Getigerte Katze auf der Seite liegend

Katzenhaltung: Die wichtigsten TippsWie Sie Katzen richtig halten

Etwa 15,2 Millionen Katzen1 leben in deutschen Haushalten. Somit ist die Katze hierzulande das beliebteste Haustier. Werden Katzen artgerecht gehalten, können sie bis zu 20 Jahre alt werden. Dazu gehört jedoch mehr als nur ein Kratzbaum und Katzenklos. Wie Sie Katzen ein langes und glückliches Leben bescheren, erfahren Sie hier.

Grazile Bewegungen, samtiges Fell und beruhigendes Schnurren – für viele Tierfreundinnen und Tierfreunde bedeuten Katzen Balsam für die Seele. Sie bewundern die Tiere und haben den Wunsch, eine eigene Katze zu adoptieren. Vor allem Menschen, die sich nach einem Haustier sehnen und zu wenig Zeit für einen Hund haben, denken oft, dass Katzen weniger anspruchsvoll sind. Doch diese Annahme ist falsch. Katzen haben ebenfalls vielfältige Bedürfnisse und ihre Haltungsanforderungen sind nicht zu unterschätzen.

Katzen benötigen viel Liebe, Spieleinheiten und Aufmerksamkeit.

Viele Katzen mögen Gesellschaft

Katzen wird nachgesagt, Einzelgänger zu sein. Dies trifft nur auf einen Teil von ihnen zu und hängt neben den genetischen Anlagen vor allem von ihren Erfahrungen im Welpenalter ab. Katzen, die in ihren ersten Lebenswochen mit anderen Katzen aufwachsen sind, schätzen die Nähe ihrer Artgenossen weiterhin. Sie suchen Körperkontakt, putzen sich gegenseitig und spielen gemeinsam. Gerade für reine Wohnungskatzen sollten Sie eine gemeinsame Haltung mit anderen sozialen Katzen anstreben. Es ist ratsam, direkt zwei Katzen, die sich verstehen, zu adoptieren2. Zeigt es sich, dass eine Katze ein Einzelgänger ist, sollten Sie diese am besten alleine halten.

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Einzug frühestens mit zehn Wochen

Wenn Sie junge Katzen aufnehmen, die in ihren ersten Lebenswochen an engen Kontakt mit Menschen gewöhnt wurden, sollten diese mindestens zehn – besser zwölf – Wochen bei ihrer Mutter und ihren Geschwistern bleiben und erst danach in das neue Zuhause einziehen.3 Gleichgeschlechtliche, kastrierte Tiere kommen in der Regel besser miteinander aus als Kätzin und Kater. Generell empfehlen wir, sich zuerst in Tierheimen umzusehen, da dort zahlreiche wunderbare Katzen auf ein neues liebesvolles Zuhause warten. Dazu zählen auch viele ältere Katzen, die Ihr Leben ebenso bereichern können wie jüngere Tiere und dankbar für jede Zuwendung sind.

Immer eine Katzentoilette extra

Das stille Örtchen für Katzen sollte im wahrsten Sinne des Wortes möglichst still sein: Katzen möchten beim Verrichten ihres Geschäfts ungestört bleiben und sich sicher fühlen. Dafür müssen sie auch ihre Umgebung beobachten können. Der ideale Standort für Katzentoiletten ist daher ruhig und ermöglicht gleichzeitig Überblick über den Raum. Bei einer Haltung mehrerer Katzen sollten die Toiletten zudem nicht in einer Sackgasse stehen. Bei der Anzahl gilt: Es muss immer ein Klo mehr vorhanden sein als Katzen im Haushalt leben. Bei zwei Katzen sind dementsprechend mindestens drei Katzenklos notwendig. Eine Toilette sollte mindestens so groß sein, dass die Katze ausreichend Platz zum Drehen, Hinhocken und Scharren hat. Auch die Umrandung muss so beschaffen sein, dass das Tier problemlos ein- und aussteigen kann. Von Katzenklos mit Deckel oder auch mit zusätzlicher Klappe raten wir ab. Darunter sammeln sich nicht nur Staub und Gerüche, sondern es entstehen auch Belüftungsprobleme. Auf Hygiene legen die reinlichen und geruchssensiblen Tiere besonders viel Wert. Entfernen Sie daher mehrmals täglich die Hinterlassenschaften aus den Katzenklos. Verwenden Sie zudem stets staubarme Katzenstreu ohne Duftzusätze. Die gesamte Katzentoilette muss ebenfalls regelmäßig gereinigt werden. Entsorgen Sie dabei die komplette Streu und waschen Sie die Schale gründlich mit heißem Wasser aus. Toiletten, Futter- und Wasserstellen sollten möglichst weit voneinander entfernt stehen.

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Katzen sind selbstbestimmte Tiere

Katzen sind freiheitsliebende Tiere und schätzen ihre Unabhängigkeit. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie selbst entscheiden können, ob sie in Gesellschaft sein möchten oder nicht. Wenn Sie ihnen den nötigen Freiraum bieten, kommen Katzen von alleine auf Sie zu und können umso anhänglicher werden. Üben Sie daher keinen Zwang aus, wenn Ihre Katze ihre Ruhe haben möchte und geben Sie ihr nur dann Streicheleinheiten, wenn sie dazu auch bereit ist.

Spiel und Spaß: Katzen brauchen Beschäftigung

Katzen sind schnell gelangweilt, insbesondere, wenn Sie sie ausschließlich in einer Wohnung halten. Ausgiebiges Spielen ist deshalb sehr wichtig und stärkt darüber hinaus die Bindung zu Ihrem tierischen Weggefährten. Machen Sie das Spielen zu einem festen Ritual, am besten zu einer bestimmten Tageszeit. Dabei sollten Sie auch den Jagdtrieb von Katzen berücksichtigen. Sie lieben Spielzeuge, die ihre Beute imitieren – alles, was rollt, läuft oder fliegt ist ideal. Nutzen Sie Federangeln, Bälle sowie zusammengeknäultes Papier oder an eine Schnur gebundene Stofffetzen, um mit Ihren Katzen zu spielen.4 Denken Sie jedoch im Anschluss daran, das Spielzeug wegzuräumen, wenn die Gefahr besteht, dass sie sich daran verletzen oder gar strangulieren. Außerdem verlieren Katzen schnell das Interesse, wenn ihnen das Spielzeug immer zur Verfügung steht. Futterspielzeuge wie Fummelbretter halten die Tiere zudem geistig auf Trab.

Wie viel kostet eine Katze?Die Beispiele sind Mindestkosten und eine grobe Schätzung*

Einmalige KostenAb 100€Anschaffungspreis bei einer Adoption aus dem Tierheim, Rassekatzen vom Züchter können bis zu mehrere Tausend Euro kosten.
Basiskosten200 - 500€z.B. für Näpfe, Liegehöhlen und Liegekissen, Kratzbäume / -bretter, Katzentoiletten, Spielzeug etc.
Jährliche Kosten800€für Futter, Gesundheitschecks mit Impfungen, Entwurmung, Parasitenbehandlung, Einstreu für Katzentoilette, ggf. OP-/Tierkrankenversicherung etc.
Sonderkostenzusätzlichz.B. Tierarztbesuche, Medikamente, Kastration, Kennzeichnung mit Transponder und Mikrochip etc.
Gesamtkosten:
Eine 16-jährige Katze kostet mindestens 13.300€

* Die Kostenschätzung hängt u.a. von Faktoren wie Rasse und Größe des Tieres, (Vor-)Erkrankungen, Fütterungsart etc. ab. Zusätzlich anfallende Tierarztkosten und Kosten wie z. B. Krankenversicherungen können nicht pauschal eingerechnet werden, da sie einfach individuell extrem variieren.

Wohnung katzengerecht strukturieren

Wichtig ist, dass die Wohnung katzengerecht strukturiert ist und die Tiere mehrere Ebenen – wie Schränke oder leere Regalbretter – nutzen können.5 Die Wohnung sollte zudem am besten abwechslungsreich gestaltet sein:

  • Klettermöglichkeiten, erhöhte Liegeflächen, Aussichtspunkte, Kratzmöglichkeiten und mehrere Versteck- und Rückzugsbereiche sind unverzichtbar.
  • Das Geschehen draußen von Fensterbankplätzen aus beobachten zu können, ist für Katzen wie für uns Menschen das Fernsehen.
  • Ein gesicherter Balkon bietet noch mehr Abwechslung und frische Luft.

Freigang ist eine Bereicherung

Katzen lieben es, auf Erkundungstour zu gehen. Daher ist Freigang für den Katzenalltag eine große Bereicherung. Dieser ist jedoch nur in verkehrsberuhigten Gegenden mit viel Grün sinnvoll. Bei regelmäßigem Freigang ist es wichtig, dass die Katzen jederzeit Zugang zur Wohnung oder zum Haus haben, beispielsweise durch eine Katzenklappe. Beachten Sie dennoch, dass der Straßenverkehr ein ernstzunehmendes Risiko ist. Jungtiere können bei ihren ersten Ausflügen leicht verunglücken und sollten sich erst einige Wochen an ihr Zuhause gewöhnen. Ihre Schützlinge, egal in welchem Alter, sollten Sie auf ihren ersten Streifzügen begleiten.

Kastration bedeutet Tierschutz

Unabhängig vom Geschlecht und vom Freigang oder der reinen Wohnungshaltung: Lassen Sie Ihre Katze in jedem Fall kastrieren. Mit dieser Entscheidung tragen Sie aktiv zum Tierschutz bei. Denn nicht kastrierte Katzen aus Privathaushalten tragen zum Wachstum der Population frei lebender Katzen bei. Immer mehr Katzen kämpfen bereits auf den Straßen um ihr Überleben. Mit der Kastration können Sie direkt helfen, dieses Katzenleid einzudämmen. Zusätzlich ist es wichtig, Ihre Schützlinge mittels eines Transponders kennzeichnen zu lassen und bei FINDEFIX, dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes, kostenlos zu registrieren.

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Quellen

1 https://www.zzf.de/marktdaten/heimtiere-in-deutschland

2 Die Katze als Haustier. In: Lutz H, Kohn B, Forterre F, Hrsg. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019. Die Katze als Haustier - VetCenter, Thieme

Vorbeugung von Problemen in der Katzenhaltung. In: Schneider B, Ketter D, Hrsg. Verhaltensmedizin bei Hund und Katze. 1. Auflage. Stuttgart: Schattauer GmbH; 2016. doi:10.1055/b-0038-158800. Vorbeugung von Problemen in der Katze... - VetCenter, Thieme

3 Die Katze als Haustier. In: Lutz H, Kohn B, Forterre F, Hrsg. Krankheiten der Katze. 6., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Thieme; 2019

4 Hier finden Sie eine Übersicht, welches Zubehör aus Tierschutzsicht für Katzen geeignet ist.

5 Merkblatt Nr. 189 der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. „Mindestanforderung an die Haltung von Katzen“  https://www.tierschutz-tvt.de/alle-merkblaetter-und-stellungnahmen/#c412

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