Welttierschutztag 2022

Tierheime am Limit

Hund mit Tierpfleger. © Deutscher Tierschutzbund e.V. / Petra Selbertinger

Zum diesjährigen Welttierschutztag am 4. Oktober rufen wir gemeinsam mit unseren rund 740 Mitgliedsvereinen das Leitmotto „Tierheime am Limit“ aus. Wegen der Überfüllung durch „Corona-Tiere“ und des enorm steigenden Kostendrucks sind die Tierheime in großer Gefahr. Wir bitten Politik und Gesellschaft, gemeinsam für die Tierheime einzustehen und den karitativen Tierschutz in Deutschland zu retten.

Das bundesweite Netz von Tierschutzvereinen mit Tierheimen und tierheimähnlichen Einrichtungen füllt das im Grundgesetz festgehaltene Staatsziel Tierschutz mit Leben. Obwohl sie Leistungen im Auftrag der öffentlichen Hand wie die Betreuung von Fundtieren oder beschlagnahmten Tieren übernehmen, haben die politisch Verantwortlichen sie über Jahrzehnte im Stich gelassen – finanziell, aber auch durch Versäumnisse auf ordnungsrechtlicher Ebene.

Mittlerweile kommen so viele Tiere in den Tierheimen an, dass immer mehr Aufnahmestopps verhängt werden müssen. Vor allem viele Hunde sind betreuungsintensiv, zum Beispiel, weil sie – vermehrt in Coronazeiten - als Welpen aus tierschutzwidrigen Zuchten illegal nach Deutschland geschmuggelt wurden oder weil ihre Vorbesitzer im Umgang mit Hunden vollkommen unerfahren und überfordert waren.

Der Welttierschutztag

Statue des Heiligen Franziskus von Assisi im Brunnen der Akademie für Tierschutz.

Der 4. Oktober, der Tag des Heiligen Franziskus von Assisi, wird international von Tierschützern als "Welttierschutztag" für Informationsveranstaltungen genutzt.

Franz von Assisi - Begründer des Ordens der Franziskaner und Schutzpatron der Tiere - sah das Tier als lebendiges Geschöpf Gottes und als Bruder des Menschen an. Doch wichtiger ist, dass Franz von Assisi den Einheitsgedanken der Schöpfung im Sinne der Gleichheit aller vor Gott und untereinander vorlebte und unermüdlich predigte. Auch den kleinsten Wurm betrachtete er als gottgewollt und daher als schützenswert. Am 4. Oktober 1228, zwei Jahre nach seinem Tode am 3. Oktober 1226, wurde er heilig gesprochen.

Es war der Schriftsteller und Tierfreund Heinrich Zimmermann, der 1924 vor Berliner Tierschützern für die Einführung des Welttierschutztages plädierte. Die erste Veranstaltung fand bereits am 4. Oktober 1925 im Berliner Sportpalast statt. Sein Antrag wurde jedoch trotz großer Zustimmung erst am 8. Mai 1931 auf dem Internationalen Tierschutzkongress in Florenz angenommen. Seither wird der Welttierschutztag international begangen und trägt erheblich zur Verbreitung des Tierschutzgedankens bei. Nach 1945 wurde der Welttierschutztag, mit Zustimmung der ausländischen Gremien, 1950 auch wieder in der Bundesrepublik Deutschland eingeführt.