Affenversuche

Mehr als 10.000 hoch entwickelte Affen, unsere nächsten Verwandten im Tierreich, leiden und sterben Jahr für Jahr in Tierversuchslabors der Europäischen Union. In Deutschland sind es allein fast 2.500 Affen.
Den Tieren werden Elektroden ins Gehirn gepflanzt. Sie werden mit schweren Krankheiten infiziert, mit Substanzen voll gepumpt, deren Giftigkeit geprüft werden soll, oder für die Produktion und Qualitätskontrolle von Impfstoffen getötet.
Diese Versuche an Primaten sind von sehr zweifelhaftem wissenschaftlichem Wert. Dem gegenüber stehen starke Schmerzen und Leiden der Tiere, wenn sie, in Primatenstühlen fixiert, unter Zwang Aufgaben durchführen müssen, an den Symptomen einer künstlich hervorgerufenen Krankheit leiden oder ihr Körper vergiftet wird. Selbst da, wo einsatzfähige Alternativmethoden vorhanden sind, werden weiterhin Experimente an Affen durchgeführt.
Zusätzlich zu den Belastungen im Versuch wirft die Herkunft und Haltung der Tiere erhebliche ethische Probleme auf. Noch immer werden Primaten aus der Wildnis gefangen und nach Europa importiert. Häufig fristen die Versuchsaffen in Europa ihr Dasein ohne Kontakt zu Artgenossen in Käfigen, die so klein sind, dass die Tiere sich nicht frei bewegen, oft nicht einmal aufrichten können.
Skandale um Affenversuche beispielsweise an der Universität Bremen zeigen deutlich die Missstände im deutschen Tierversuchsalltag. Auch in den Labors des Max-Planck-Institutes für Biologische Kybernetik in Tübingen werden belastende Hirnversuche an Affen für die Grundlagenforschung durchgeführt. Neben unseren Aktivitäten gegen die Affenversuche in Bremen setzen wir uns seit Jahren auch gegen die grausamen Versuche in Tübingen ein.
Folgende Maßnahmen müssen sofort ergriffen werden:
Die Verwendung von Affen zu Versuchszwecken ist weder ethisch zulässig noch wissenschaftlich notwendig. Solange Tierversuche nicht vollständig verboten sind, fordern wir daher:
- Primatenversuche müssen aus gesetzlich vorgeschriebenen Prüfvorschriften gestrichen werden. Versuche an Affen in der Grundlagenforschung sind per Gesetz zu verbieten.
- Die Verwendung von wild gefangenen oder im Ausland gezüchteten Primaten muss sofort verboten werden. Anstatt Zuchtzentren für Versuchsprimaten zu unterstützen, sollten personelle und finanzielle Mittel für die Entwicklung und für den Einsatz tierversuchsfreier Verfahren zur Verfügung gestellt werden.
- Solange Primaten zu Versuchszwecken gehalten werden, müssen die Haltungsbedingungen an die artspezifischen Bedürfnisse der Affen angepasst werden.