Katze frisst aus silbernem Napf

Anspruchsvolle Wahl des KatzenfuttersKatzen ernähren: So füttern Sie richtig

Für ein gesundes Katzenleben ist es wichtig, dass die Katze art- und bedarfsgerecht ernährt und das richtige Katzenfutter gewählt wird. Wir zeigen, wie Sie Katzen füttern, damit sie alle Nährstoffe erhalten, die sie brauchen.

Katzen mit hochwertigem Futter ernähren

Als Beutetierfresser benötigen Katzen vor allem tierisches Eiweiß und Fett als Energiequelle, aber auch bestimmte Vitamine und Mineralstoffe. Kohlenhydrate brauchen Katzen nur in geringen Mengen. Das Katzenfutter sollten Sie den natürlichen Bedürfnissen der Tiere anpassen. Es sollte hochwertig sein und aus ausgesuchten Rohstoffen bestehen. Um Mangelerscheinungen oder Überversorgungen vorzubeugen, greift man am besten auf ein sogenanntes Alleinfuttermittel zurück. Achten Sie beim Kauf auf diese Bezeichnung. Seine Zusammensetzung ist auf den Tagesbedarf an Energie und Nährstoffen der Katze abgestimmt.

Wichtig: Mit Leckerlies sollten Sie äußerst sparsam sein. Diese haben oft viele Kalorien und können zu Übergewicht führen. Wiegen Sie ihre Katze regelmäßig und halten Rücksprache mit Ihrem Tierarzt, um Übergewicht zu erkennen und zu vermeiden.

Viele kleine Mahlzeiten pro Tag füttern

Um ihren Tagesbedarf zu decken, fangen Katzen natürlicherweise bis zu 15 Mäuse am Tag. Daher ist auch der Magen von Hauskatzen auf mehrere kleine Mahlzeiten pro Tag ausgelegt. Sie können ihrer Katze durchaus den ganzen Tag über Futter anbieten, wenn sie nicht zu Übergewicht neigt. Das geht vor allem gut bei Trockenfutter. Feuchtfutter sollte nicht zu lange stehen. Die Rationen sollten grundsätzlich auf möglichst viele kleine Portionen am Tag (mindestens 5 Portionen) verteilt werden.

Das spielerische Erarbeiten von Futter (zum Beispiel über Fummelbretter, Food Puzzles, Futterbälle, das Verstecken/Werfen von Futter, Clickertraining) ist eine gute Möglichkeit, dem natürlichen Fressverhalten der Katze entgegenzukommen und die Tiere gleichzeitig mental zu beschäftigen.

Bei Trockenfuttergabe ist es essenziell, auf diezusätzliche Wasseraufnahme zu achten. Falls die Katze gerne Feuchtfutter frisst, ist es sinnvoll, wenigstens einen Teil der Ration in Form von Feuchtfutter zu füttern.

Ein Richtwert, wieviel Futter eine gesunde, erwachsene Katze insgesamt täglich braucht, lässt sich dabei ganz einfach mit folgender Formel berechnen: 1,4 x (Körpergewicht in kg x 30) + 70. Das Ergebnis ist die Kalorienzahl. Für eine Katze, die zwei Kilogramm wiegt, bedeutet dies beispielsweise, dass sie einen Bedarf von 154 Kilokalorien pro Tag hat.

Formel zur Futterberechnung bei Katzen:
1,4 x (Körpergewicht in kg x 30) + 70

Ausreichend Flüssigkeit

Katzen, die ausschließlich Feuchtfutter fressen, können ihren täglichen Flüssigkeitsbedarf in der Regel allein über die Futteraufnahme decken. Katzen, die Trockenfutter fressen, müssen zusätzlich trinken.

Katzen sind aber nicht immer leicht zur zusätzlichen ausreichenden Wasseraufnahme zu animieren. Sie können sie beispielsweise mit einem Trinkbrunnen dazu animieren oder mehrere Wasserschüsseln in der Wohnung aufstellen. Dabei ist zu beachten, dass Trinkbrunnen regelmäßig auseinandergebaut und gereinigt werden müssen. Wir empfehlen, täglich mindestens Teile der Ration als Feuchtfutter anzubieten,1 über das sie bereits wertvolle Flüssigkeit erhalten. Das beugt Harnwegsproblemen vor. Kuhmilch vertragen sie hingegen nicht gut. Sie ersetzt zudem kein Wasser, sondern zählt als Nahrung.

Katzenfutter selbst kochen ist möglich

Wer das Futter für sein Tier selbst zubereiten möchte, sollte dafür viel Zeit einplanen. Dabei ist es wichtig, sich gut einzulesen und tierärztlich beraten zu lassen. Tierärztinnen und Tierärzte, die auf Ernährung spezialisiert sind, erstellen einen wissenschaftlichen Rationsplan und passen ihn regelmäßig an. Dann bekommen die Katzen alles, was sie brauchen. Ohne professionelle Unterstützung besteht die Gefahr, dass die Zutaten falsch oder unausgewogen ausgewählt werden. Dann droht schnell ein Nährstoffmangel oder -überschuss, der in der Regel erst spät bemerkt wird. Das kann besonders bei heranwachsenden Tieren zu Wachstumsstörungen führen.

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SPEZIELLES FUTTER FÜR KITTEN UND KRANKE KATZEN

Um kranken Tieren, trächtigen oder säugenden Katzen und ihre Kitten das individuell für sie optimale Futter anbieten zu können, sollten Sie sich bei einer Tierärztin oder einem Tierarzt informieren. Gerade bei Jungtieren ist es wichtig zu wissen, dass sich Kitten in den ersten Lebensmonaten an spezielles Katzenfutter gewöhnen. Dann kann es passieren, dass sie später kein anderes Futtermittel mehr akzeptieren. Diese sogenannte Futterprägung sollten Sie von Beginn an kennen. Denn sie macht es teilweise unmöglich, die Ernährung ihrer Tiere später nochmal umzustellen. Es ist daher sinnvoll, jungen Katzen möglichst viele verschiedene Futtermittel (Nass-, Trockenfutter,verschiedene Hersteller und Geschmacksrichtungen, selbst Gekochtes) anzubieten.

Das sollten Sie vermeiden, wenn Sie Katzen füttern

Als reine Fleischfresser ist eine vegane Ernährung für Katzen keinesfalls geeignet. Mit rein pflanzlichem Futter fehlen den Tieren bestimmte Nährstoffe, die sie für das Wachstum von Knochen und Muskeln oder ihr Sehvermögen brauchen.2

Achten Sie auf genügend Abstand zwischen Futterplatz, Wasserstelle und Katzentoilette. Befinden sich beide direkt nebeneinander, verweigert die Katze das Futter womöglich. Oder sie ignoriert umgekehrt die Toilette und erleichtert sich woanders. Am besten stellen Sie auch das Trinkwasser an einen dritten Ort.

Katzenfutter sollte Zimmertemperatur haben. Wenn es zu heiß ist oder direkt aus dem Kühlschrank kommt, können Verdauungsprobleme entstehen.

Rohes Fleisch ist für Katzen nicht geeignet. Es besteht sonst Infektionsgefahr für Tier und Mensch. Rohes Schweinefleisch beispielsweise kann im schlimmsten Falle gefährliche Erreger der Aujeszkyschen Krankheit enthalten. Diese tollwutähnliche Erkrankung führt bei Katzen innerhalb kurzer Zeit zum Tode.

Gewürzte Essensreste sind für Katzen ungeeignet, da sie oft zu stark gewürzt sind und nicht die Nährstoffe enthalten, die deine Samtpfote braucht. 

Katzen sollten keine Knochen fressen, da sie sich daran erheblich verletzen und Verstopfung bekommen können.

Kuhmilch ist für Katzen tabu, da sie zu viel Milchzucker enthält, den erwachsene Tiere nicht richtig verdauen können. Als Leckerlie kannst du deiner Katze ausgewiesene Katzenmilch anbieten, die laktosefrei ist.

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Quellen und weiterführende Informationen

1 Fritz J, Handl S. Wasserbedarf und Trinkverhalten Der KatzeVeterinary Focus 2018; 28(03): 32 - 40. doi:10.1055/s-0035-1570621

2 Weitere Informationen zu einer vegetarischen bzw. veganen Ernährung von Hunden und Katzen aus Tierschutzsicht.

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