Kernbeißer an einer Futterschale mit Körnern

Eichhörnchen, Enten, Igel und Co.Wildtiere füttern: Wann ist es sinnvoll?

Die meisten Menschen sind von Rehen, Igeln und weiteren Wildtieren fasziniert. Viele möchten die Tiere gerne füttern, weil sie denken, dass sie ihnen damit helfen, oder um sie besser beobachten zu können. Auch wenn sie es nur gut meinen, benötigen Wildtiere, abgesehen von Ausnahmen, kein weiteres Futter von Menschen.

Es ist nicht ungewöhnlich, bei einem Waldspaziergang auf Wildtiere zu treffen. Auch in Parks kommen Spaziergänger*innen mit Wildtieren wie Eichhörnchen oder Enten in Kontakt. Viele haben den Impuls, den Tieren etwas Gutes zu tun, indem sie Brot, Nüsse oder andere Nahrung verfüttern. Damit weder Tier noch Mensch Schaden nehmen, sollten Sie Folgendes beachten.

Tierpflegerin sitzt im Tierschutzzentrum Weidefeld mit Igel im Handtuch
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Ist es verboten, wilde Tiere zu füttern?

Begegnen Sie beispielsweise Füchsen, Wildschweinen, Hirschen oder Rehen im Wald, dürfen Sie diese nicht füttern. Dies besagt das Landesjagdgesetz des jeweiligen Bundeslandes, welches lediglich Ausnahmen für Förster*innen und Jäger*innen vorsieht. Wildtiere sollen vor falscher Nahrung geschützt werden. Zudem könnten angefütterte Tiere die Scheu vor Menschen verlieren und womöglich häufiger die Nähe zu städtischen Gebieten suchen. Wer gegen das Verbot verstößt, begeht eine Ordnungswidrigkeit und kann unter Umständen mit einem Bußgeld geahndet werden. Ohnehin ist das Füttern dieser Tiere nicht notwendig. So fahren zum Beispiel Rehe und Hirsche in kalten Monaten ihren Stoffwechsel auf ein Minimum herunter und benötigen dadurch weniger Energie.

Eichhörnchen in der Stadt füttern

Bereits im Herbst verstecken Eichhörnchen Nüsse und Samen für ihre Winterruhe. Diese unterbrechen sie hin und wieder für etwa zwei Stunden, um etwas zu essen. In ihrem natürlichen Lebensraum, dem Wald, benötigen die Nager kein Futter von Menschen. In manchen städtischen Gebieten gibt es jedoch wenig Haselnusssträucher, Walnussbäume, Eichen und Buchen. Hier können Sie die Tiere vor allem im Winter mit ganzen Hasel- und Walnüssen samt Schale sowie getrocknetem Mais, Sonnenblumen- und Kürbiskernen, Karotten oder Rosinen unterstützen. Erdnüsse und Mandeln vertragen die Tiere hingegen nicht. Bieten Sie die Leckereien am besten in einem erhöhten Futterhaus an.

Igel über den Winter helfen

Gesunde, ausgewachsene und gut genährte Igel müssen per se nicht von uns gefüttert werden. Vor ihrem Winterschlaf können Sie kleinen Igeln und solchen, die noch an Gewicht zulegen müssen, jedoch mit Futterstellen dabei helfen, sich ein Polster anzufressen. Zur Fütterung eignet sich hochwertiges Katzen-Dosenfutter ohne Zusatzstoffe, das Sie mit etwas Haferflocken und Weizenkleie mischen. Hartgekochte Eier oder ungewürztes Rührei sind ebenfalls unbedenklich. Bitte achten Sie dabei darauf, dass diese tierischen Produkte aus möglichst artgerechter Haltung stammen. Sie sollten den Tieren keinesfalls Obst, Gemüse oder Essensreste verfüttern, da diese Lebensmittel für Igel ungeeignet sind. Die Futterstelle muss stets sauber sein, um Krankheiten zu vermeiden. Igel sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt, daher dürfen Sie die Tiere nicht ohne Weiteres einfangen. Wenn Sie einen kranken oder verletzten Igel finden, wenden Sie sich an den Tierschutzverein in Ihrer Nähe oder an eine Tierärztin oder einen Tierarzt.

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Enten zu füttern, schadet den Tieren

Unabhängig davon, ob das Füttern von Enten, Schwänen und Co. in den Parkanlagen Ihrer Stadt verboten ist oder nicht, sollten Sie unbedingt zum Wohl der Tiere darauf verzichten. Enten sowie Schwäne, Gänse und andere Wasservögel finden genügend Nahrung in der Natur. Viele Menschen füttern sie trotzdem mit Brot. Doch das hat negative Folgen für die Tiere: Es ist weder gesund für ihre Verdauung noch für die Versorgung mit Nährstoffen, da das Brot Backtriebmittel sowie zu viel Zucker und Salz enthält. Auch kann ständige Fütterung zu Verhaltensänderungen bis hin zu vermehrten Aggressionen unter den Tieren führen. Daher gilt: Wasservögel zu füttern, ist tabu.

Vögel unterstützen

Oftmals ist das Futterangebot für Amseln, Spatzen, Meisen und Co. in den Wintermonaten knapp. In dieser Zeit nehmen die Tiere Ihre Unterstützung besonders gern an. Unsere heimischen Singvögel lassen sich dabei grob in zwei Gruppen einteilen: In Körner- und in Weichfutterfresser. Idealerweise bieten Sie die jeweilige Nahrung voneinander getrennt an: Körnerfresser wie Spatzen und Finken mögen Sonnenblumenkerne, Getreide wie Weizen und eingefettete Haferflocken, Erdnüsse und Samen. Das Futter sollte nicht geröstet, gesalzen oder gewürzt sein. Weichfutterfresser wie Amseln und Rotkehlchen freuen sich besonders über getrocknete Beeren sowie Äpfel und Birnen.

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