Delfin- und Waljagd auf den Färöer Inseln

Delfine

Jedes Jahr fallen auf den Färöer Inseln im Nordatlantik mehrere hundert Tiere der Jagd zum Opfer - vor allem Grindwale, Atlantische Weißseitendelfine, Entenwale und Große Tümmler. Bei der als „Grindadráp" bezeichneten Jagd werden ganze Familienverbände von Walen mit Motorbooten in Buchten getrieben. Dort erwarten sie schon eine Vielzahl von jungen Männern, die den Tieren stumpfe Metallhaken in die Blaslöcher treiben und sie auf den Strand ziehen. Mit scharfen Messern werden die Wirbelsäule und die Hauptarterien durchtrennt, so dass die Tiere verbluten.

Grausame Jagdmethoden

Aus Tierschutzsicht ist diese Jagdmethode als besonders grausam anzusehen, da die Delfine und Wale von Beginn des Treibens bis zur Tötung auf dem Strand enormem Stress ausgesetzt sind und keinesfalls tierschutzgerecht getötet werden. Zudem unterliegen die Treibjagden keinen internationalen Kontrollen, denn Dänemark erkennt keine Zuständigkeit internationaler oder regionaler Abkommen gegenüber den Kleinwaljagden an und auch die Internationale Walfangkommission fühlt sich für derartige Jagden nicht verantwortlich.

Die Jagd auf Delfine und Kleinwale hat auf den Färöer Inseln eine besonders lange Tradition, die bis ins 16. Jahrhundert zurück reicht. Zwar sind die im Nordatlantik gelegenen Färöer ein Teil des Königreichs Dänemark, gelten aber als autonome Nation und gehören nicht zur EU. Diente die Jagd früher noch zur Selbstversorgung der Inselbewohner, werden heute eher kulturelle Gründe angeführt, auch wenn das Fleisch weiterhin verzehrt wird. Tierschutzorganisationen weisen bereits seit Jahren auf die starke Schadstoffbelastung des Walfleischs, unter anderem mit Quecksilber, hin. Selbst die Färinger Gesundheitsbehörde appellierte schon an die Bevölkerung, auf den Konsum des stark schadstoffbelasteten Grindwalfleisches zu verzichten.

Forderungen

Wir fordern ebenso wie andere europäische Tierschutzorganisationen ein Ende der brutalen Delfintreibjagden. Die Tötung und das Leid Tausender Tiere sind aus unserer Sicht nicht akzeptabel und zur Selbstversorgung der Färinger auch nicht mehr notwendig.

Proteste können direkt an die Regierung der Färöer, den dänischen Außenminister und die dänische Botschafterin in Berlin gerichtet werden:

Regierung der Färöer
The Government of the Faroe Islands
Prime Minister Bárður Nielsen
Tinganes
Post Box 64
FO-110 Tórshavn
Faroe Islands
Tel. +298 306000
Fax +298 306015
E-Mail: info(at)tinganes.fo

Dänisches Außenministerium
Ministry of Foreign Affairs of Denmark
Jeppe Kofod
Asiatisk Plads 2
DK-1448 Copenhagen K
Tel. +45 33 92 00 00
Fax +45 32 54 05 33
E-Mail: udenrigsministeren(at)um.dk

Königlich Dänische Botschaft
Botschafterin Susanne Hyldelund
Rauchstraße 1
10787 Berlin
Tel +49 (30) 5050 2000
Fax +49 (30) 5050 2050
E-Mail: beramb(at)um.dk