Drei braun-weiße Meerschweinchen fressen Gras in geräumigem Außengehege

BroschüreDie Haltung von MeerschweinchenTipps und Infos

Anspruchsvolle Genossen

Sie fühlen sich der Natur verbunden und wünschen sich ein Haustier oder Ihr Kind sich einen tierischen Freund? Sehr schön – doch vor der Anschaffung von Meerschweinchen sollte sich jede*r darüber im Klaren sein, dass er*sie damit die Verantwortung für das Wohlergehen und Leben von Tieren übernimmt. Eine Aufgabe, die ein Kind nicht alleine bewältigen kann. Meerschweinchen gelten vielfach als ideale Tiere für Stadtwohnungen. Viele Menschen denken, sie würden verhältnismäßig wenig Platz benötigen, seien sehr ruhig und würden die Nachbar*innen nicht stören. Als sogenannte Kleintiere dürfen sie außerdem grundsätzlich ohne Erlaubnis von Vermieter*innen gehalten werden. Durch ihr liebenswertes Aussehen und ihr lebhaftes Wesen erwecken die Tiere bei Kindern und bei Erwachsenen positive Gefühle.

Doch dabei übersehen viele angehende Tierhalter*innen, dass auch Meerschweinchen fühlende Lebewesen mit arteigenen Bedürfnissen sind und unterschätzen, dass sie täglich Pflege benötigen. Im Sinne des Tierschutzes und mit dem Blick auf die eigenen zeitlichen, räumlichen und finanziellen Möglichkeiten sollten Sie sich daher zuvor gründlich über die Bedürfnisse Ihrer neuen tierischen Familienmitglieder informieren, um ihren Ansprüchen in jeder Beziehung gerecht zu werden. Bevor Sie eine kleine Gruppe Meerschweinchen bei sich aufnehmen, sollte Ihnen klar sein, dass die Tiere Kosten verursachen und eine tägliche Betreuung benötigen. Wohl fühlen sich Meer- schweinchen nur in einem ausgestalteten, großzügigen Gehege mit genug Bewegungsfreiheit. Außerdem brauchen sie unbedingt Kontakt zu Artgenossen. Denn als Sippentiere dürfen Sie sie nicht alleine halten und so putzig die kleinen Nager auch aussehen, sie sind keine Kuscheltiere. Klären Sie vor ihrer Anschaffung, wer sich täglich um die Tiere kümmert, ob genügend Geld vorhanden ist, um die Kosten dauerhaft zu decken und wie Sie beispielsweise sicherstellen können, dass die Tiere auch während Ihrer Urlaube gut versorgt sind.

Jährlich landen Hunderte von Meerschweinchen in den Tierheimen, weil die Halter*innen den Aufwand unterschätzt haben. Zahlreiche wunderbare Meerschweinchen warten nun dort auf eine zweite Chance. Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, Meerschweinchen als neue Familienmitglieder aufzunehmen, sollten Sie zunächst ins Tierheim gehen.

Mit dem Kauf in der Tierhandlung, auf dem Kleintiermarkt oder im Internet tragen Sie dazu bei, dass weitere Tiere gezüchtet und anschließend oft auf nicht tiergerechte Art und Weise gehalten werden. Dazu gehören auch die ausgefallenen Zuchtformen, die zu den Qualzüchtungen zählen. Denn die besondere Färbung oder Struktur des Fells von Schimmeln, Dalmatinern, Satin- und Nacktmeerschweinchen gehen mit krankhaften Veränderungen wie Missbildungen einher und die Tiere sterben oft jung. Auch Meerschweinchen mit extremem Langhaar haben ein beschwerliches Leben, weil sie ihr Fell nicht mehr selbst pflegen können. Aus Tierschutzgründen sollten Sie solche Tiere nicht anschaffen.

Herkunft und Verhaltensweisen

Bei uns sind Meerschweinchen nur als Haustiere bekannt. Ursprünglich stammen sie jedoch aus Südamerika, wo sie auch heute noch in ihrem natürlichen Lebensraum lebendem rauen Klima der Hochebenen und den Buschsteppen der Anden in Höhen von bis zu 4.000 Metern über dem Meeresspiegel. Vor etwa 2.000 Jahren hielten Menschen sie erstmals als Haustiere. Damals nutzten sie sie allerdings vorwiegend wegen ihres Fleisches oder für Opfergaben. Durch die Seefahrt gelangten die Nager vor rund 400 Jahren dann nach Europa. Auch hier entwickelten sie sich schnell zu beliebten Haustieren und wurden über die Jahrhunderte nach den Vorstellungen der Menschen gezüchtet. Trotzdem haben sie all ihre ursprünglichen Verhaltensweisen behalten. In der Natur leben sie in kleineren Gruppen von drei bis zehn Tieren inmitten dichter Vegetation und in Höhlen sowie Erdbauten. Generell bewegen sie sich gern, legen große Distanzen zurück und kommunizieren durch vielfältige Laute wie Quieken, Pfeifen, Gurren oder Glucksen.

Bei drohender Gefahr fliehen die Tiere oder verfallen in eine Schreckstarre. Dieses Verhalten können Sie auch in menschlicher Obhut beobachten. Haben Meerschweinchen Angst, verfallen sie in einen bewegungslosen Zustand, das sogenannte Freezing, und lassen sich zwar aufheben und streicheln, sind aber innerlich großem Stress ausgesetzt.

Haltung

Auch, wenn Sie am liebsten gleich ins Tierheim fahren würden, um sich süße Meerschweinchen auszusuchen und ihnen ein neues Zuhause zu geben, sollten Sie sich klarmachen, wie Sie sie halten möchten. Draußen oder drinnen? Wie muss das Gehege aussehen? Welches Geschlecht sollen die Tiere haben? Beantworten Sie diese Fragen, bevor Sie die Meerschweinchen aufnehmen.

Entscheiden Sie sich für Jungtiere, sollten sie mindestens acht Wochen alt sein. Meerschweinchen werden in Privathaltung in der Regel sechs bis acht Jahre alt. Sie sind tagaktive und gesellige Tiere, die sehr unter Einsamkeit leiden, wenn sie allein sind. Auch durch liebevolle Pflege kann der Mensch ihre Artgenossen nicht ersetzen. Weil Meerschweinchen sich selbst zu zweit rasch langweilen, sollten Sie am besten eine kleine Gruppe mit drei bis sechs Tieren vergesellschaften. Für die Gliederung einer Gruppe empfehlen sich unterschiedliche Konstellationen, denn die geschlechtliche Zusammensetzung entscheidet, ob es zu einem harmonischen Miteinander oder brutalen Revierkämpfen kommt. Das Geschlecht eines Meerschweinchens können Fachpersonen bereits direkt nach der Geburt bestimmen. Der Zeitpunkt der Geschlechtsreife variiert bei Männchen zwischen vier und acht Wochen, Weibchen sind ab etwa drei Wochen geschlechtsreif.

Ein kastrierter Bock sollte immer mit mindestens zwei bis drei Weibchen zusammenleben. Reine Weibchengruppen funktionieren auch gut, die Gruppe profitiert jedoch von einem kastrierten Bock. Männchen können sich untereinander ebenfalls vertragen. Hier sollten Sie allerdings darauf achten, dass die Tiere entweder alle vor der Geschlechtsreife kastriert wurden oder von klein auf zusammenlebten. Böckchen, die in der Sozialisierungsphase nicht mit anderen Männchen unterschiedlichen Alters zusammengelebt haben, können sich später oft nicht in eine Gruppe integrieren. Deswegen sollte auch ein erwachsenes „Erzieher“-Meerschwein Teil der Gruppe sein. Zudem dürfen Sie bei reiner Böckchenhaltung keine Weibchen dazusetzen oder einzelnen Männchen Kontakt zu einem Weibchen ermöglichen. Das schafft Unruhe und kann zu Streitigkeiten und Kämpfen führen. Allgemein sollten die männlichen Tiere bei jeder Gruppenhaltung kastriert sein, damit sie sich nicht fortpflanzen können.

Der Deutsche Tierschutzbund rät davon ab, Meerschweinchen nachzuzüchten, weil es bereits genug Tiere gibt, die derzeit in Tierheimen auf ein neues Zuhause warten. Tiermediziner*innen führen Kastrationen ab der vierten Lebenswoche durch – bei weiblichen Tieren in aller Regel nur, wenn es medizinisch notwendig ist, beispielweise bei Zysten, Tumoren oder Veränderungen an der Gebärmutter. Ein wichtiger Hinweis, um Überraschungen zu vermeiden: Beachten Sie, dass die Böckchen noch bis zu sechs Wochen nach der OP zeugungsfähig sein können. Setzen Sie sie also nicht direkt nach der Kastration wieder zu den weiblichen Tieren.

Innenhaltung

Sie haben sich für die Haltung im Haus oder in der Wohnung entschieden und möchten Ihren Meerschweinchen ein artgerechtes Zuhause gestalten? Dann bedenken Sie dabei, dass sich Meerschweinchen viel bewegen möchten, die Aussicht von erhöhten Plätzen lieben und viel Platz brauchen. In einem handelsüblichen kleinen Käfig verkümmert ihre Muskulatur und sie leiden – artgerecht ist das nicht. Wenn Sie drei bis vier Meerschweinchen halten möchten, sollten Sie mindestens eine Grundfläche von zwei Quadratmetern zur Verfügung stellen – mit einer zwei Meter langen Seite als „Rennstrecke“.

Empfehlenswert ist ein Gehege ohne Gitterstäbe, entweder aus Plexiglas, Holz oder einer Kombination aus beidem. Kaufen oder bauen Sie ein nach oben hin offenes Gehege. Dann haben Sie einen leichteren Zugang zu den Tieren, es wird gut belüftet und beleuchtet und Sie können es einfach reinigen. Beachten Sie aber, dass es auf die Tiere bedrohlich wirken kann, wenn Sie sich plötzlich von oben nähern. Sie könnten ja ein Greifvogel sein. 

Damit sich die Tiere möglichst wohlfühlen, stellen Sie das Gehege am besten an einen erhöhten, hellen und gut belüfteten Standort, der ruhig ist. Das schont die Nager, die sehr geräuschempfindlich sind. Achten Sie darauf, dass Sie die Meerschweinchen weder direkter Sonneneinstrahlung aussetzen noch sie genau neben einem Heizkörper platzieren. Denn Hitze mögen und vertragen sie nicht. Richtig wohl fühlen sie sich bei einer Raumtemperatur von 15 bis 22 Grad. Falls noch andere tierische Mitbewohner in Ihrem Haushalt leben, sollten Sie das Gehege sicherheitshalber mit einem Gitter abdecken.

Streuen Sie das Zuhause der Tiere mit herkömmlicher staubarmer Kleintierstreu ein. Darunter können Sie Zeitungspapier als zusätzliche Schutzschicht für den Gehegeboden legen. Stroh oder Katzenstreu eignen sich hingegen nicht, weil die Tiere sich ihre Augen an den harten, spitzen Halmen verletzen oder die Katzenstreu leicht verschlucken können. Dann droht ein schmerzhafter und lebensgefährlicher Darmverschluss häuschen.

Wenn sich die Tiere noch nicht gut kennen oder die Gruppe instabil ist, sollten diese zwei Ein- und Ausgänge haben, damit kein rangniederes Tier in eine Sackgasse gerät, falls sie sich jagen und attackieren. Auch Korkröhren, Wurzeln und Äste sind ein toller zusätzlicher Unterschlupf. Achten Sie jedoch darauf, keine giftigen Baumarten zu verwenden. Halten Sie sich bei der Ausstattung des Geheges immer vor Augen, dass Meerschweinchen Fluchttiere sind. Sie brauchen Sicherheit gepaart mit Bewegungsfreiheit.

Sehr wahrscheinlich suchen die Nager auch die Dächer der Häuschen auf, um sich einen Überblick zu verschaffen. Bauen Sie ihnen dafür sanft ansteigende Rampen, damit sie die Erhöhung gut erreichen können und sich nicht verletzen, falls sie vom Dach springen müssen oder herunterfallen sollten. Ebenfalls zur Grundausstattung des Geheges müssen ein Futternapf für Obst und Gemüse sowie eine Trinkflasche oder ein erhöht stehender, stabiler Wassernapf gehören. Bringen Sie Raufen für Heu und weiteres Grünfutter so an, dass die Meerschweinchen sich nicht darin einklemmen können.

Doch es reicht nicht, den Tieren allein Futter, Wasser, einen Unterschlupf und Einstreu zu bieten, sonst ist Langeweile vorprogrammiert. Sorgen Sie für Abwechslung und bieten Sie dafür auch verschiedene, immer wieder wechselnde Materialien an. Dies können nicht gespritzte Obstbaumäste, Haselnussäste, Wurzeln, Holz- und Rindenstücke, raue Steine, Hängematten aus Küchenhandtüchern, Töpfe mit selbst gezogenen Gräsern oder Kräuter sein. Daran können die Meerschweinchen nagen, ihre Krallen wetzen und sich beschäftigen.

Zusätzlich freuen sie sich über knifflige Aufgaben wie Futtersuchspiele. Probieren Sie es aus: Verstecken Sie zum Beispiel das Futter in Papierrollen, spießen Sie es auf dünne Äste oder hängen Sie es schwerer zugänglich in Gitterbällen auf und beobachten Sie, wie die Tiere die Aufgaben lösen.

Eine willkommene Abwechslung für Meerschweinchen ist es auch, die Wohnung zu erkunden. Achten Sie jedoch darauf, mögliche Gefahren zu beseitigen, wenn Sie ihnen in der Wohnung Auslauf ermöglichen. Typische Gefahrenquellen sind zum Beispiel:

  • Elektro- oder Telefonkabel, die die Tiere annagen
  • langfaserige Teppiche, in denen die Tiere mit ihren Krallen hängen bleiben können
  • Reinigungsmittel
  • giftige Blumensträuße, Gestecke und Zimmerpflanzen
  • freilaufende andere Haustiere

Es kann zudem passieren, dass die Tiere Möbel, Tapeten und Teppiche anknabbern oder verschmutzen. Generell sollten Sie nicht erwarten, dass Ihre Meerschweinchen stubenrein werden. Im Gegenteil. Sie setzen sehr häufig Harn und Kot ab und das auch überall in ihrer Umgebung. Wenn Sie ihnen jedoch ausreichend Platz bieten, dürften sie ihr Geschäft aber bevorzugt im Randbereich des Geheges verrichten. Reinigen Sie die häufig aufgesuchten Toilettenplätze sowie die Wasser- und Futternäpfe daher täglich. Das gesamte Gehege sollten Sie einmal wöchentlich sauber machen. Denn die Nager fühlen sich nur in einem sauberen Zuhause richtig wohl.

Außenhaltung

Wegen brütender Sommerhitze oder verschneiter Wintermonate schrecken viele Tierhalter*innen davor zurück, ihre Meerschweinchen in einem Außengehege zu halten. Doch diese Haltungsform ist bei den hiesigen klimatischen Verhältnissen unter bestimmten Vorraussetzungen tiergerecht – gleichzeitig aber auch anspruchsvoll und aufwendig. In einem konventionellen Käfig oder der Sonne ungeschützt ausgesetzt wäre es keinesfalls im Sinne der Tiere. Errichten Sie am besten ein großes Gehege im Garten, wo es zur Hälfte in der Sonne und zur Hälfte im Schatten stehen kann. Planen Sie für drei bis vier Tiere eine Grundfläche von mindestens vier Quadratmetern ein und erweitern Sie es für jedes weitere Tier um jeweils einen halben Quadratmeter. Gestalten Sie das Gehege unbedingt aus- und einbruchsicher, also überdeckt und eingegraben, damit die Meerschweinchen nicht unbemerkt verschwinden können und vor Eindringlingen wie Hunden, Katzen, Füchsen, Raubvögeln oder Mardern geschützt sind.

Strukturieren Sie Ihren Tieren den Lebensraum mit einer überdachten Futterstelle, einem geräumigen, wetterfesten Schlafhaus und zahlreichen Unterschlüpfen und Hindernissen. Das Schlafhaus sollte möglichst in mehrere Kammern unterteilt sein, damit jedes Tier dort einen eigenen Platz findet. Mit einem Hohldach über dem Flachdach verhindern Sie, dass es im Sommer im Gehege zu heiß wird und ein Hitzestau entsteht. Im Umkehrschluss müssen Sie im Winter zusätzliche Maßnahmen gegen die Kälte treffen: Isolierte und trocken gehaltene Schlafstellen sind unerlässlich. Geben Sie den Tieren regelmäßig neues, lauwarmes Wasser, damit es nicht vereisen kann und den Tieren keine Flüssigkeit fehlt. Unterstützen Sie ab dem Herbst mit reichlichen Angeboten an Vitamin-C und achten Sie auch im Winter auf abwechslungsreiches Frischfutter. Auf dem Balkon können Sie Meerschweinchen ebenfalls ganzjährig halten, wenn Sie alle Bedürfnisse der kleinen Nagetiere hinsichtlich ihres Geheges berücksichtigen und wie oben beschrieben auf die klimatischen Bedingungen achten.

Selbstverständlich können Sie die Meerschweinchen im Jahresverlauf auch drinnen und draußen halten. Doch auch für den Fall, dass die Tiere nur in der warmen Jahreszeit draußen leben und die restliche Zeit im Haus verbringen, gilt, dass keiner der beiden Lebensräume nur provisorisch gestaltet sein darf.

Kombinierte Meerschweinchen- und Kaninchenhaltung?

Kaninchen sind nicht viel größer, genauso süß, fressen Grünzeug und würden die Meerschweinchengruppe daher sicherlich bereichern?! Das ist ein Irrglaube. Auch wenn Sie ein Herz für Kaninchen haben und gern eine gemischte Gruppe halten würden, sollten Sie das nicht tun. Denn beide Arten haben sehr unterschiedliche Verhaltensweisen, die sich schwierig in einem gemeinsamen Gehege vereinbaren lassen.
So suchen Kaninchen beispielsweise Körperkontakt, wohingegen Meerschweinchen eher auf Distanz leben. Kaninchen bevorzugen erhöhte Orte und sind auch nachtaktiv, während Meerschweinchen Schutz in Verstecken suchen und vorwiegend tagsüber aktiv sind. Würden Sie beide Arten zusammenhalten, lebten die Tiere womöglich in einer Nutzgemeinschaft nebeneinander her. Doch sie können einander nicht die Artgenossen ersetzen und werden keine „Freundschaften“ schließen. Stattdessen kann es sogar passieren, dass sie sich bespringen, beißen und in seltenen Fällen töten.

Wenn Sie unbedingt beide Tierarten gemeinsam halten möchten, ist dies nur unter folgenden Voraussetzungen artgerecht möglich:

  • Halten Sie von jeder Art mehrere Tiere.
  • Gestalten Sie ein mindestens zehn Quadratmeter großes Gehege, das sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen gerecht wird.
  • Dazu sollte es mehrere Ebenen und Abgrenzungen haben, damit sich die Tiere aus dem Weg gehen können.
  • Zahlreiche Schlupfwinkel müssen den Meerschweinchen Versteckmöglichkeiten bieten, während die Kaninchen genügend Freifläche brauchen, um Haken schlagen zu können.
  • Setzen Sie Meerschweinchen nicht nachträglich zu Kaninchen, da diese ihr Revier sehr heftig verteidigen.

Umgang

Wenn Sie Ihren Meerschweinchen ein großzügiges, abwechslungsreiches und artgerechtes Zuhause eingerichtet und die Tiere ihren festen Platz in Ihrem Haushalt haben, bedenken Sie bitte, dass der richtige Umgang entscheidend ist, damit sie sich dauerhaft wohlfühlen. Lärm und Trubel sind nichts für sie, weil Meerschweinchen generell recht schreckhaft sind. Nähern Sie sich dem Gehege daher grundsätzlich langsam und greifen Sie nicht gleich nach einem Tier. Obwohl es ihnen oft nachgesagt wird, sind Meerschweinchen keine Kuscheltiere. Wenn Sie sie auf den Arm nehmen, halten sie zwar meistens still, doch sie genießen den Kontakt dabei nicht. Sie befinden sich in diesen Momenten in einer Schreckstarre. Wenn sich die Tiere bedroht fühlen, können sie zunächst auch mit lautem Angstgequieke und Zähne- klappern reagieren, bevor sie im äußersten Notfall auch zubeißen.

Machen Sie sich und Ihren Kindern bewusst, dass Sie viel Spaß mit Ihren Meerschweinchen haben können, wenn Sie sie beobachten, aber nicht, wenn Sie sie ständig auf den Arm nehmen und streicheln. Sie können das Zutrauen der Tiere dennoch schnell gewinnen, wenn Sie sie regelmäßig behutsam und geduldig füttern. Sprechen Sie immer wieder mit ihnen, damit sie sich auch rasch an Ihre Stimme gewöhnen. Leiten Sie Kinder beim korrekten und behutsamen Umgang mit den Meerschweinchen an, damit sie diesen lernen.

Wenn eins Ihrer Meerschweinchen zum Beispiel zur Tierärztin oder zum Tierarzt muss, ist es wichtig, es behutsam in einen geeigneten Transportbehälter zu setzen. Sprechen Sie es an und streicheln Sie es, damit es nicht erschrickt. Greifen Sie dann mit einer Hand von der Seite her sanft unter den Brustkorb des Tieres und stützen Sie mit der anderen das Hinterteil ab. Umschließen Sie den Brustkorb keinesfalls fest mit beiden Händen, da das Tier ansonsten ersticken kann. Und Achtung: Selbst wenn Meerschweinchen nur aus geringer Höhe stürzen, ist dies für sie oft sehr gefährlich, weil sie sich schnell etwas brechen können. Generell wirkt die Anwesenheit eines vertrauten Artgenossen, eines sogenannten Bindungstieres, auf Meerschweinchen beruhigend. Nehmen Sie daher zu Praxisbesuchen auch den tierischen Freund des zu behandelnden Meerschweinchens mit und nehmen Sie ihm so etwas von der Aufregung.

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Ernährung

Drei geregelte Mahlzeiten am Tag? So etwas kennen Meerschweinchen nicht. Die reinen Pflanzenfresser sind in der freien Natur den ganzen Tag über immer wieder mit der Nahrungssuche beschäftigt. Dafür verfügen die Tiere über einen großen Verdauungstrakt, der etwa ein Viertel der gesamten Körpermasse ausmacht. Wenn sie falsches Futter fressen oder zu wenig Nährstoffe bekommen, leiden sie schnell unter Verdauungsstörungen. Stellen Sie Ihren Meerschweinchen dauerhaft Nahrung zur Verfügung und gestalten Sie das Angebot abwechslungsreich, damit die Tiere gesund bleiben. So beugen Sie auch einem Mangel vor, da die kleinen Nager beispielsweise kein Vitamin C bilden können. Gewährleisten Sie die Vitamin C-Versorgung – bei kranken Tieren oder wenn vorübergehend Frischfutter fehlt – notfalls auch durch Tropfen über das Trinkwasser.

Frisches Grünfutter ist die natürlichste und gesündeste Nahrung für die Meerschweinchen. In Form von Gräsern, Kräutern und Salaten sollte es neben ständig verfügbarem, qualitativ hochwertigem Heu den größten Anteil (70 Prozent) an der täglichen Futterration haben. Auf den Speiseplan gehören zudem Gemüse (20 Prozent), geringe Mengen an Obst (10 Prozent) sowie Zweige zum Benagen.

Die ideale Rationsgestaltung für ein Meerschweinchen:

  • Heu, nicht zu holzig, nicht staubend, gut duftend, nicht muffig, zur freien Verfügung
  • Frischfutter, mindestens 200 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht

Geeignetes Futter für Meerschweinchen

ArtHinweis
Acker-HellerkrautGut verträglich
Acker-HornkrautGut verträglich
Acker-KratzdistelGut verträglich
Acker-SchachtelhalmGut verträglich, enthält viel Kiesel- säure – positiv für Zahnabrieb
Acker-SenfGut verträglich
AckerwindeIn geringen Mengen gut verträglich
Alant (Echter Alant)Gut verträglich, wirkt antibakteriell und entzündungshemmend
AmaranthVerschiedene Zuchtformen, sehr beliebt und gut verträglich
Bach-NelkenwurzGut verträglich
BaldrianIn geringer Menge gut verträglich
BambusGartenbambus ist gut geeignet, da auch im Winter verfügbar – aber nicht mit der Zimmerpflanze
„Glücksbambus“ verwechseln, diese ist giftig!
Barbarakraut/ WinterkresseGut verträglich
BärenschoteBeliebt und gut verträglich
BärlauchIn geringer Menge füttern, Ver- wechslungsgefahr mit Herbstzeit- losen und Maiglöckchen (giftig!)
BärwurzGut verträglich
BasilikumIn geringen Mengen
BeifußIn geringen Mengen
BeinwellIn geringer Menge füttern, nicht so beliebt, eher getrocknet geben
Bienenfreund (auch Bienenweide, Büschelschön oder Büschelblume)Gut verträglich
BlutweiderichGut verträglich
BocksbartGut verträglich
BohnenkrautKann verfüttert werden. Nicht mit dem Grün der Bohnenpflanze verwechseln!
BorretschNach Gewöhnung, geringe Mengen verträglich
BraunelleGut verträglich
BreitwegerichGetrocknet, hoher Kalziumgehalt
BrennnesselGut verträglich, kann auch getrocknet verfüttert werden
BrombeerblätterOhne Dornen oder getrocknet in geringen Mengen verfüttern
BrunnenkresseNur geringe Mengen (harntreibend)
DillGut verträglich
Echinacea/SonnenhutGut verträglich
EstragonIn geringen Mengen füttern
FetthenneGut verträglich
FlockenblumeGut verträglich
FünffingerkrautGut verträglich
GänseblümchenGut verträglich,frischverfüttern
GänsedistelGut verträglich
GartenmeldeIn geringer Menge geben
GierschNach Gewöhnung häufige Gabe möglich
GolliwoogGut verträglich
HaselnussblätterGut verträglich, samt Knospen und Zweig
HibiskusBlätter und Blüten können verfüttert werden
HirtentäschelkrautNicht an schwangere Tiere verfüttern (wehenfördernd)
Hopfenblüten und -blätterGut verträglich
HuflattichNur in kleinen Mengen
JohannisbeerblätterGut verträglich
JohanniskrautFrisch füttern, gut verträglich, beliebt
KamilleSelten füttern
KapuzinerkresseKann komplett verfüttert werden
Kerbel und GartenkerbelGut verträglich
Klee (Weißklee)Kann in zu großen Mengen zu Durchfall führen
KorianderNach Gewöhnung gut verträglich
KornblumeGanze Pflanze kann verfüttert
werden
KresseIn geringen Mengen füttern,
nicht sehr beliebt

 

ArtHinweis
LavendelIn geringen Mengen aus dem
eigenen Garten, hoher Gehalt
an ätherischen Ölen
LiebstöckelNicht an schwangere Tiere
verfüttern
LöwenzahnBlätter und Blüte
(kann Urin verfärben)
LuzerneGetrocknet nur in geringen
Mengen wegen Kalziumgehalt
MädesüßGut verträglich
MajoranIn geringen Mengen geben
MalveFrisch gut verträglich, getrocknet
nur selten verfüttern
MargeriteNur aus dem eigenen Garten
(ungespritzt) in geringen Mengen
Melisse/ZitronenmelisseGut verträglich
OreganoNur in geringen Mengen verfüttern
PetersilieNicht an schwangere Tiere
füttern (wehenfördernd), harntreibend
PfefferminzblätterIn geringen Mengen füttern
Pimpernell (auch
kleiner Wiesenknopf,
Pimpinelle)
Frisch, gut verträglich
RingelblumeGanze Pflanze inklusive Blüten
kann verfüttert werden
(nur ungespritzt)
RosenblätterBlätter und Blüten von Rosen
nur aus dem eigenen Garten
anbieten, ohne Dornen
RosmarinNur selten in geringen Mengen
(hoher Anteil ätherischer Öle
und Gerbsäure)
SalbeiBeliebt, nicht an säugende
Muttertiere füttern, verringert die
Milchbildung
SauerampferSelten und in geringen Mengen,
stark oxalsäurehaltig
SchafgarbeNicht verwechseln mit gefleckten
Schierling und Rainfarn (giftig!)
SonnenblumeBlätter und Blüten gut verträglich,
nur ungespritzt
SpitzwegerichGut verträglich, frisch und
getrocknet
StorchschnabelGut verträglich
TaubnesselGut verträglich
ThymianIn geringen Mengen geben, hoher
Anteil an ätherischen Ölen
VergissmeinnichtKann komplett verfüttert werden,
nur ungespritzt,
VogelmiereGut verträglich und beliebt, aber
nicht mit unverträglichem Acker-
Gauchheil verwechseln
VogelwickeGut verträglich
WaldmeisterIn geringer Menge füttern,
da sehr cumarinhaltig
WaldveilchenGut verträglich, sehr beliebt
Wald-ZiestGut verträglich, unangenehm
riechend
WasserminzeGut verträglich
Weg-RaukeGut verträglich
WegwarteGut verträglich
Weiße LichtnelkeGut verträglich, beliebt
Weißer GänsefußGut verträglich, sehr beliebt
Wiesen-BärenklauGut verträglich, sehr beliebt,
nicht mit Hecken-Kälberkropf
verwechseln
Wiesengras,
allgemein
Nach Gewöhnung gut verträglich
Wiesen-LabkrautGut verträglich
Wiesen-PlatterbseGut verträglich, sehr beliebt
WiesensalbeiBesser verträglich als gezüchteter
Salbei
Wiesen-SchaumkrautGut verträglich
WitwenblumeGut verträglich
WollziestGut verträglich, auch Hasenohr
genannt
WundkleeGut verträglich, wirkt desinfizierend
ZaunwickeGut verträglich
ZaunwindeGut verträglich, sehr beliebt
ZimbelkrautGut verträglich
Zottige WickeGut verträglich
Zottiges WeidenröschenGut verträglich

 

Salat 
Generell sind die Nitratgehalte in den Zuchtsalaten nicht mehr so hoch wie früher

EichblattGut verträglich, hoher Wassergehalt,
kalorienarm
EisbergGut verträglich, hoher Wassergehalt,
kalorienarm
EndiviensalatGut verträglich, harntreibend
FeldsalatGut verträglich, hoher Nitratgehalt
KopfsalatEher nährstoffarm, gut verträglich
Lollo BiondaGut verträglich, hoher Wassergehalt,
kalorienarm
Lollo RossoGut verträglich, hoher Wassergehalt,
kalorienarm
PortulakGut verträglich, enthält Omega-
3-Fettsäuren
RomanaGut verträglich, kalorienarm,
vitaminreich
SalanovaGut verträglich, hoher Wassergehalt,
kalorienarm
  • Agave, Aloe Vera, Alpenveilchen, Amaryllis, Anthurie, Aronstab, Azalee
  • Berglorbeer, Bilsenkraut, Bingelkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Blauregen, Bocksdorn, Bohnen, Buchsbaum, Buschwindröschen
  • Calla, Christrose, Christusdorn
  • Efeu, Eibengewächse, Einblatt, Eisenhut, Essigbaum
  • Farne, Fensterblatt, Fingerhut
  • Gartenwicken, Geranien, Ginster, Goldregen, Glücksbambus, Gundermann
  • Hahnenfuss, Hartriegel, Heckenkirsche, Herbstzeitlose, Holunder, Hundspetersilie, Hyazinthe
  • Ilex
  • Jakobsgreiskraut
  • Kartoffelkraut, Kirschlorbeer
  • Lebensbaum, Liguster, Lilien, Lonicera, Lupine
  • Maiglöckchen, Mistel
  • Narzissen
  • Oleander, Osterglocke
  • Primel
  • Rebendolde, Riesenbärenklau, Robinie
  • Sadebaum, Sauerklee, Schachtelhalm (Ackerschachtelhalm, Sumpfschachtelhalm), Schierling, Schneebeere, Schneeglöckchen, Schöllkraut, Seidelbast, Sommerflieder, Stechapfel
  • Tollkirsche
  • Wacholder, Waldsauerklee, Wermut, Winterling, Wolfsmilchgewächse, Wunderstrauch
  • Zypressenwolfsmilch
ArtHinweis
AubergineNur ganz reife Früchte, ohne Grün,
in geringen Mengen
ChampignonsSchlecht verträglich, nur in geringen
Mengen
ChicoréeGut verträglich, äußere Blätter
entfernen (hoher Oxalatgehalt)
FenchelGut verträglich, samt Grün verfüttern,
kann Urin verfärben
GurkeHoher Wassergehalt, kann in großen
Mengen Durchfall verursachen
Karotten/
Mohrrüben
Gut verträglich, kann samt Grün
verfüttert werden, auch wenn Grün
kalziumreich ist, kann Urin verfärben,
relativ zuckerreich
Kürbis
• Bischofsmütze
• Butternuss
• Hokkaido
• Muskatkürbis
Keine Zierkürbisse verfüttern!
In geringen Mengen verträglich,
auch Kerne und Schale
Mais
(Zuckermais)
Kolben selten verfüttern (stärke- und
kalorienreich), Blätter gut verträglich
MangoldSelten verfüttern (hoher Oxalsäureund
Kalziumgehalt)
PaprikaNur ohne Strunk und Kerne, kann in
hohen Mengen Durchfall verursachen
PastinakeGut verträglich, kann samt Grün
verfüttert werden
PetersilienwurzelGut verträglich, kann samt Grün
verfüttert werden
RadicchioGut verträglich
RadieschenBlätter sehr beliebt, Knolle selber
sehr scharf, daher selten verfüttern
Rettich/Rüben
• Mairübe/
Navette
• Herbstrübe
• Steckrübe
Gut verträglich, auch Blätter
mitverfüttern
Rote BeteBlätter sind gut verträglich, Knolle
selten füttern, hoher Oxalsäuregehalt,
kann Urin verfärben
SchwarzwurzelSelten füttern und nur geschält,
harntreibend
Sellerie
• Knollensellerie
• Staudensellerie
Knollensellerie ist beliebt und gut verträglich, auch
Blätter, gut gewaschen auch mit
Schale verfütterbar

Staudensellerie kann mit Blättern verfüttert werden,
harntreibend, stoffwechselanregend
SpargelNur geringe Mengen füttern,
sehr stark harntreibend
SpinatIn geringen Mengen,
da hoher Oxalatgehalt
Süßkartoffel
(keine Kartoffel!)
Hoher Vitamin- und Mineralstoffgehalt,
aber auch sehr stärkereich,
also wie Kraftfutter behandeln
TomateNur ohne Strunk und in reifem Zustand
füttern, kann in hohen Mengen
Durchfall verursachen, ist zuckerhaltig
TopinamburGesamte Pflanze verträglich, Knolle
aber wegen hohem Stärkegehalt
selten füttern
ZucchiniKann samt Schale verfüttert werden,
gut verträglich

 

Kohlgewächse
Können aufgasende Wirkung haben, sind aber wichtig für die Vitamin-C Versorgung

 

BlumenkohlSamt Blättern, wenn Meerschweinchen
daran gewöhnt ist
BrokkoliSamt Strunk, wenn Meerschweinchen
daran gewöhnt ist
ChinakohlWird meist gut vertragen nach langsamer
Gewöhnung
GrünkohlGrünkohl ist ein guter Vitamin- und
Mineralspender nach langsamer
Gewöhnung
KohlrabiBlätter unbedenklich,
Knolle langsam anfüttern
Pak ChoiSelten verfüttern
RomanescoSelten verfüttern nach Gewöhnung
RucolaSelten verfüttern, sehr nitrathaltig
WeißkohlSelten verfüttern, stark blähend
WirsingKann nach Gewöhnung häufiger
gegeben werden

Kann gesundheitsschädigend wirken:

  • Zwiebelgewächse wie Lauch, Zwiebeln oder Schnittlauch
  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Erbsen oder Bohnen
  • Kartoffeln, Zuckerrüben und Avocado
ArtHinweis
ÄpfelOhne Kerne
AnanasNur geschält, sehr zuckerhaltig,
selten geben!
AprikosenOhne Kerne füttern, sehr zuckerhaltig
BananenSelten in geringen Mengen, da zuckerhaltig
und stopfende Wirkung
BirnenSelten geben, ohne Kerne, zuckerhaltig,
können in größeren Mengen
Durchfall verursachen
CherimoyaNur selten und in geringen Mengen
geben
DattelnSehr zuckerhaltig, nur in sehr geringen
Mengen geben
Drachenfrucht/
Pitahaya
Nur in geringen Mengen
FeigeIn geringer Menge möglich
GranatapfelNur in kleinen Mengen füttern
GuaveKann samt Schale verfüttert werden
HagebutteGut verträglich, kann auch getrocknet
gefüttert werden
KakiKann selten gefüttert werden
KaktusfeigeNicht sehr beliebt,
kann aber verfüttert werden
KirscheOhne Kern verfüttern,
sehr zuckerhaltig
KiwiSehr zucker- und säurehaltig,
selten geben!
KumquatSehr säurehaltig, selten geben!
MangoBeliebt, aber sehr zuckerhaltig
MaracujaKann in sehr kleinen Mengen gegeben
werden
Melone (Honigund
Wassermelone)
Selten geben, sehr zuckerhaltig
und harntreibend
MirabelleOhne Kern verfüttern,
sehr zuckerhaltig
NektarineOhne Kern geben,
sehr zuckerhaltig
PapayaIn geringen Mengen verträglich
PfirsichOhne Kern verfüttern,
sehr zuckerhaltig
PflaumeOhne Kern verfüttern, aber zuckerreich,
deswegen nur geringe Mengen
PhysalisKann in geringen Mengen gefüttert
werden
QuitteKann verfüttert werden
RhabarberVerträglich in sehr geringen Mengen,
hoher Oxalsäuregehalt
SchleheOhne Kern verfüttern
WeintraubenSelten einzelne verfüttern, ohne Kerne
und ohne Schale, gerbsäurehaltig
Zitrusfrüchte
• Apfelsine
• Clementine
• Grapefruit
• Limetten
• Mandarinen
• Orangen
• Zitrone
Sehr selten geben, können Schleimhaut
reizen, säuern den Urin an
ZwetschgeOhne Kern füttern, aber zuckerreich,
deswegen nur geringe Mengen

 

Beeren

 

BrombeerenGut verträglich
CranberriesGut verträglich
ErdbeerenGut verträglich, Blätter mit verfüttern
HeidelbeerenSelten, zuckerhaltig, Blätter und Äste
verfüttern
HimbeerenSelten geben, zuckerhaltig
JohannisbeerenSelten verfüttern, Blätter und Äste
gut verträglich
PreiselbeerenKönnen in kleinen Mengen gegeben
werden
SanddornGut verträglich
StachelbeereKönnen selten verfüttert werden

Kann gesundheitsschädigend wirken:
Holunderbeeren, Wacholderbeeren

ArtHinweis
AhornOhne Knospen und Blüten in geringer
Menge
ApfelGut verträglich
BirkeBlätter wirken stark harntreibend,
sehr gerbsäurehaltig
BirneGut verträglich
Buche
(Rotbuche)
Blätter stark oxalsäurehaltig,
nur geringe Mengen geben
EberescheZweige können verfüttert werden,
aber Achtung, Beeren sind giftig
EicheKann gegeben werden, aber ohne
Eicheln, diese können giftig sein
ErleNur geringe Mengen geben
EscheAusschließlich die Gemeine Esche
(Fraxinus excelsior) ist geeignet,
die Früchte und Knospen dürfen
nicht verfüttert werden
FeigeGut verträglich
FelsenbirneGut verträglich
Fichte
(Rottanne)
Nur geringe Mengen wegen hohem
Anteil an ätherischen Ölen
FliederKann angeboten werden,
ist aber nicht sehr beliebt
ForsythieGut verträglich
GinkgoGut verträglich
HainbucheNur geringe Mengen,
sehr gerbsäurehaltig
HaselnussGut verträglich
HeidelbeerstrauchGut verträglich
HimbeerstrauchGut verträglich
JohannisbeerstrauchGut verträglich
KastanieIn geringer Menge verträglich,
aber unbeliebt
KieferNur geringe Mengen wegen hohem
Anteil an ätherischen Ölen
KirschbaumZweige können angeboten werden,
sind nicht blausäurehaltig
LärcheGut verträglich
LigusterKann verfüttert werden, unbeliebt
LindeNur geringe Mengen geben,
harntreibend
MirabellenbaumZweige können angeboten werden,
sind nicht blausäurehaltig
PappelNur geringe Mengen geben
PfirsichbaumZweige können angeboten werden,
sind nicht blausäurehaltig
PflaumenbaumZweige können angeboten werden,
sind nicht blausäurehaltig
PlataneGut verträglich
QuitteNur geringe Mengen geben
SchleheOhne Dornen geben
StachelbeereGut verträglich
Tanne (Weißtanne)Nur geringe Mengen wegen hohem
Anteil an ätherischen Ölen, Weihnachtsbäume
sind i. d. R. gespritzt,
daher nicht verfüttern
UlmeBlätter und Äste gut verträglich,
Früchte nicht verfüttern
WalnussbaumUnbeliebt, aber in geringen Mengen
verträglich
WeideNur geringe Mengen geben,
sehr gerbsäurehaltig
Wein und
Wilder Wein
Gut verträglich
WeißdornKann gegeben werden,
Achtung Dornen!
ZwetschgenbaumZweige können angeboten werden,
sind nicht blausäurehaltig
  • Buchs
  • Eibe
  • Engelstrompete
  • Ginster
  • Gold- und Blauregen
  • Holunderbaum
  • Lorbeer
  • Magnolie
  • Rhododendron
  • Schneeball
  • Thuja
  • Wunderbaum
  • Zypresse

Gesundheit

Wenn Sie Ihre Meerschweinchen abwechslungsreich und ausgewogen ernähren und ihnen viel Platz für viel gemeinsame Bewegung bieten, sind die wichtigsten Voraussetzungen für die Gesundheit der Tiere bereits erfüllt. Damit Sie dennoch frühe Anzeichen für Krankheiten bemerken und erkennen, sollten Sie die Gesundheit der Tiere regelmäßg kontrollieren.

ChecklisteWoran ich ein gesundes Meerschweinchen erkenne:

  1. Es hat glänzendes, gleichmäßig dichtes Fell. Typisch für Pilzbefall wären runde oder ovale Flecken auf der Haut, bei Milbenbefall fänden sich schuppige Hautstellen.
  2. Es ist lebhaft und neugierig.
  3. Die Augen des Tieres sind klar und glänzend, die Augenränder nicht verklebt.
  4. Die Nasenöffnungen sind trocken und die Ohren sauber. Borkige Beläge wären ein Zeichen für Ohrräude.
  5. Die Aftergegend ist sauber und trocken. Verschmutzungen würden auf eine Durchfallerkrankung hinweisen.
  6. Die Krallen sind kurz und die Beine, besonders die Gelenke, weisen keine Verdickungen auf. Bei einer Haltung mit vielen Naturmaterialien, Steinen oder Ästen nutzen sich die Krallen von selbst ab. Vorne besitzt ein Meerschweinchen in der Regel je vier und hinten je drei Krallen.
  7. Die Unterseiten der Ballen sind sauber und zeigen keine Anzeichen einer Entzündung. Diese entsteht bei einer Haltung auf falschem Untergrund, bei feuchter oder unsauberer Einstreu.
  8. Die Tiere haben Appetit, sie fressen gut und kauen nicht nur auf den Blättern herum, ohne zu schlucken.
  9. Das Gewicht des Tieres unterliegt keinen großen Schwankungen. Regelmäßige Kontrollen sind wichtig. Kontrollieren Sie das Gewicht Ihrer Meerschweinchen wöchentlich, um Schwankungen frühzeitig festzustellen.
  10. Bei den ersten Anzeichen einer Erkrankung sollten Sie sofort den*die Veterinär*in aufsuchen, denn bei Meerschweinchen besteht leider schnell Lebensgefahr. Trennen Sie ein krankes Tier jedoch möglichst nicht von den übrigen Artgenossen. Das würde zusätzlichen Stress bedeuten. Im Falle einer ansteckenden Erkrankung informiert Ihre Tierärztin oder Ihr Tierarzt Sie über das richtige Vorgehen.

Das Meerschweinchen auf einen Blick

Meerschweinchen ...

  • werden im Durchschnitt sechs bis acht Jahre alt.
  • sind sehr gesellig und sollten zu dritt oder in kleineren Gruppen gehalten werden.
  • benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung.
  • sind sehr bewegungsfreudig und brauchen viel Platz.
  • können in einem geeigneten Gehege das ganze Jahr über im Garten gehalten werden.
  • sind keine „Schmuse- und Kuscheltiere“ und sollten Kindern nur dann überlassen werden, wenn diese die nötige Sorgfalt beim Umgang mit Tieren bewiesen haben.

Durch die Übernahme eines Tieres aus dem Tierheim leisten Sie einen aktiven Beitrag zum Tierschutz.

Kampagne
Kampagnenmotiv, auf dem ein Hund und eine Katze nebeneinandersitzend und vor schwarzem Hintergrund den Kopf schieflegen
Tierheime helfen. Helft Tierheimen.

In unserer Kampagne zeigen wir Euch welch tolle Arbeit Tierheime leisten - alles rund um die Tierheimarbeit und um die einzigartigen Tiere, die hier auf ein neues liebevolles Zuhause warten.

Informiert Euch hier
  • Ruth Morgenegg: Artgerechte Haltung – ein Grundrecht auch für Meerschweinchen, Verlag Ernst Kaufmann GmbH, 2007, ISBN 978-3952266106
  • Anja Ewringmann, Barbara Glöckner: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu – Diagnostischer Leitfaden und Therapie, Enke Verlag Stuttgart, 2012, ISBN 978-3-8304-1091-1
  • Barbara Schneider, Dorothea Döring: Verhaltensberatung bei kleinen Heimtieren: Haltung, Normalverhalten und Behandlung von Verhaltensproblemen, Verlag Schattauer, 2017, ISBN 978-3-7945-3112-7
  • Deutscher Tierschutzbund: Kleine Heimtiere – Artgerechte Tierhaltung im Tierheim und Zuhause, 2. Auflage 2014, ISBN 978-3-924237-15-8

Tierschutz mit Herz und Verstand

Bitte helfen Sie uns, den Tieren zu helfen! Fachlich fundierter Tierschutz, wie wir ihn betreiben, braucht neben ideellem Engagement auch eine finanzielle Basis. Für unsere Arbeit zum Wohl der Tiere sind wir und unsere Vereine auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wenn Sie sich für den Tierschutz stark machen wollen, bieten wir Ihnen viele Möglichkeiten:

  • Werden Sie Fördermitglied im Deutschen Tierschutzbund und im örtlichen Tierschutzverein, denn nur ein mitgliederstarker Verband findet in der Politik Gehör.
  • Unterstützen Sie Tierschutzprojekte mit einer Tierpatenschaft in einer unserer Hilfseinrichtungen. Auch die örtlichen Tierschutzvereine bieten viele Möglichkeiten.
  • Durch Zustiftungen zu unserer Stiftung und letztwillige Verfügungen können Sie über den Tod hinaus steuerfrei helfen.

Ihre Spende hilft genau da, wo Sie möchten – in einem Projekt, einem Tiernotfall oder einem der über 700 uns angeschlossenen Tierschutzvereine. 

  • Helfen Sie uns, aufzuklären. Unterstützen Sie zum Beispiel unsere Kampagnen. Wir informieren Sie gerne darüber.
  • Auf unserer Website finden Sie die Adressen unserer Mitgliedsvereine – viele freuen sich über helfende Hände sowie Sach- und Geldspenden. Fragen Sie am besten nach, welche Hilfe die Vereine gerade benötigen. Gerne vermitteln wir Ihnen auch den Kontakt zu einem Tierschutzverein in Ihrer Nähe.
  • Gewinnen Sie Mitstreiter*innen für den Tierschutz. Informationen und Antragsformulare senden wir Ihnen gerne zu.

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