Deutscher Tierschutzpreis 2015
Am 14. Oktober 2015 wurde zum elften Mal der Deutsche Tierschutzpreis verliehen. Die Veranstaltung fand in Leipzig statt. Der bundesweit einzigartige Preis zeichnet Tierfreunde für ihren nachhaltigen Einsatz für Tiere aus. Er ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert und wird vom Deutschen Tierschutzbund gemeinsam mit der Zeitschrift FUNK UHR und Super TV verliehen, unterstützt von Whiskas und Pedigree, die unter anderem die Preisgelder stiften.
Sängerin Stefanie Hertel, die den Deutschen Tierschutzbund schon seit vielen Jahren als Tierschutzbotschafterin unterstützt, hielt die Laudatio für den Preis für das Lebenswerk.

1. Preis: Igelfreunde Leipzig

Den ersten Preis (3.000 Euro) erhielt das Igelschutzzentrum Leipzig des Vereins Igelfreunde Leipzig und Umgebung e.V.. Die stellvertretende Vorsitzende Barbara Schönfeldt nahm den Preis entgegen. Das Igelschutzzentrum behandelt seit mittlerweile 20 Jahren jährlich mehr als 500 hilfsbedürftige Igel, die im Anschluss wieder ausgewildert werden. Durch begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sensibilisieren die Tierschützer die Menschen zudem für Igel- und Naturschutz. Darüber hinaus bietet das Igelschutzzentrum interessante Projekte für Kindergarten- und Schulkinder.
Video über die Arbeit des Igelschutzzentrums:
2. Preis: Hans-Günter Eßkuchen, Gassigänger des Bochumer Tierheims

Der zweite Preis (2.000 Euro) ging an Hans-Günter Eßkuchen, ehrenamtlicher Gassigänger und Trainer des Bochumer Tierheims. Seit 16 Jahren betreut er sogenannte „Problem-“ oder Listenhunde mit dem Ziel, diesen Hunden verloren gegangenes Vertrauen zu Menschen zurückzugeben. Mit seinem Engagement hat er bereits einiges erreicht: Viele der Hunde, die er täglich mit viel Einsatz und Fachwissen trainiert, konnten erfolgreich in ein neues, liebevolles Zuhause umziehen.
3. Preis: Wildtierhilfe Odenwald „Koboldhof“, Hessen

Den dritten Platz (1.000 Euro) belegte die Wildtierhilfe Odenwald „Koboldhof“ in Hessen. Die behördlich anerkannte Pflegestation hat sich auf die Aufnahme und Pflege von verletzten und verwaisten wildlebenden Kleinsäugern spezialisiert. Das Team des Koboldhofs betreut die Tiere intensiv und entlässt sie im Anschluss wieder in die Freiheit. Auf seiner Website gibt der Koboldhof viele nützliche Tipps zur Erstversorgung aufgefundener Wildtierwaisen. Darüber hinaus helfen die Tierschützer in Zusammenarbeit mit anderen Naturschutzorganisationen unter anderem bei der Kartierung von besonders geschützten Tierarten, wie Gartenschläfer oder Haselmaus.
Preis für tierschützerisches Lebenswerk: Margot Möbius

Für den Preis für das Lebenswerk (1.000 Euro) wählte die Jury in diesem Jahr Margot Möbius vom Tierschutzverein Erfurt e.V. aus, die sich seit über 40 Jahren für Tiere in Not engagiert. Sie erhält diese Auszeichnung für ihren unermüdlichen Einsatz für kranke und verletzte Tiere. Katzenwelpen werden liebevoll aufgepäppelt, an Menschen gewöhnt und in ein verantwortungsvolles neues Zuhause vermittelt. Ein „Katzenvertrag“ verpflichtet die neuen Besitzer, die Katze kastrieren zu lassen. Darüber hinaus versorgt die Tierschützerin frei lebende, scheue Katzen mit Futter und pflegt zudem in ihrem Garten verletzte Wildtiere.
Sonderpreis Tierrettung an Tierschutzvereine für ihren Einsatz in "Animal Hoarding"-Fällen

Mit einer Auszeichnung in der Sonderkategorie „Tierrettung“ wurden in diesem Jahr stellvertretend die Tierschutzvereine Freiburg im Breisgau e. V., Greiz und Umgebung e.V. sowie Peine und Umgegend e.V. geehrt. Alle drei hatten besonders schwere Fälle von „Animal Hoarding“ zu bewältigen. Bei dieser Tiersammelsucht handelt es sich um ein Krankheitsbild, bei dem Menschen Tiere in einer großen Anzahl halten, diese aber nicht mehr angemessen versorgen. Es fehlt an Futter, Wasser, Hygiene, Pflege und tierärztlicher Betreuung. Die Halter erkennen nicht, dass es den Tieren in ihrer Obhut schlecht geht. Da die Versorgung der von Polizei oder Veterinäramt beschlagnahmten Tiere aus Animal Hoarding-Fällen meist von den Tierheimen übernommen wird, bedeutet die Tiersammelsucht für zahlreiche Tierheime eine große Belastung.