Joscha Duhme ist Redakteur beim Deutschen Tierschutzbund. Der Diplom-Journalist (FH) möchte mit fundierten Informationen rund um den Tierschutz aufklären und Denkanstöße liefern. Denn ein guter Gedanke kann der erste von vielen kleinen und großen Schritten zu Veränderung im Sinne der Tiere sein.

Eier - Verbrauchertipps
Wenn Sie gerne mit Eiern kochen und backen, können Sie etwas für den Tierschutz tun, indem Sie nur Eier verwenden, die aus tiergerechter Haltung stammen. Achtung bei Fertigprodukten! Darin können häufig Käfigeier verarbeitet sein, ohne dass dies angegeben werden muss.
Seit Januar 2004 werden Eier bzw. deren Verpackungen im Handel verpflichtend nach dem Haltungssystem gekennzeichnet. Dies gilt auch für Eier aus Käfighaltung.
Auf der Verpackung steht entweder
- Eier aus ökologischer Erzeugung
- Eier aus Freilandhaltung
- Eier aus Bodenhaltung
- Eier aus Käfighaltung (optionaler Zusatz: Kleingruppenhaltung)
Eiercode
Die Eier werden mit einem Code gekennzeichnet, z.B. 1 DE-23457. Die erste Ziffer steht dabei für das Haltungssystem:
0 = Eier aus ökologischer Erzeugung
1 = Eier aus Freilandhaltung
2 = Eier aus Bodenhaltung
3 = Eier aus Käfighaltung
Anschließend folgt der Ländercode, der besagt, woher das Ei stammt (z.B. DE für Deutschland). Auf den Ländercode folgt die Identifizierungsnummer, die den Betrieb codiert.
Legehennen in der Käfighaltung leiden unter erheblichen Tierschutzproblemen. In der Freilandhaltung werden die Legehennen dagegen unter Bedingungen gehalten, die Ihrem Verhalten und ihren Bedürfnissen Rechnung tragen. Als reine Stallhaltung genügt die konventionelle Bodenhaltung diesen Ansprüchen nicht in dem Maße. Freiland-Eier sind nur wenige Cent teurer und doch können Sie damit viel für den Tierschutz tun.

Das können Sie tun
- Kaufen Sie nur Bio-Eier, Eier aus Freiland- oder Bodenhaltung mit dem Tierschutzlabel „Für Mehr Tierschutz” oder Eier von Landwirten, die sich dem NEULAND-Verein für tiergerechte und umweltschonende Nutztierhaltung angeschlossen haben.
- Achten Sie auch beim Kauf von Fertigprodukten wie Nudeln, Keksen und bunten Ostereiern darauf, dass dort Eier aus artgerechten Haltungssystemen verwendet wurden. Da bei verarbeiteten Eiern keine Pflicht zur Kennzeichnung der Haltungsform besteht, können die verwendeten Eier sogar aus tierschutzwidriger Kleingruppenkäfighaltung stammen. Fehlt eine freiwillige Kennzeichnung, verzichten Sie daher besser auf den Kauf!
- Greifen Sie zu veganen Alternativen – vor allem beim Backen können Eier spielend durch Bananen oder Sojamehl ersetzt werden. Weitere Zutaten, mit denen Sie Eier ersetzen können, finden Sie hier. Eine pflanzliche Ernährung ohne tierische Lebensmittel ist der konsequenteste Weg zu mehr Tierschutz.