Tierschutz: Anspruch und Wirklichkeit

Cover des Buches "Tierschutz: Anspruch und Wirklichkeit" mit Bildern von einem Mops, Laborratten und Schweinen auf Spaltenböden.

Das Tierschutzbewusstsein ist in den vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen. In Deutschland steht der Tierschutz seit 2002 sogar im Grundgesetz. Demnach ist der Staat verpflichtet, „auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung" zu schützen (Artikel 20a). Formal stellt der Tierschutz in Deutschland damit ein überragend wichtiges Gemeinschaftsgut dar, ein Staatsziel. Gesetzgeber, Behörden, Staatsanwaltschaften und Gerichte sind dadurch in besonderem Maße verpflichtet, dem Schutz der Mitgeschöpfe in vollem Umfang Rechnung zu tragen.

Auch in der Europäischen Union (EU) ist der Tierschutz zunehmend in den Blickpunkt gerückt. Im Vertrag von Lissabon, der am 1. Dezember 2009 in Kraft trat und eine Art Verfassung für die EU darstellt, ist der Tierschutz nun ebenfalls als eine Gemeinschaftsaufgabe definiert. Demnach müssen die europäischen Institutionen und Mitgliedstaaten den Schutz von Tieren insbesondere bei Vorhaben in den Bereichen Landwirtschaft, Fischerei, Verkehr, Binnenmarkt, Forschung und technologische Entwicklung berücksichtigen.

Momentaufnahmen aus dem Tierschutz-Alltag

Die Momentaufnahmen aus dem deutschen und europäischen „Tierschutz-Alltag", die in der vorliegenden Dokumentation zusammengestellt wurden, zeigen allerdings, dass die Realität ganz anders aussieht.

Der deutsche Gesetzgeber hat das Tierschutzgesetz, das den konkreten Rechtsrahmen für den Umgang mit Tieren vorgibt, noch nicht an die Vorgaben des Grundgesetzes, geschweige denn an die wirklichen Bedürfnisse der Mitgeschöpfe, angepasst. Nicht einmal die unzureichenden Bestimmungen des geltenden Tierschutzrechts werden eingehalten und durchgesetzt. Erst recht wurden und werden auf EU-Ebene nur wenige konkrete Regelungen und Maßnahmen getroffen, die den Namen „Tierschutz“ tatsächlich verdienen.

Jedes einzelne Tier ist ein empfindungsfähiges Mitgeschöpf

Jedes einzelne Tier ist ein empfindungsfähiges Mitgeschöpf, das sein eigenes Daseinsrecht auf dieser Welt hat und dementsprechend zu achten und zu schützen ist. Die vorliegende Publikation stellt keine Enzyklopädie der Tierquälerei dar. Anhand konkreter Beispiele soll aber verdeutlicht werden, wie groß die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit im Umgang mit Tieren noch immer ist.

„Tiere haben keinen Preis, sondern einen Wert. Und wenn die Gesetze in Deutschland und Europa   diesem Wert nicht Rechnung tragen, dann sind sie grausam", erklärt der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder. „Der Deutsche Tierschutzbund wird weiter auf durchgreifende Verbesserungen zugunsten der Tiere drängen. Dabei setzen wir auch auf die praktische Tierschutzarbeit und die millionenfache Unterstützung durch Tierfreunde und tierschutzbewusste Verbraucher."

Erhältlich im Buchhandel (ISBN 978-3-924237-18-9) oder über unsere Bestellliste.