Straßenhundeprojekt Kiew

...erfolgreich beendet

Straßenhund neben einem Auto

Die Bilder von Hundetötungen in der Ukraine im Vorfeld der Fußball-EM 2012 hatten eine Debatte über den tierschutzgerechten Umgang mit Straßentieren ausgelöst. Zusammen mit ukrainischen Tierärzten und Mitarbeitern unseres Tierschutzzentrums Odessa hatten wir deshalb Hilfsaktionen für die Straßenhunde in Kiew ins Leben gerufen. Nach umfangreichen Umbauarbeiten und der Ausstattung von drei Tierkliniken konnten bis heute fast  15.000 Straßenhunde kastriert, tierärztlich versorgt und wieder in ihrem angestammten Revier freigelassen werden. Darunter auch etwa 2.000 Hunde mittelloser Einwohner. Die Unterstützung der Kastrationsmaßnahmen haben wir Ende Juni 2017 beendet, wir stehen aber weiterhin mit den drei städtischen Tierkliniken in Kiew in regelmäßigem Kontakt, die das Projekt nun aus eigener Kraft fortsetzen.

Über das Ergebnis des Projekts freuen wir uns sehr: Das sinnlose Töten von Straßenhunden wurde verhindert, ein tiergerechter Umgang umgesetzt und das Verständnis in der Bevölkerung geweckt, auch eigene Hunde kastrieren zu lassen. Heute sieht man auf den Straßen Kiews kaum noch Straßenhunde. Wir werden unser Konzept "Hilfe zur Selbsthilfe" in der Ukraine und anderen Ländern fortführen.

Aufklärung der Bevölkerung

Plakat in einem Metrowagen in Kiew
Plakat-Aktion in Metrowagen in Kiew

Gemeinsam mit der Stadt hatten wir auch eine Medienkampagne zur Aufklärung der Bevölkerung durchgeführt. Hierfür liefen im ukrainischen Fernsehen Spots, in denen wir auf die Bedeutung der Kastration von frei lebenden Hunden wie auch Hunden in Privathaushalten aufmerksam machen. Denn auch unkastrierte Hunde aus Privathaushalten tragen stark zur Vermehrung der Straßentiere bei. Zudem wurden in Kiew an zahlreichen Orten Plakate mit den Kontaktdaten der Anlaufstellen für interessierte Bürger aufgehängt.

Unterschriftenübergabe und Vertragsunterzeichnung

Im Mai 2012 hatten wir dem  Vertreter der Ukraine in Deutschland  über 30.000 Unterschriften überreicht, die wir gemeinsam mit den Mitgliedsvereinen gegen die Tötung der Straßenhunde in der Ukraine gesammelt hatten.

Als erste Tierschutzorganisation hatten wir mit dem damaligen stellvertretenden Bürgermeister von Kiew, Oleksandr Mazurchak, im Februar 2012 einen Vertrag unterzeichnet, um die Straßenhunde-Population der Stadt mit tierschutzkonformen Maßnahmen langfristig zu reduzieren. Vorbild ist das nachhaltige Konzept „Fangen, Kastrieren und Freilassen", das wir in unserem Tierschutzzentrum in der Stadt Odessa bereits seit Jahren erfolgreich praktizieren.

Der Bürgermeister von Kiews und der Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes unterzeichnen den Vertrag im Februar 2012.
Oleksandr Mazurchak (2.v.l.), stellv. Bürgermeister von Kiew, und Wolfgang Apel, Ehrenpräsident des Deutschen Tierschutzbundes, bei der Vertragsunterzeichnung.
Mit Klick vergrößern. © Alex Milyukov