Anlässlich der Bundestagswahl am 23. Februar hat der Deutsche Tierschutzbund die Wahlprogramme von zehn demokratischen Parteien unter die Lupe genommen. Auf der Website www.tierschutzwandel-jetzt.de hat der Verband zusammengetragen, welche Rolle der Tierschutz in den Programmen spielt. Ergänzt wird dieser Parteiencheck durch weiterführende Informationen zur Wahl und den drängendsten Forderungen im Tierschutz. Die Tierschützer stellen klar, dass die nächste Regierung handeln muss, um den gesellschaftlich gewünschten Tierschutzwandel einzuläuten und dem Staatsziel Tierschutz gerecht zu werden.
„Der Tierschutz steht als Staatsziel im deutschen Grundgesetz und viele Menschen treibt die Frage um, wie wir als Gesellschaft mit den Tieren im Land umgehen. Auch wenn es nur eines von vielen drängenden Themen ist, hoffen wir, dass viele Wählende den Tierschutz mitbedenken“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Jede Stimme für eine demokratische Partei, die sich für Tiere einsetzen möchte, hilft, den Tierschutz politisch zu stärken und voranzubringen – vorausgesetzt die Partei schafft es auch über die Fünfprozenthürde“, so Schröder. Der Verband selbst ist parteipolitisch neutral und darf keine Wahlempfehlung aussprechen. Er empfiehlt Wahlberechtigten jedoch, sich anhand der Parteiprogramme über die tierschutzpolitischen Vorhaben zu informieren. „Wahlversprechen enden zwar oft in politischen Kompromissen. Dennoch geben sie Aufschluss darüber, ob eine Partei dem Tierschutz Relevanz einräumt oder nicht.“
Nur zwei Parteien - Bündnis 90/Die Grünen und die Partei Mensch Umwelt Tierschutz (Tierschutzpartei) - nehmen sich in ihren Wahlprogrammen allen vom Deutschen Tierschutzbund als wichtig definierten Tierschutzbereichen an. Während sich auch in den Programmen von Die Linke, ÖDP und Volt viele Tierschutzversprechen finden, behandeln die Wahlprogramme von CDU/CSU, SPD, FDP, BSW und der Freien Wähler nur wenige tierschutzrelevante Bereiche.
Die Relevanz, die tierschutzpolitische Fragen für die Deutschen haben, machte 2023 eine Eurobarometer-Umfrage der Europäischen Kommission deutlich: Bei der Haltung von Tieren in der Landwirtschaft fordern 90 Prozent der Deutschen mehr Tierwohl. 92 Prozent sprechen sich gegen Verstümmelungen wie Schwanzkupieren bei den Tieren aus und 94 Prozent wünschen sich, dass Tiere mehr Bewegungsfreiheit in den Ställen haben. Auch bei Wildtieren im Zirkus, exotischen Heimtieren, Straßenkatzen, dem illegalen Welpenhandel oder Tierversuchen sind die tierschutzrelevanten Probleme allgegenwärtig. Und auch die Tierheime im Land brauchen Unterstützung, damit der praktische Tierschutz nicht völlig zusammenbricht.
Hinweis an die Redaktionen:
Neben der Auswertung der Wahlprogramme stellt der Deutsche Tierschutzbund auf seiner Website unter www.tierschutzwandel-jetzt.de auch die wichtigsten tierschutzpolitischen Forderungen sowie Hintergrundinformationen zu den Themen bereit und beantwortet Fragen zur Bundestagswahl.