Deutscher Tierschutzpreis 2019
In Berlin fand am 22. Oktober 2019 zum 15. Mal die Verleihung des Deutschen Tierschutzpreises statt. Der bundesweit einzigartige Preis zeichnet Tierfreunde für ihren nachhaltigen Einsatz für Tiere aus. Er ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert und wird vom Deutschen Tierschutzbund gemeinsam mit den Marken Pedigree und Whiskas sowie den Zeitschriften FUNK UHR und SUPER TV verliehen.
1. Preis: Dogman Tierhilfe e.V. - Tierretter im Einsatz
Über ein Preisgeld von 3.000 Euro für den 1. Platz konnten sich Marcus Barke und sein Team des Vereins Dogman Tierhilfe e.V. aus Leverkusen (Nordrhein-Westfalen) freuen. Die Tierschützer retten Haus- und Wildtiere aus Notsituationen: von der Ratte, die im Gullideckel feststeckt, bis zum Luchs, der aus dem Tierpark entflohen ist. Das Team rückt mit dem Einsatzwagen ehrenamtlich an sieben Tagen die Woche und von morgens bis abends spät – und in akuten Notfällen auch 24 Stunden täglich - aus, wenn ein Tier Hilfe braucht. Mittlerweile hat sich der Verein zu einer festen Größe der Tierrettung im Raum Leverkusen etabliert und agiert sogar als Ansprechpartner für die Feuerwehr oder die Polizei.
2. Preis: Jugendtierschutzprojekt „TiNa macht Schule“
Den zweiten Platz, dotiert mit 2.000 Euro, erhielt das Jugendtierschutzprojekt „TiNa macht Schule“ des Tierschutzvereins Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen). Im Rahmen des Projekts werden spielerisch Begegnungsräume zwischen Kindern und Natur und Tieren geschaffen, indem bei Hofexkursionen Berührungsängste abgebaut werden oder ausgebildete Fachkräfte kostenfrei den Unterricht besuchen, um die Themen Haustiere, Nutztiere und Wildtiere in die Schulen zu tragen. Laudatorin Vera Int-Veen lobte den Beitrag, den das Projekt „für eine empfindsame, verantwortungsbewusste und friedfertige Gesellschaft von morgen leistet“.
3. Preis: Carola Mälzer / Tierschutzverein Güstrow - Engagement für Katzenschutz
Den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz belegte Tierschützerin Carola Mälzer vom Tierschutzverein Güstrow und Umgebung e.V. (Mecklenburg-Vorpommern). Die Preisträgerin leitet die vereinseigene Katzenauffangstation mit Herzblut und wirbt und kämpft bei Ämtern und Behörden sowie Bürger*innen für die Kastration von Katzen.
Preis für tierschützerisches Lebenswerk: Bruno Steder
Den Tierschutzpreis für das Lebenswerk, ebenfalls dotiert mit 1.000 Euro, erhielt Bruno Steder aus Leiferde (Niedersachsen). Der ehrenamtliche Tierschützer machte sich sowohl beim Tierschutzverein Gifhorn und Umgebung e.V. als auch beim Deutschen Tierschutzbund Landestierschutzverband Niedersachsen e.V. verdient. So gelang ihm mit der Schließung des ersten kostendeckenden Fundtiervertrags etwa ein unvergleichlicher politischer Erfolg für die praktische Tierheimarbeit. Im Fokus der Auszeichnung stand aber vor allem der vor knapp 20 Jahren von Bruno Steder und seiner Frau Vera gegründete Verein Datça Dogs – ein Leuchtturmprojekt des Auslandstierschutzes. Steder konnte im türkischen Datça eine große Auffangstation für Hunde und Katzen einrichten und deren unkontrollierte Vermehrung durch Kastrationsaktionen und Öffentlichkeitsarbeit eindämmen.
Sonderpreis in der Kategorie „Tiertafeln“
Mit einer Auszeichnung in der diesjährigen Sonderkategorie „Tiertafeln“ ehrte die Jury in diesem Jahr die Frankfurter TierTafel e.V. (Hessen) sowie den Verein Notnasen-Hilfe aus Genthin (Sachsen-Anhalt). Die Tiertafeln unterstützen bei der Anschaffung von Tierfutter und Zubehör sowie bei anfallenden Tierarztkosten, wenn Tierhalter unverschuldet in finanzielle Not geraten.
Leserpreis
In diesem Jahr haben die Programmzeitschriften FUNK UHR und Super TV erstmals auch ihre Leser über einen Gewinner abstimmen lassen, der ebenfalls 1.000 Euro erhielt. Aus fünf Projekten erhielt die Tiernothilfe Nord e.V. aus Soltau (Niedersachsen) die meisten Stimmen. Der Verein konzentriert sich vor allem auf die Versorgung und Kastration frei lebender Straßenkatzen und leistet Unterstützung für die Tiere von sozial schwachen Menschen und Obdachlosen.
Prominente ehrten die Preisträger
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey, in deren Ressort das Thema Ehrenamt fällt, hielt ein Grußwort und eine Laudatio. Als prominente Laudatorinnen waren außerdem Dorthe Kollo und Vera Int-Veen zu Gast. Als Teil der Jury war Sängerin Stefanie Hertel, Tierschutzbotschafterin des Deutschen Tierschutzbundes, erneut für die Auswahl der Preisträger mit verantwortlich. Gemeinsam mit dem Sänger und Gitarristen Lanny Lanner sowie Tochter Johanna gestaltete Hertel zudem das musikalische Rahmenprogramm. Auch die Band Jonah, die mit dem Song „All We Are“ für deutschlandweite Aufmerksamkeit sorgte, begeisterte das Publikum. Nina Ruge führte gemeinsam mit Moderator Jochen Bendel durch den Abend.