Teilnehmer der Mitgliederversammlung 2023 halten Abstimmungskarten hoch

Die Mitgliederversammlung

Transparenz und demokratische Strukturen sind das Markenzeichen des Deutschen Tierschutzbundes. Oberstes Beschluss fassendes Organ ist die Mitgliederversammlung. Sie wird satzungsgemäß alle zwei Jahre einberufen und bestimmt über die Grundsätze der Tierschutzarbeit im Deutschen Tierschutzbund. Die Umsetzung der Beschlüsse erfolgt durch das Präsidium.

Mitgliederversammlung 2023

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Tierschutzbundes fand am 16. September 2023 in Bonn statt. Thematische Schwerpunkte waren die aktuelle Notlage der Tierheime bei gleichzeitiger Untätigkeit der Politik. Die Mitgliederversammlung forderte die politisch Verantwortlichen dazu auf, endlich aktiv zu werden. Notwendigen Maßnahmen sind unter anderem:

  • Eine Heimtierschutzverordnung, die etwa einen Sachkundenachweis für Tierhalter oder die Kastration von Freigängerkatzen verbindlich vorschreibt.
  • Eine Unterbindung des Handels mit Tieren über das Internet und die kostendeckende Erstattung der von Tierheimen übernommen Aufgaben für Staat und Kommunen.
  • Die im Koalitionsvertrag versprochene Verbrauchsstiftung, um in die Tierheim-Infrastruktur zu investieren.

In einer weiteren Resolution verwies die Mitgliederversammlung auf weitere, bislang nicht umgesetzte tierschutzpolitische Versprechen aus dem Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung. Als dringlichste Maßnahme mahnten die Tierschützer die Neuformulierung des Tierschutzgesetzes an. Dabei müsse das Ziel erreicht werden, den Schutz der Tiere deutlich zu verbessern und nicht wie bisher allein deren Nutzen zu regeln.

In seiner Rede beschäftigte sich Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, auch mit dem Thema Auslandstierschutz. Der Vorbehalt in den Förderrichtlinien einiger  Länder, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, sei sachlich nicht geboten, verunsichere die Tierschützer*innen und sei ein Grund, warum eigentlich notwendige Fördermittel nicht abgerufen werden. Wenn aber ein Tierschutzverein als ideeller Träger des Tierheims noch Platz und Möglichkeiten zur Tierbetreuung im Tierheimbetrieb habe und diese Chancen für guten Auslandstierschutz nutze, dann hätten weder Kommune noch Land das Recht, dafür Vorschriften zu erlassen: „Tierschutz ist grenzenlos.“

Neue Vizepräsidentinnen

Thomas Schröder wurde von den Delegierten der Mitgliedsvereine wiedergewählt und im Amt bestätigt. Seit 2011 steht er dem Deutschen Tierschutzbund vor. Als neue Vizepräsidentinnen wählte die Mitgliederversammlung Judith Schönenstein aus Witten und Ellen Kloth aus Schleswig-Holstein. Die bisherigen Vizepräsidentinnen Dr. Brigitte Rusche und Renate Seidel stellten sich nicht erneut zur Wahl. Sie wurden zu Ehrenvizepräsidentinnen ernannt. Jürgen Plinz wurde als Schatzmeister des Deutschen Tierschutzbundes bestätigt. Simon Berghane wurde als Jugendländerratsvertreter wiedergewählt.

Resolutionen der Mitgliederversammlung

Auf der Mitgliederversammlung wurden zwei Resolutionen verabschiedet:

  1. Hilfe – der Tierschutz vor Ort kollabiert!
  2. Versprochen ist versprochen – Wir fordern mehr Tierschutz JETZT!

Darüber hinaus wurde bei der Mitgliederversammlung 2023 der Adolf-Hempel-Jugendtierschutzpreis verliehen. 

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