Mitarbeit in Gremien

Wissenschaftliche Fakten und ihre Interpretation sind nie wertfrei. Unsere Aufgabe muss es sein, alle Erkenntnisse, die für einen begründeten Schutz der Tiere verwertbar sind, zusammenzustellen und in der Fachdiskussion zu vertreten. Die Erfahrung zeigt, dass oft schon die Anwesenheit eines Tierschutzvertreters dazu führt, dass tierschutzrelevante Fakten mehr Beachtung finden. Wichtige Grundlagen für politische Entscheidungen werden häufig unbemerkt von der Öffentlichkeit durch hartnäckige Diskussionen in verschiedenen Fachgremien erarbeitet. Der Deutsche Tierschutzbund ist aus diesen Gründen in vielen Gremien aktiv.

ALTEX

Um den Tierschutzgedanken in der wissenschaftlichen Fachwelt zu verbreiten, arbeiten wir im Redaktionsbeirat der englischsprachigen Fachzeitschriften ALTEX (Alternativen zu Tierexperimenten) mit und unterstützen die Herausgabe der Zeitschrift auch finanziell. Wir sind zudem Mitglied des ALTEX e.V.

Bundestierschutzkommission

Durch unsere Mitwirkung in der Tierschutzkommission beim Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft haben wir die Möglichkeit, bereits im Vorfeld zu allen tierschutzrelevanten Entwürfen des Bundesministeriums Stellung zu nehmen sowie aktuelle Themen und Vorfälle auf höchster Ebene zur Sprache zu bringen.

CAAT-Europe

Als Mitglied des Beirats unterstützen wir CAAT-Europe (Centre for Alternatives to Animal Testing Europe, deutsch: Zentrum für Alternativmethoden zu Tierversuchen Europa) dabei, als Plattform für Interessenvertreter aus verschiedenen Bereichen (Tierschutzorganisationen, Industrie, Behörden und Wissenschaft) zu dienen, um die Diskussion und den Austausch über Alternativmethoden voranzubringen, Workshops und Informationsveranstaltungen zu organisieren und die Entwicklung von neuen tierversuchsfreien Methoden voranzutreiben.

ecopa

Das Hauptziel von ecopa (European Consensus Platform for Alternatives) ist es, die 3R (Replacement, Reduktion, Refinement) im Bereich in Forschung, Risikobewertung und Ausbildung in Europa zu fördern. Dabei strebt ecopa an, die gemeinsamen Ziele aller vier beteiligten Interessenvertreter (Ministerien und Behörden, Wissenschaft, Industrie und Tierschutzorganisationen) im Konsens zu erreichen. Der Deutsche Tierschutzbund übernimmt hierbei die Vertretung des Tierschutzes im Beirat von ecopa. Ecopa unterstützt zudem die Gründung von vergleichbaren Plattformen auf nationaler Ebene in Europa und dient als Dachorganisation für bereits bestehende Plattformen, u. a. die Stiftung set, in der wir ebenfalls vertreten sind.

EUSAAT

Wir sind Beiratsmitglied der EUSAAT (European Society for Alternatives to Animal Testing – Europäische Gesellschaft für Alternativmethoden zu Tierversuchen), die sich für die Verbreitung von Alternativmethoden zu Tierversuchen einsetzt und den internationalen Alternativmethodenkongress in Linz, Österreich, ausrichtet.

Fachbeirat Tierschutz der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN)

Der Fachbeirat setzt sich zusammen aus Pferdefachleuten aus den Bereichen Wissenschaft, praktischer Tiermedizin, Haltung, Training und Tierschutz, sowie Verbandsvertretern der FN. In regelmäßigen Sitzungen werden aktuelle Themen des Tierschutzes diskutiert, wie z. B. die Überarbeitung der Leitlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums (BMEL) zu Haltung und Sport. Des Weiteren ist der Fachbeirat Mitglied der Jury zum Verleih des Tierschutzpreises von FN und BMEL beim Warendorfer Bundeschampionat.

Forum Heimtier

Das „Forum Heimtier“ ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Fachverbänden, NGOs und der Wirtschaft.  In regelmäßigen Arbeitssitzungen werden aktuelle Forschungsergebnisse, Informationen und Positionen aus allen gesellschaftlichen Bereichen zum Thema Tiergestützte Intervention (TGI - dazu zählen tiergestützte Therapie und Pädagogik) gebündelt, um daraus konkrete gesellschaftspolitische Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Preiskuratorium für BMEL-Tierschutz-Forschungspreis

Wir sind Mitglied des Preiskuratoriums des Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) für den jährlichen Tierschutz-Forschungspreis zur Förderung methodischer Arbeiten zur Einschränkung und Ersatz von Tierversuchen (Dotierung: 25.000 Euro). Ausgeschrieben wird der Preis für innovative wissenschaftliche Arbeiten, die dazu beitragen, Tierversuche zu ersetzen, ihre Anzahl zu verringern, die Haltungsbedingungen für Tiere im Labor zu verbessern oder durch die Schmerzen, Leiden oder Schäden im Versuch gemindert werden können. Hierdurch kann der Deutsche Tierschutzbund den Fokus der Öffentlichkeit auf zukunftsweisende tierleidfreie Forschungsmethoden richten.

set

In der Stiftung zur Förderung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden zur Einschränkung von Tierversuchen (set) führt der Deutsche Tierschutzbund den Vorsitz. In Stiftungsrat, Beirat und Kuratorium sind jeweils Vertreter aus Tierschutz, Wissenschaft, Industrie und Politik vertreten. Hier können wir die Vorstellungen des Deutschen Tierschutzbundes entscheidend einbringen, um gemeinsame Interessen zu entwickeln und voranzutreiben. Eine wesentliche Aufgabe von set besteht darin, die Kommunikation zwischen Wissenschaft, Industrie und Behörden zu fördern. Set finanziert unter anderem Studien, die als Entscheidungsgrundlage für die Streichung von Tierversuchen dienen sollen.

Tierschutzbeiräte

Über unsere Landesverbände sind wir in den Tierschutzbeiräten der meisten Bundesländer vertreten, dort wo es möglich ist, z. B. Bayern und Niedersachsen, sind wir neben dem Landesverband auch selbst in den entsprechenden Beiräten vertreten. Dadurch kann unter anderem auf Entscheidungen des Bundesrates eingewirkt werden, und es ist möglich, richtungsweisende Erlasse auf Länderebene voranzutreiben. Durch diese Mitarbeit konnten bereits zahlreiche Tierschutzinitiativen von bundesweiter Bedeutung in Gang gesetzt werden.

Tierschutzplan Niedersachsen

Der Tierschutzplan Niedersachsen wurde 2011 ins Leben gerufen und verfolgt das Ziel, Lösungsansätze zu Fragestellungen tiergerechteren Haltungsbedingungen zu erarbeiten und in die Praxis umzusetzen.

In Arbeitsgruppen zu insgesamt 12 Tierarten/Nutzungsgruppen werden tierschutzrelevante Kernthemen der landwirtschaftlichen Tierhaltung unter Einbeziehung der aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen diskutiert und u. a. Managementempfehlungen erarbeitet. Der Lenkungsausschuss, in dem der Deutsche Tierschutzbund ebenfalls vertreten ist, berät über die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und stimmt über Empfehlungen ab.

Transparency International Deutschland e.V.

Als Mitglied im Beirat von Transparency Deutschland setzt der Deutsche Tierschutzbund sich für eine effektive und nachhaltige Bekämpfung von Korruption ein. Darüber hinaus unterstützt der Deutsche Tierschutzbund die von Transparency ins Leben gerufene Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) und erfüllt deren Standards.

Zeitschrift TIERethik

Wir unterstützen die wissenschaftliche Zeitschrift TIERethik, die kritisch die Aspekte der Mensch-Tierbeziehung beleuchtet.

Exemplarische Gremienarbeit in den Bundesländern

Baden-Württemberg

  • Landesbeirat Jagd- und Wildtiermanagement, stellv. Mitglied Tierschutz

Niedersachsen

  • Arbeitskreis „Wolf“ beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, stellv. Mitglied Tierschutz
  • Arbeitsgruppe Tierbörsen einberufen durch das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Schleswig-Holstein

  • Tiereinsatzgruppe zur Seevogelrettung in Kooperation mit dem Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz und dem THW (Tönning, Eckernförde)
  • Arbeitskreis Seehunde Schleswig-Holstein, jährliche Teilnahme des Deutschen Tierschutzbundes (Beobachterstatus)