Recherche zeigt grausige Realität in niedersächsischem Tierversuchslabor

Kommentar

Anlässlich einer gestern bekannt gewordenen Recherche aus dem Labor LPT (Laboratory Pharmacology and Toxicology) in Niedersachsen, kommentiert Kristina Wagner, Leiterin des Referats für Alternativmethoden zu Tierversuchen beim Deutschen Tierschutzbund e.V.:

„Die verstörenden und grausamen Bilder spiegeln die entsetzliche und traurige Realität in vielen Tierversuchslaboren wider. Tiere werden unter Anwendung fraglicher Methoden zu den Versuchen gezwungen, sie leiden unter Schmerzen und Angst – und das alles für Versuche von sehr zweifelhaftem wissenschaftlichem Wert. Im dokumentierten Fall wurden die Tiere zudem viel zu spät von ihrem Leid erlöst – trotz bestehender Vorgaben für sogenannte Abbruchkriterien (humane endpoints), die hier ganz offensichtlich missachtet wurden. Auch die Pflicht, das Wohlergehen der Tiere ständig zu kontrollieren, wurde vernachlässigt. Scheinbar wurden die Tiere etwa nachts ihrem Schicksal überlassen, weil das Personal nur tagsüber Dienst hatte.

Der aktuelle Fall macht erneut mehr als deutlich: Es braucht dringend eine Politik der Umkehr – weg von Versuchen an Tieren und hin zu alternativen, tierleidfreien Methoden. Der „Goldstandard Tierversuch“ glänzt schon lange nicht mehr. Das Tierleid in den Laboren muss endlich aufhören.“