Ein Igel sitzt im Herbstlaub unter einem umgeknickten Baumstamm

Gefahren und Hilfestellungen für IgelSo schützen Sie Igel richtig

Mit ihren runden Knopfaugen und einem Kleid aus bis zu 8.000 Stacheln sind Igel unverkennbar. Die nachtaktiven Tiere statten auch Gärten gerne mal einen Besuch ab. Mit nur wenigen Handgriffen können Sie Igeln Gutes tun.

Igel ruhen sich tagsüber aus und stöbern in der Dämmerung und bei Nacht gerne im Laub nach ihrer nächsten Mahlzeit. Die stacheligen Tiere sind am liebsten in naturnahen Gärten und am Rande von Siedlungen unterwegs. Ab Ende Oktober halten sie Winterschlaf. Um Igeln über den Winter zu helfen, können Sie bereits im Herbst und Sommer etwas für die Tiere tun.

Was fressen Igel?

Igel ernähren sich hauptsächlich von Insekten sowie Würmern und Weichtieren. Zum Beispiel stehen auf ihrem Speiseplan Käfer, Raupen sowie Regenwürmer und Schnecken. Um Nahrung zu suchen, verlassen sie ihre Verstecke wie Gebüsche nur zwischen Dämmerungsbeginn und Morgengrauen. Bei ihrer nächtlichen Futtersuche legen sie bis zu fünf Kilometer zurück. Wenn die Tiere einen schwachen, unterernährten Eindruck machen oder tagsüber nach Futter suchen, können wir Menschen ihnen mit Futterstellen aushelfen. Kurz vor ihrem Winterschlaf können Sie die Tiere ebenfalls mit Futter unterstützen. Denn Igel fressen sich Reserven an, sobald sich der Spätsommer dem Ende neigt. Falsche Nahrung kann für Igel jedoch tödlich enden. Wenn Sie also Igel füttern möchten, sollten Sie Folgendes beachten:

  • Bieten Sie täglich frisches Wasser an, aber auf keinen Fall Milch oder andere Milchprodukte.
  • Geben Sie Igeln bitte kein Obst oder Gemüse. Die Tiere können es nicht gut verdauen.
  • Bieten Sie Igeln hochwertiges Katzen-Dosen-Feuchtfutter mit mindestens 60 Prozent Fleischanteil an, das möglichst ohne Getreide, Gemüse, Zucker, Gewürze, Gelee und Zusatzstoffe auskommt. Sie können ein paar Haferflocken und etwas Weizenkleie untermischen.
  • Hartgekochte Eier oder ungewürztes Rührei eignen sich ebenfalls, um Igeln zu helfen. Bitte achten Sie dann darauf, dass die Eier aus möglichst tierschutzgerechter Haltung stammen.
  • Bei kranken Igeln muss im Einzelfall die Fütterung in Absprache mit Expert*innen angepasst werden.
  • Halten Sie die Futterstelle sauber, um Krankheiten zu vermeiden.

Gärten igelfreundlich gestalten

Igel ziehen sich tagsüber in Böschungen, dichten Hecken oder Laubhaufen zurück. Da sich landwirtschaftlich genutzte Flächen ausbreiten und Gärten oft zu aufgeräumt und steril sind, mangelt es Igeln an Versteckmöglichkeiten. Wenn Sie den Tieren etwas Gutes tun möchten, gestalten Sie Ihren Garten naturnah. Wählen Sie heimische Pflanzenarten und säen Sie Wildkräuter und -blumen, um Insekten anzulocken. Igel mögen es unordentlich: Mähen Sie daher am besten weniger und lassen Sie abgestorbene Pflanzen, Laub und aufgehäufte Gartenabfälle liegen – sie sind ein ideales Winterquartier.

Zudem können Sie auch ein Igelhaus aufstellen.1 Dafür eignet sich eine Holzkiste pro Igel, die mindestens 40 Zentimeter breit und lang sowie 30 Zentimeter hoch ist. Wichtig ist, dass das Igelhaus vor Regen und Wind geschützt ist, einen isolierenden und trockenen Untergrund hat sowie mit Laub ausgelegt ist. Damit Igel mehr Platz zum Wandern haben, sind Löcher im Zaun zu benachbarten Gärten hilfreich. Diese sollten mindestens 13 Zentimeter breit und hoch sein.

Mehr Informationen

Tödliche Gefahr durch Mähroboter und Laubsauger

Mähroboter töten jährlich etliche Igel, da sie Tiere nicht als Hindernis erkennen. Igel sind keine Fluchttiere, vielmehr rollen sie sich bei Gefahr an Ort und Stelle zu einer Stachelkugel zusammen. Die scharfen Messer des Mähroboters überrollen die Tiere und verletzen sie schwer. Falls die Tiere überleben, schleppen sie sich oft in ein Gebüsch, wo sie dann qualvoll sterben. Laubsauger und -bläser sind ebenfalls gefährlich: Igel können eingesaugt und getötet werden.

Daher ist es am besten, wenn Gartenbesitzer*innen solche Geräte nicht verwenden. Wer trotzdem nicht darauf verzichten will, sollte sie zumindest nur tagsüber nutzen, denn Igel kommen erst in der Dämmerung aus ihren Verstecken. Bitte kontrollieren Sie vor Gebrauch die Rasenfläche, Hecken und Büsche und behalten Sie die Geräte während der Nutzung im Auge.

Google Maps Überblick Standorte Dtschb
Tierheime in Ihrer Nähe

In unserer Tierheim-Suche finden Sie die Kontaktdaten unserer Mitgliedstierheime und -tierschutzvereine sowie unserer Landesverbände in Ihrer Nähe.

Suchen Sie jetzt

Igel nicht einfach zu Hause aufnehmen

Igel sind als Wildtiere in der Natur am besten aufgehoben. Auch rechtlich ist es verboten, Wildtiere aus der Natur zu entnehmen. Sie sollten einen Igel nur aufnehmen, wenn es unbedingt nötig ist, und Sie ihn nach der Genesung wieder auswildern. Wirklich hilfsbedürftig sind stark untergewichtige, verletzte oder kranke Igel. Kranke Igel erkennen Sie beispielsweise daran, dass sie torkeln, husten oder röcheln, sich teilnahmslos verhalten oder von Parasiten befallen sind. Verwaiste Jungigel, die tagsüber herumirren, benötigen sofort Hilfe. Suchen Sie in solchen Fällen bitte eine tierärztliche Praxis auf oder kontaktieren Sie einen der Mitgliedsvereine des Deutschen Tierschutzbundes. Jungigel müssen darüber hinaus mindestens 550 Gramm wiegen, um den Winterschlaf zu überleben. Erwachsene Igel sollten nicht unter einem Kilogramm wiegen, bevor sie ihren Winterschlaf beginnen. Anderenfalls sind die Tiere auf Zufütterung angewiesen.

Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt spenden