200 Limburger Stadttauben sollen in Tierschutzeinrichtungen unterkommen Kommentar

Tierschutzbund: „Kurzfristige Lösung ist nicht genug.“

Portrait einer auf der Straße gehenden Taube

Die Stadt Limburg hat laut Medienberichten ein Angebot einer Tierschutzeinrichtung angenommen: 200 Limburger Stadttauben sollen dort unterkommen, um so die Population kurzfristig zu reduzieren. Dazu kommentiert Katrin Pichl, Fachreferentin für Stadttauben beim Deutschen Tierschutzbund.

„Die Stadt scheint sich jetzt aufgeschlossener gegenüber den Hilfsangeboten von Tierschutzorganisationen zu zeigen. Der öffentliche Druck und die Schmäh, die sogar über die Grenzen Deutschlands hinausgeht, haben Bürgermeister Hahn und die Verantwortlichen offensichtlich nicht ignorieren können. Doch alleine mit der Entnahme der Tauben aus der Stadt ist es nicht getan: Die Zahl der Tiere wird zwar kurzfristig reduziert, wird aber schnell wieder ansteigen. Daher ist die Stadt weiterhin in der Pflicht, ein Stadttaubenmanagement mit Eiertausch zu etablieren – die einzig tierschutzgerechte und nachhaltige Lösung für Mensch und Tier. Gleichzeitig muss auch an die Küken der eingefangenen Tiere gedacht werden, denn diese werden ohne ihre Eltern in ihren Nestern zurückbleiben und elendig verhungern und verdursten.

Neben der erleichternden Nachricht, dass zahlreiche Tauben dem Tod entgehen, darf nicht vergessen werden, dass nun wieder Tierschützer einspringen. Es darf nicht sein, dass Städte zukünftig ihre ungeliebten Stadttauben bei Tier- und Taubenschützern unterbringen lassen, während sie selbst sich aus jeglicher Verantwortung stehlen. Auch müssen die gefangenen Tauben ihr restliches Leben in einer Voliere verbringen.

Als Deutscher Tierschutzbund hatten wir der Stadt Limburg – gemeinsam mit unserem Landstierschutzverband Hessen, dem Tierschutzverein Limburg und Tierschützer und Content Creator Malte Zierden – unsere Unterstützung für die Ausarbeitung und Etablierung eines tierschutzgerechten und nachhaltigen Stadttaubenkonzepts angeboten. Dieses Angebot besteht nach wie vor.“

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