Zum Abschluss der Zukunftskommission Landwirtschaft:

„Jetzt nicht mehr reden, anpacken“

Kommentar

Zukunftskommission Landwirtschaft mit Kanzlerin Merkel beim Auftaktgespräch im September 20
© Bundesregierung / Sandra Steins

Die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) der Bundesregierung sind ein ermutigendes Zeichen, dass die dringend notwendige Transformation des Agrar- und Ernährungssystems gelingen kann. Eine erste Bewertung der ZKL von Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und Mitglied der ZKL:

„Der einstimmig verabschiedete Abschlussbericht ist ein lang erwartetes Zeichen: Die Transformation der tierhaltenden Landwirtschaft kann gelingen und muss sofort beginnen – aus Tierschutzgründen, aus Umwelt-, Natur- und Klimaschutzgründen, aber ausdrücklich auch aus Gründen der Zukunftssicherung für Landwirt*innen. Mit der zentralen Botschaft, den Konsum und die Produktion von tierischen Produkten zu senken, ist das notwendige Langzeitziel klarer umrissen. Mit dem grundsätzlichen Bekenntnis zur Flächenbindung in der Tierhaltung, der Stärkung der Ethik und zum Beispiel der Botschaft, Tiertransporte in Drittstaaten zu unterbinden, sind klare Tierschutz-Eckpfeiler für eine Transformation gesetzt. Ein Mehr an Tierschutz wird nicht mehr als Kostentreiber gesehen, sondern als Zukunftschance anerkannt. Auf dem jetzt beginnenden Transformations-Weg werden noch viele Details strittig, noch viele Kompromisse nötig sein. Diese interessensübergreifende Geschlossenheit ist eine großartige Chance, voranzukommen. Wir sind bereit, unseren Beitrag zu leisten. Dieses Momentum muss die Politik nutzen, das darf nicht verspielt werden.

Die Kommission hat den Job erledigt, den eigentlich die Bundesregierung hätte erledigen müssen. Es ist bereits viel Zeit für mutiges Handeln verloren. Jetzt müssen die Parteien im Wahlkampf Position beziehen. Realistisch betrachtet liegt die Umsetzung der weiteren Ergebnisse der Zukunftskommission in den Händen der zukünftigen Koalitionäre. Nach der Kommission ist vor der Transformation. Wir werden alles tun, damit es nach der Wahl vorangeht in eine tierwohl- und damit klimastärkende Zukunft. Nehmen wir die Vorschläge als ersten Schritt, dem weitere, große und konkrete Schritte folgen müssen.“