der Bundesrat bereits 2003 und 2011 für ein Wildtierverbot ausgesprochen, doch die Bundesregierung hat es über Jahre versäumt, ein solches einzuführen. Die Politik hat die Zirkustiere schlichtweg im Stich gelassen.

Zirkus-Report enthüllt drastische Unfallstatistik

Der Zirkus-Bericht unserer europäischen Dachorganisation Eurogroup for Animals enthüllt eine drastische Unfallstatistik mit Wildtieren im Zirkus. EU-weit sind in den letzten 22 Jahren über 300 Zwischenfälle mit mehr als 600 Zirkustieren dokumentiert - davon ereignete sich fast die Hälfte in Deutschland. 

So können Sie helfen

Bitte unterstützen Sie uns und setzen auch Sie sich für ein Wildtierverbot in Zirkussen ein!       

  • Besuchen Sie keine Zirkusveranstaltungen, die Wildtiere im Programm haben.
  • Klären Sie Freunde und Verwandte über die Probleme und Missstände hinter den Kulissen der Zirkuswelt auf.
  • Senden Sie Briefe oder E-Mails an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition, Ralph Brinkhaus und Dr. Rolf Mützenich, sowie der Oppositionsparteien.
  • Wenden Sie sich an ihren Bürgermeister oder Gemeinderat mit der Bitte, zu prüfen, ob eine Einschränkung von Gastspielen für Zirkusbetriebe mit Wildtieren in ihrem jeweiligen Wohnort ermöglicht werden kann.
  • Teilen Sie auf Facebook und anderen Social Networks unsere Kampagnenmotive.

Unsere Forderungen

Nilpferd bei der Vorführung in einer Zirkusmanege mit Dompteurin. Copyright: Deutscher Tierschutzbund e.V./M. Marten
Sogar Flusspferde müssen in einigen Zirkussen auftreten. ©  Deutscher Tierschutzbund e.V./M. Marten

Für uns ist klar, dass ein Wildtierverbot aufgrund der schwerwiegenden Leiden von Zirkustieren unumgänglich ist. Wir haben uns deshalb mehrfach an das zuständige Ministerium wie auch an Bundestag sowie Bundesrat gewandt, um auf die Problematik aufmerksam zu machen.

Wir fordern ein Verbot der Haltung von allen Wildtieren in Zirkusunternehmen, umgehend zumindest ein Teilverbot bestimmter Tierarten wie Affen (nicht-menschliche Primaten), Elefanten, Bären, Nashörner, Flusspferde und Giraffen gemäß der Beschlüsse des Bundesrats vom November 2011 und vom März 2016.

Ein Verbot von Elefanten, Bären und Affen wurde bereits 2003 vom Bundesrat gefordert, seitdem aber nicht von der Bundesregierung umgesetzt.

Außerdem fordern wir eine Verbesserung der Haltungsanforderungen aller Zirkustiere durch Anpassung der Zirkusleitlinien aus dem Jahr 2000. Nachdem das völlig veraltete Säugetiergutachten von 1996 vom BMEL im Mai 2014 in aktualisierter Fassung veröffentlicht wurde, sind die Abweichungen von Mindesthaltungsvorgaben in den Zirkusleitlinien nun noch eklatanter. Es kann nicht sein, dass Zirkustiere nur als Tiere zweiter Klasse angesehen werden, für die geringere Vorgaben als für deren Artgenossen in Zoos, Tierparks oder in Privathaltung gelten.

Unterstützen Sie unsere Forderungen

Bitte unterstützen Sie uns und senden Sie E-Mails und Briefe an die Fraktionsvorsitzenden der Regierungskoalition. Die Adressen und Vorschläge zur Textformulierung, die Sie selbstverständlich auch noch individuell ergänzen können, finden Sie hier:

Herrn Ralph Brinkhaus
Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion 
des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
11011 Berlin
E-Mail: ralph.brinkhaus(at)bundestag.de

Dr. Rolf Mützenich
Kommissarischer Vorsitzender der SPD-Fraktion
des Deutschen Bundestages
Platz der Republik 1
11011 Berlin
E-Mail: rolf.muetzenich(at)bundestag.de

Mustertext:

Sehr geehrter Herr ...,

ich bitte Sie und Ihre Partei eindringlich, sich für ein umgehendes Verbot der Wildtierhaltung im Zirkus einzusetzen.
  
In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich. Elefanten, Tiger, Bären und viele andere Wildtiere sind gezwungen, fragwürdige Kunststücke in der Manege vorzuführen. Ein unhaltbarer Zustand, den auch schon eine ganze Reihe von EU-Mitgliedsstaaten erkannt und das Mitführen von Wildtieren in Zirkussen bereits untersagt oder beschränkt haben. Deutschland hinkt weiterhin hinterher, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung hinter einem Verbot steht und sich der Bundesrat bereits 2003, 2011 und 2016 für ein Verbot bestimmter Wildtiere ausgesprochen hat.

Bitte handeln Sie und setzen Sie sich umgehend zumindest für die Umsetzung der Bundesratsbeschlüsse aus den Jahren 2011 und 2016 ein. Lassen Sie die Zirkustiere nicht im Stich!

Mit freundlichen Grüßen

Aktion vor dem Bundesrat

Die hessische Landesregierung startete 2016 erneut eine Bundesratsinitiative, die das Leid von Wildtieren im Zirkus endlich beenden soll. Vor der Abstimmung über den entsprechenden Antrag am 18. März 2016 haben wir den zuständigen Ministern unsere Forderungen übergeben. Mit Erfolg: Der Bundesrat hat zugestimmt! Nun hat die Bundesregierung sechs Wochen Zeit, eine Stellungnahme zu erarbeiten und das vom Bundesrat geforderte Verbot zu erklären.

Jeweils durch Anklicken vergrößern.

Bilder im Uhrzeigersinn von oben links, jeweils mit Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes: Johannes Remmel, NRW-Umweltminister; Dr. Robert Habeck (vorn), Umweltminister Schleswig-Holstein und Christian Meyer (r.), Landwirtschaftsminister Niedersachsen; Anja Siegesmund, Umweltministerin Thüringen; Priska Hinz, Umweltministerin Hessen (alle Politiker/innen Bündnis 90/Die Grünen).