Kommentar Rund 2.500 Schweine in Nordhausen verendet Kommentar

Am Wochenende sind in einer Schweinemastanlage der Firma Van Asten im thüringischen Nordhausen 2.460 Schweine verendet. Ursache war eine defekte Lüftungsanlage; das Alarmsystem griff offenbar nicht. Der Deutsche Tierschutzbund und sein Landestierschutzverband Thüringen - mit Sitz in Nordhausen - üben scharfe Kritik.

Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, kommentiert:
„Dass ausgefallene Lüftungsanlagen zur Todesfalle für tausende Tiere werden, darf nicht hingenommen werden. Die extreme Technisierung mit Zwangsbelüftung birgt für die in Warmställen eingepferchten Schweine ein ständiges Risiko. Die Abkehr vom Warmstall hin zu tiergerechteren Haltungssystemen, die sich an den natürlichen Bedürfnissen der Tiere orientieren, muss vorangetrieben werden. Verschiedene Klimazonen und eine freie Luftzufuhr können durch Kontakt zum Außenklima oder durch einen Auslauf geschaffen werden. So kann auch verhindert werden, dass bei einem technischen Defekt das komplette Stallsystem kollabiert. Ständig zugängliche Ausläufe kämen den Schweinen - auch im Fall eines Stallbrandes - zu Gute, denn die Tiere könnten sich zumindest in den Auslauf retten.“

Kevin Schmidt, Vorsitzender Deutscher Tierschutzbund Landestierschutzverband Thüringen, kommentiert:
„Die Betreiberfirma Van Asten spart auf Kosten der Tiere: Schweine werden im Betrieb unter den minimalsten Anforderungen gehalten; seit Jahren hört man von Problemen bei der Lüftung, die nicht angegangen wurden. Die Katastrophe kam also mit Ankündigung, während die Verantwortlichen offenbar wegsahen. Der qualvolle Tod von tausenden Tieren darf nun nicht unter den Teppich gekehrt werden. Die Öffentlichkeit hat ein berechtigtes Interesse daran, zu erfahren, was genau vorgefallen ist. Zudem braucht es in Zukunft lückenlose, unabhängige Kontrollen - sowohl was die Tierhaltung, aber auch die Funktionalität technischer Anlagen angeht.“

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