Protest gegen Wiederaufbau Zwei Jahre nach Mega-Stallbrand in Alt Tellin Pressemeldung

Zum zweiten Jahrestag des Brands in der Schweinemastanlage Alt Tellin erinnert der Deutsche Tierschutzbund mit seinem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern an die verheerende Katastrophe, bei der etwa 56.000 Schweine starben. Der Verband zeigt sich solidarisch mit allen, die am 30. März vor Ort gegen den Wiederaufbau der Anlage protestieren.

„Es darf in Alt Tellin keine neue Megaanlage geben. Industrielle Agrarfabriken, die Tiere wie Waren ,produzieren‘, sind aus Tier- und Umweltschutzgründen untragbar und gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert“, sagt Kerstin Lenz, Vorsitzende des Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern des Deutschen Tierschutzbundes. „Wir brauchen den Wandel in der landwirtschaftlichen Tierhaltung – mit weniger Tieren, die besser gehalten werden. Dies käme auch dem Brandschutz zu Gute“, ergänzt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Die Bundesregierung solle zudem endlich ihrem Versprechen im Koalitionsvertrag nachkommen und die Rechtsvorschriften zum Schutz vor Bränden und technischen Störungen in Ställen verschärfen.

Wirksame Brandpräventions- und -schutzmaßnahmen müssten aus Sicht der Tierschützer bei allen Ställen verpflichtend werden, etwa automatische Alarmsysteme, feuerfeste Baumaterialien und Feuerschutztüren, Brandmauern, nach außen aufschlagende Fluchttüren und eine ausreichende Löschwasserversorgung. Ausläufe nach draußen hätten den Vorteil, dass Tiere sich im Brandfall ins Freie retten könnten. Keinesfalls hingegen dürften Schweine fixiert werden, wie in der Kastenstandhaltung. Eine Rettung der Tiere ist so unmöglich.

Immer wieder kommt es zu Stallbränden

Das Flammeninferno von Alt Tellin war nur ein besonders schreckliches Beispiel für die 5.000 Brände, die sich nach Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft in deutschen Tierhaltungsanlagen jedes Jahr ereignen. Durchschnittlich 14 Brände gibt es am Tag. So starben beispielsweise im Januar 1.800 Ferkel bei einem Stallbrand in Baden-Württemberg. Im niedersächsischen Neubörger brannte derselbe Stall zweimal: 4.000 Ferkel kamen ums Leben.

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