Deutscher Tierschutzpreis 2016
Am 20. Oktober 2016 fand zum zwölften Mal die Verleihung des Deutschen Tierschutzpreises statt - dieses Mal in Berlin. Der bundesweit einzigartige Preis zeichnet Tierfreunde für ihren nachhaltigen Einsatz für Tiere aus. Er ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert und wird vom Deutschen Tierschutzbund gemeinsam mit den Marken Pedigree und Whiskas sowie den Zeitschriften FUNK UHR und SUPER TV verliehen.
Christian Schmidt, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, zollte den Preisträgern mit einem Grußwort Respekt. Als Botschafterin des Deutschen Tierschutzbundes hat die Sängerin Stefanie Hertel die Jury bei der Auswahl der Sieger unterstützt.

1. Preis: Verein "Das Leid der Vermehrerhunde"

Den ersten Preis (3.000 Euro) erhielt der Verein „Das Leid der Vermehrerhunde e.V.“ aus Wallenhorst für die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Haltungs- und Lebensbedingungen von Vermehrerhunden. Dabei handelt es sich um Mutterhündinnen und Deckrüden, die von unseriösen Züchtern und Händlern unter katastrophalen Umständen gehalten und für die Massenzucht ausgebeutet werden.
Neben der wertvollen Aufklärungsarbeit kümmert sich der Verein um betroffene Welpenkäufer und klärt diese rechtlich auf, um gegen die Händler aktiv werden zu können. Zudem werden Hospizplätze für alte und kranke Zuchthündinnen sowie Deckrüden vermittelt.
2. Preis: Katzenschutz Bonn/Rhein-Sieg

Für sein Projekt "Senioren für Senioren" erhält der Verein Katzenschutz Bonn/Rhein-Sieg e.V. den 2. Preis (2.000 Euro). Bei dem Vorzeigeprojekt werden ältere Katzen an ältere Menschen vermittelt. Kann der zweibeinige Senior sich um seinen vierbeinigen Senior z. B. wegen Krankheit nicht mehr ausreichend kümmern, ist der Verein ebenfalls zur Stelle.
3. Preis: Frank Demke, Rostocker Verein "Wildtierhilfe"

Frank Demke vom Rostocker Verein „Wildtierhilfe e.V.“, der sich die Rettung von Rehkitzen zur Aufgabe gemacht, belegte den dritten Platz (1.000 Euro) beim Deutschen Tierschutzpreis. Zehntausende Rehkitze sterben jedes Jahr auf Feldern bei der Heuernte, wenn sie im hohen Gras zum Opfer landwirtschaftlicher Mähdrescher werden. Um das zumindest in seiner Region zu verhindern, hat Demke einen Hexacopter mit einer Infrarotkamera entwickelt. Dieses drohnenähnliche Fluggerät kann bestimmte Gebiete abfliegen und Landwirte über Wildtiere innerhalb dieser Areale informieren. So können Rehkitze vor dem sicheren Tod gerettet werden.
Preis für tierschützerisches Lebenswerk: Helga Beckmann

Für den Preis für das Lebenswerk (1.000 Euro) wählte die Jury in diesem Jahr Helga Beckmann aus, die sich mit fast 80 Jahren täglich für Tiere und das Hundehaus des Tierschutzvereins Ahlen und Umgebung e.V. einsetzt. Sie leistet wertvolle Arbeit bei der Vermittlung der Hunde und setzt sich besonders für alte, kranke und schwer vermittelbare Tiere ein. In vielen Einzelfällen hat sie aus eigenen Mitteln die Kosten für tiermedizinische Behandlungen oder notwendiges Material übernommen.
Sonderpreis an Bürgerinitiative „Rettet das Landleben am Tollensetal“

Die Bürgerinitiative „Rettet das Landleben am Tollensetal“ aus Alt Tellin erhielt einen Sonderpreis für ihren Einsatz für mehr Tierschutz in der Landwirtschaft. Seit 2011 betreiben Mitglieder der Bürgerinitiative wöchentlich eine Störer-Aktion bzw. Mahnwache vor der Sauenzucht-Anlage von Adrianus Straathof in Alt Tellin, um auf die dortigen Haltungsbedingungen aufmerksam zu machen. Zudem gehört die Initiative zu den Mitbegründern des bundesweiten Netzwerkes „Bauernhöfe statt Agrarfabriken“.