Töten auf Raten

Catch and Release-Kampagnenmotiv 2015: "Töten auf Raten"
Catch and Release-Kampagnenmotiv 2015: "Töten auf Raten".

Diente das Angeln früher vor allem dem Nahrungserwerb, wird es heute eher als „Sport“ und Freizeitbeschäftigung betrieben. Völlig außer Acht wird dabei gelassen, dass Fischen beim Angelvorgang Schmerzen und Leiden zugefügt werden. Angeln ist nach dem Tierschutzgesetz nur dann zulässig, wenn die Fische für den Zweck der Ernährung (oder zur Gewässerhege)  geangelt werden. Fische allein zum Spaß zu angeln, verstößt gegen das Tierschutzgesetz. Trotz eindeutiger Rechtslage werden aber immer wieder gezielt große Fische geangelt und diese anschließend ins Gewässer zurückgesetzt (Catch and Release). Oft werden die „Fangerfolge“ zuvor durch Wiegen, Vermessen, Veröffentlichungen von Fotos in Zeitschriften und Internet dokumentiert – eine Prozedur, die für die Fische besonders belastend ist.  

Der Deutsche Tierschutzbund lehnt das Angeln als Sport und Freizeitbeschäftigung ab, da leidensfähige Tiere hierfür nicht missbraucht werden dürfen. Darüber hinaus setzt er sich besonders dafür ein, dass tierschutzwidrige Praktiken in der Angelfischerei endgültig abgeschafft werden.

Warum ist Catch and Release eine Qual für die Tiere?

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass auch bei Fischen von einem Schmerzempfinden ausgegangen werden kann. So besitzen Fische die anatomischen und chemischen Voraussetzungen für Schmerzempfinden und für die Weiterleitung von Schmerz. Sie versuchen negative Reize in ähnlicher Weise zu vermeiden wie das bei Schmerzempfindung der Fall ist. Einige Arten zeigen nach Verletzungen im Maulbereich ein den Säugetieren ähnliches Schmerzverhalten.

Der gesamte Vorgang des Catch and Release ist somit für die Fische eine Qual. Begonnen mit dem Eindringen des Angelhakens in das empfindliche Maul oder gar den Kiemenbereich, der energiezehrende „Drill“ (also der Kampf mit dem Fisch, der für viele Angler das eigentliche Erlebnis ausmacht), die Atemnot beim Herausnehmen aus dem Wasser bis hin zu teilweise lang andauernden Handlings an Land (durch Wiegen, Messen und Posieren und Fotografieren). Die Fische anschließend ins Gewässer zurückzusetzen ist dann kein Akt des Tierschutzes: Nicht wenige Fische sind durch den gesamten Prozess so geschwächt oder verletzt, dass sie nach dem Zurücksetzen ins Wasser sterben, manchmal erst, nachdem sie erneut gefangen und zurückgesetzt wurden.

Wir fordern:

Das Angeln von Fischen allein zum Spaß und fürs eigene Ego ist Tierquälerei. Stoppt “Catch and Release”! Denn einen Fisch immer wieder zu fangen und frei zulassen, bedeutet Schmerz, Leiden und schließlich seinen schleichenden Tod.

So können Sie helfen:

  • Es gibt sinnvollere und tierfreundlichere Freizeitbeschäftigungen als das Angeln!
  • Boykottieren Sie kommerzielle Angelteiche und Veranstaltungen, bei denen geangelt wird.
  • Machen Sie auch in ihrem Bekanntenkreis auf Tierschutzprobleme durch Angeln aufmerksam.
  • Schreiben Sie an die für Tierschutz und Naturschutz zuständigen Ministerien ihres Bundeslandes und fordern Sie diese auf, strenger gegen tierschutzwidrige Angelpraktiken wie das Catch and Release vorzugehen.